Bei Lotus versuchte man die Lage zu beschwichtigen, wirkte dabei aber eher hilflos. Nicht ganz verwunderlich, soll es doch laut einem BBC-Bericht um über 17 Millionen Euro gehen, die der Finne erhalten soll. Anderen Mitarbeitern dürfte es nicht anders gehen.

Unverständliche Strafe

Am Samstag war das Thema zunächst nebensächlich. Schließlich ging es im Qualifying um eine gute Ausgangsposition für den Kampf um WM-Punkte. Wohl mit Wut im Bauch erreichte Räikkönen mit Platz fünf seine beste Startposition seit dem Grand Prix von Deutschland im Juli.

Am Sonntag hätte er damit einer der wenigen Konkurrenten für Red Bull Racing werden können. Er hätte. Die Renndirektion hatte aber etwas dagegen. Der Unterboden des Lotus entsprach nicht den Regeln.

„Ich kam im ersten Versuch auf den harten Reifen von der Strecke ab und fuhr wirklich hart über den Randstein. Dabei wurde der Unterboden beschädigt“, erklärte Räikkönen und verstand die Strafe nicht. Interessanterweise passierte in Ungarn Grosjean Ähnliches, damals sahen die Stewards aber von einer Strafe ab.

Einigung: Streik ist vom Tisch

Der „Iceman“ startete am Sonntag schließlich vom Ende des Feldes und wollte dieses von hinten aufrollen. Es wäre nicht zum ersten Mal gewesen, dass er von hinten weit nach vorne fährt.

Außerdem hatte er beste Erinnerungen an Abu Dhabi, feierte er doch vor einem Jahr an diesem Ort den ersten Sieg seit seiner Rückkehr in die Formel 1. Diesmal sollte es aber nicht soweit kommen.

Nach der ersten Kurve kollidierte er mit dem Caterham von Giedo van der Garde. „Es war keine harte Berührung, aber der Winkel war unglücklich. Dabei ist die Spurstange gebrochen“, kommentierte der 34-Jährige kurz und knapp.

Ob Absicht hinter der Aktion steckte ist nicht bekannt, aber vorstellbar. Ihm selbst wird es egal sein. Denn während Vettel dem Sieg entgegenbrauste, marschierte Räikkönen in Badelatschen aus dem Paddock und fuhr nach Hause.

Immerhin sickerte am Sonntag durch, dass sein Management mit Lotus eine vorläufige Einigung erzielen konnte und Kimi die Saison zu Ende fährt.

Mal sehen, ob er in Austin pünktlich auftaucht.

 

Andreas Terler