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Auf den Spuren von Senna und Prost

Auf den Spuren von Senna und Prost

Lewis Hamilton sehnt den Ruhm der legendären Suzuka-Sieger herbei, Nico Rosberg setzt auf volle Attacke.

Den Formel-1-Fans steht 25 Jahre nach dem bitterbösen Zweikampf zwischen Ayrton Senna und Alain Prost in Suzuka die nächste Runde im packenden WM-Duell zwischen den Mercedes-Piloten bevor.

"Die Chance auf ein großartiges Ergebnis ist gegeben", betonte Rosberg.

"Suzuka ist seit 1980 im Rennkalender, und seitdem haben alle Großen des Sports dort gewonnen. Ich werde alles geben, um meinen Namen dieser Liste hinzuzufügen", konterte WM-Leader Hamilton im Vorfeld des Japan-Grand-Prix am Sonntag (Start: 8.00 Uhr).

Rosberg fährt "volle Attacke!"

Der Engländer hat die jüngsten beiden Rennen gewonnen und geht auf den Hattrick los. Rosberg verlor dagegen zuletzt durch sein Aus in Singapur die WM-Führung.

Auf den Rückschlag folgte ein Kurzurlaub in Thailand, um die Akkus wieder aufzuladen. Die Devise für Suzuka formulierte der Deutsche aber vorher noch unmissverständlich: "Volle Attacke!"

Dort, wo mehr als einmal Weltmeisterschaften entschieden wurden. Dort, wo Senna und Prost ihre erbitterte Team-Feindschaft 1989 auf die Spitze trieben: Senna wollte überholen, Prost ließ das nicht zu, es kam zur Kollision.

Prost beendete das Rennen vorzeitig, Senna fuhr weiter und gewann. Nachträglich wurde Senna disqualifiziert, Prost letztlich Weltmeister.

Beide in Suzuka erfolglos

Auch wenn er damals ebenso wie Rosberg gerade einmal fünf Jahre alt war, kennt Hamilton freilich die historischen Zweikämpfe auf Biegen und Brechen in Suzuka.

"In der Vergangenheit erlebten wir dort so prägende Momente wie die unvergesslichen Duelle zwischen Ayrton Senna und Alain Prost", betonte der Brite, der zwar schon einmal in Japan gewonnen hat, allerdings 2007 auf der Strecke in Fuji.

Ein dritter Platz, mehr sprang für Hamilton bisher nicht in Suzuka heraus. Rosbergs Statistik auf der von allen Piloten geliebten Strecke fällt sogar noch schlechter aus, schaffte er es dort doch noch nie aufs Podest.

Drei Punkte Rückstand muss Rosberg nun aufholen, sprich mit einem Sieg wäre der Sohn des finnischen Ex-Weltmeisters Keke Rosberg wieder WM-Spitzenreiter.

Hamilton hofft auf problemfreien Kampf

Umgekehrt kann Hamilton mit dem dritten Sieg en suite und dem insgesamt achten in dieser Saison seinen Vorsprung auf zumindest zehn Punkte ausbauen.

"Beide werden auf einer der besten Fahrerstrecken unseres Sports in Suzuka versuchen, den ersten Vorteil für sich zu verbuchen", meinte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

"Ich hoffe, dass wir von jetzt bis zur Zielflagge in Abu Dhabi einen problemfreien Kampf erleben werden", unterstrich Hamilton, denn Siege ohne das direkte Duell mit seinem Teamrivalen machen dem Champion von 2008 weniger Spaß.

Gelingt dem erbittert um die WM streitenden Duo der achte Doppelerfolg in diesem Jahr, könnte sogar der erste Konstrukteurstitel für ein Mercedes-Werksteam in der Formel 1 fällig werden.

Davon wolle man sich aber nicht ablenken lassen, betonte Wolff. Die Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo dürften nur zwei Punkte einfahren, damit Mercedes schon in Japan feiern darf.

Wolff: Jetzt beginnt die intensivste Zeit

Doch insbesondere Vierfach-Champion Vettel liegt die Traditionsstrecke. Viermal gewann der Deutsche dort, 2011 wurde er in Suzuka sogar vorzeitig Weltmeister.

"Die Atmosphäre ist unglaublich", betonte der 27-Jährige. Zuletzt in Singapur ließ Vettel mit Platz zwei aufhorchen, auf seinen ersten Sieg in dieser Saison wartet der 39-fache Grand-Prix-Gewinner allerdings noch immer.

Offiziell abgehakt hat Red Bull die WM-Titel noch nicht. Stoppen kann sich Mercedes aber eigentlich nur noch selbst. Um nicht wie vor einem Jahr unter dem Jetlag zu leiden, blieb Rosberg in Asien.

Hamilton ließ indes seine Fans daran teilhaben, dass eine Operation bei einem seiner beiden treuen vierbeinigen Wegbegleiter gut verlaufen ist.

Beide Fahrer dürften also körperlich und mental bestens vorbereitet zum fünftletzten Duell um die WM 2014 antreten. "Für unser Team beginnt mit dem letzten Viertel die intensivste Phase der Saison", prophezeite Wolff.