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Lob für die neue Strecke in Austin

Lob für die neue Strecke in Austin

Die ärmliche Ranchergemeinde Elroy begrüßt am Sonntag zum ersten Mal die Formel 1.

Die Fahrer schwärmen von der hügeligen Strecke vor den Toren von Austin/Texas.

In der Glitzerwelt des Grand-Prix-Zirkus bietet der neue Kurs indes einen Kontrapunkt.

F1 in USA endlich mit Zukunft?

In der texanischen Einöde sucht die Formel 1 vor ihrer Premiere vergeblich nach dem Glamourfaktor. Eine Handvoll ärmliche Farmen, rostige Trucks und ein paar Kühe sprenkeln die triste Landschaft um den neuen "Circuit of the Americas".

Doch den Fahrern gefällt die Strecke. "Das könnte der Kurs sein, den die moderne Formel 1 endlich ihr Zuhause in den USA nennen wird", urteilte Lewis Hamilton.

Die 5,516 Kilometer lange Strecke, vom Deutschen Hermann Tilke entworfen, reduziert die Formel 1 auf den Sport. Kein Jachthafen wie in Valencia oder Monaco, kein Freizeitpark wie in Suzuka, keine schillernden Wolkenkratzer bei Nacht wie in Singapur.

Piloten freuen sich

Dafür erwarten die Piloten 20 Kurven mit hoher Spaßgarantie. "Ich kann es kaum noch erwarten, am Freitag zum ersten Mal auf dem Circuit of the Americas zu fahren", bekannte Mercedes-Mann Nico Rosberg.

Bis zur letzten Minute machten Bauarbeiter die Strecke für das USA-Comeback der Formel 1 und die mögliche Titelentscheidung zwischen WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel (Red Bull Racing/255 Punkte) und Verfolger Fernando Alonso (Ferrari/245) bereit, während die Teams schon ihre etwas eng geratenen Garagen im schlichten Boxengebäude bezogen.

Turbulenzen überstanden

Ein dreimonatiger Baustopp im Vorjahr und Sorgen um die Finanzierung des rund 300 Millionen Euro teuren Projekts nährten die Zweifel am Austin-Debüt. Doch rechtzeitig zum Kontrolltermin des Weltverbands war die erste echte Formel-1-Strecke in den USA abnahmefertig. Der Kurs sei "episch", urteilte Jenson Button nach Tests im Simulator.

Vor allem die steile Rampe vor der ersten Kurve wirkt spektakulär. Die Fahrer müssen sich auf extreme Tempounterschiede und eine sehr hügelige Piste einstellen.

Für die Ingenieure berge das Debüt einer Strecke eine "erhebliche Herausforderung", erklärte Mercedes-Teamchef Ross Brawn. "Das Team hat im Simulator mehr als fünf Renndistanzen zurückgelegt, um den Streckenverlauf, die Höhenunterschiede und die G-Kräfte bewerten zu können", verriet der Brite.

Weitere Serien kommen  

Mit rund 120.000 Zuschauern ist das Premierenrennen ausverkauft, die Hotels in der Region verlangen saftige Preise für ihre Zimmer. Wie die Formel 1 hoffen auch die lokalen Veranstalter auf einen nachhaltigen Boom für den "Circuit of the Americas".

Weitere Rennserien wie die MotoGP oder die V8 Supercars werden 2013 im etwas heruntergekommenen Elroy Station machen. Den ersten Schritt aber macht die Königsklasse. "Es ist großartig, dass wir wieder in die USA reisen", frohlockte WM-Spitzenreiter Vettel.