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Schumachers Zukunft noch nicht geklärt

Schumachers Zukunft noch nicht geklärt

Michael Schumacher sieht Mercedes trotz ermutigender Test-Ergebnisse noch nicht auf Red-Bull-Niveau.

Aber der Rekord-Weltmeister rechnet damit, den Rückstand auf den zweimaligen Formel-1-Champion Sebastian Vettel in dieser Saison spürbar reduzieren zu können.

"Dass wir jetzt schon mit Red Bull kämpfen, sollte man nicht wirklich von uns erwarten", sagte der Deutsche über das Weltmeisterteam seines Kumpels. "Aber wir sollten näher ran kommen, daran arbeiten wir mit aller Kraft."

"Vettel kann Schumi-Rekorde brechen"

Derweil sieht Formel-1-Boss Bernie Ecclestone Vettel auf dem bestem Weg zum erfolgreichsten Rennfahrer der Grand-Prix-Geschichte. "Sebastian ist erst 24 Jahre alt, das heißt, er hat immer noch Potenzial. Ich glaube, dass er alle Rekorde von Michael Schumacher brechen kann", sagte der Brite in einem am Samstag veröffentlichten Interview von "Spiegel online".

Vettel hält sich mit Prognosen zurück. "Man weiß wirklich nie genau, wo man steht, ehe es nach Melbourne geht", sagte er vor dem Saisonstart am kommenden Sonntag in Australien.

"Und selbst da kann man erst im Qualifying sehen, was jeder drauf hat." Er gehe aber davon aus, dass Red Bull mit dem neuen Auto einen "ordentlichen Schritt" nach vorn gemacht habe.

Silberpfeil nicht titeltauglich

Schumacher ist ebenfalls überzeugt davon, dass sein F1 W03 stärker und schneller als das Vorgängermodell ist.

"Das Team hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, auf absolutes Top-Niveau gelangen zu können", urteilte der siebenmalige Weltmeister in einem Interview mit mehreren Zeitungen. Als titeltauglich schätzt Schumacher den neuen Silberpfeil nicht ein: "Ob wir schon in diesem Jahr so einen großen Schritt machen können, wage ich zu bezweifeln."

Mercedes verpasste im Vorjahr in seiner zweiten Saison als eigenständiges Team den erhofften Sprung nach oben deutlich und stagnierte in der Konstrukteurs-Wertung auf Rang vier.

"Wir wollen uns verbessern, am Ende des Jahres wollen wir besser dastehen", sagte Schumacher. "Darüber hinaus macht es keinen Sinn, wenn ich hier konkrete Ziele nenne, auf die wir dann festgenagelt werden."

Keine Zukunfts-Entscheidung

Nicht festlegen lassen wollte sich der 43-Jährige auch bei seiner Karriereplanung. Nach dieser Saison läuft sein Vertrag aus. "Ich sehe überhaupt nicht den Bedarf, jetzt schon über die Zukunft zu sprechen. Dass wir das zu gegebener Zeit tun werden, ist doch selbstverständlich", sagte er.

Sollte sich der Silberpfeil als voll konkurrenzfähig erweisen, würde dies Schumachers Entscheidung sicher positiv beschleunigen. "Für mich ist jetzt wichtig, dass wir unsere Sache vorantreiben. Alles andere ist Nebensache", sagte er.

Für fit und gut genug für ein, zwei weitere Jährchen hält sich der erfolgreichste Formel-1-Pilot auf jeden Fall, auch wenn er sich nicht mit seiner früheren Form vergleichen will. "Ich weiß aber, dass ich immer noch gut genug bin für die Weltspitze, dass ich genug Motivation habe und dass die meisten happy darüber sind, dass ich wieder dabei bin", sagte er. "Alles andere wird sich ergeben."

Vettel vs. Schumacher


Auch, ob Ecclestone mit seiner Vorhersage, Vettel werde den Rekordhalter überflügeln, recht behalten wird. Bis zu Schumachers Bestmarken ist es allerdings noch ein weiter Weg. Neben den sieben WM-Titeln, 91 Siegen und 68 Pole-Positionen stellte der Super-Star zahlreiche weitere Rekorde auf. Vettel ist immerhin der jüngste Weltmeister, jüngste Doppel-Champion und jüngste Grand-Prix-Sieger.

Aber mit bisher zwei Titeln, 21 Siegen und 30 Pole-Positionen fehlt ihm in den wichtigsten Statistiken noch einiges bis zu den einmaligen Erfolgen seines einstigen Vorbilds.

Ecclestone aber setzt fest auf das Anhalten der Vettel-Vorfahrt: "Sebastian hat alles - das Talent, den Eifer, den klaren Kopf, einfach alles. Und, nicht zu vergessen: Er hasst es zu verlieren", erklärte Ecclestone.

Und in dieser Saison ist Vettel erneut der erklärte Favorit.