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Marussia-Pilot Bianchi erliegt seinen Kopfverletzungen

Marussia-Pilot Bianchi erliegt seinen Kopfverletzungen

Der im Oktober 2014 bei einem Formel-1-Unfall schwer verletzte Rennfahrer Jules Bianchi ist tot.

Wie seine Eltern in der Nacht auf Samstag auf Facebook mitteilten, starb Bianchi am Freitagabend im Alter von 25 Jahren im Krankenhaus im südfranzösischen Nizza.

Bianchi war im japanischen Suzuka mit seinem Wagen gegen einen Bergungskran gerast und hatte sich Verletzungen im Gehirn zugezogen.

"Jules hat bis zum Ende gekämpft"

Die Familie erklärte in der am frühen Samstagmorgen verbreiteten Erklärung:

"Jules hat bis zum Ende gekämpft, wie er es immer gemacht hat, aber gestern ist sein Kampf zu Ende gegangen."

Die Familie dankte dem medizinischen Personal des Krankenhauses, das den im Koma liegenden Jules Bianchi "mit Liebe und Hingabe" gepflegt habe.

Sein Rennstall Manor bestätigte den Tod.

1. Todesopfer seit Senna und Ratzenberger

Bianchi lag rund neun Monate nach dem folgenschwerden Unfall noch immer im Koma, ehe er den Kampf endgültig verlor.

"Wir sind am Boden zerstört, Jules nach seinem so harten Kampf zu verlieren", twitterte das Manor-Team. "Es war ein Privileg, ihn als Fahrer in unserem Team zu haben."

Auch Fahrerkollegen reagieren bestürzt über den Verlust. "Wir haben in der Nacht einen tollen Kerl und echten Kämpfer verloren", teilt McLaren-Pilot Jenson Button via Twitter mit.

Während Ex-Marussia-Teamkollege Max Chilton keine Worte findet, meint Valtteri Bottas, der mit Bianchi in der Formel-3-Europameisterschaft gefahren ist: "Wir werden dich nie vergessen."

No words can describe what his family & the sport have lost. All I can say it was a pleasure knowing & racing you. x pic.twitter.com/NVcfbV9qdR

— M A X Chilton (@maxchilton) July 18, 2015

Der Crash, als der Formel-1-Pilot in Japan auf regennasser Piste von der Strecke abkam und mit hoher Geschwindigkeit unter ein Abschleppfahrzeug raste, wurde ihm zum Verhängnis.

So sicher die Formel 1 in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten geworden ist, das Risiko fährt weiter mit: Bianchi ist das erste Todesopfer seit Roland Ratzenberger und Ayrton Senna in Imola 1994, das die Königsklasse des Motorsports fordert.

Hoffnung ließ zuletzt nach

Besserung war beim Marussia-Pilot während der Leidenszeit kaum in Sicht.

Zuletzt mussten auch die Eltern eingestehen, dass die Hoffnung immer mehr schwindet.

"Eigentlich muss ein Fortschritt in den ersten sechs Monaten zu verzeichnen sein. Jetzt sind es neun Monate, und Jules ist nicht aufgewacht und macht keine signifikanten Fortschritte“, schilderte Vater Philippe nur wenige Tage vor dem Tod seines Sohnes gegenüber den französischen öffentlich-rechtlichen Sender „France Info“.

Seit den Vorkommnissen in Suzuka wurde wurde er in einer Klinik in Nizza behandelt, wo ihn seine Eltern täglich besuchen.

Manor-Team am Boden zerstört

Als Nachwuchsfahrer hatte Bianchi 2013 und 2014 an insgesamt 34 Rennen teilgenommen.

Im vergangenen Jahr holte er beim Grand Prix in Monaco als Neunter die ersten Punkte für sein Team Marussia.