Im Hinblick auf die Gesamtsituation hat sich für Ferrari trotz des dritten Platzes nicht viel verändert.

"Wir müssen weiter versuchen, Mercedes einzufangen bevor die Weltmeisterschaft vorbei ist. Im Moment ist das einfach nicht möglich, weil ihr Vorteil einfach zu groß ist. Wir müssen für diese Chance sehr hart arbeiten. Sonst gibt es nichts Besonderes, was wir tun könnten. Einfach nicht aufgeben", fasst der Spanier zusammen.

Kein Grip bei Räikkönen

Ans Aufgeben denkt Teamkollege Kimi Räikkönen zwar nicht, nach Platz acht saß der Frust beim Finnen aber tief. Im Gegensatz zu Alonso konnte er kaum eine Entwicklung in punkto Speed erkennen.

"Ich war einfach zu langsam. Nach dem letzten Boxenstopp fühlte sich das Auto einige Runden lang gut an, weil ich von den frischen Reifen profitiert habe. Danach wurde es aber schwierig, mir fehlte sowohl auf der Vorder- als auch an der Hinterachse Grip", erklärt der "Iceman", der eigentlich als Reifenflüsterer gilt.

Die verhältnismäßig niedrigen Temperaturen machten ihm diesmal aber einen Strich durch die Rechnung. "Ich nehme die Reifen nicht so hart ran, was sich bei Kälte und Regen rächt. Dieses Problem habe ich schon seit vielen Jahren. Sobald die Haftung weg ist, muss ich auch noch das Tempo rausnehmen, was das Ganze verschlimmert. Jeder hasst das, aber ich kann meinen Fahrstil auch nicht von heute auf morgen ändern", sah sich Räikkönen in einer ausweglosen Situation.

Dadurch verliert er aber noch lange nicht seinen Kampfgeist. "Ich weiß nicht, warum ihr mir immer mit der Motivation kommt. Wenn ich diese nicht hätte, wäre ich nicht hier!", weist der Routinier jegliche Vorwürfe zurück.

Keine Versprechen für Barcelona

"Hätte Räikkönen im ersten Teil des Rennens nicht so viel Zeit hinter Grosjean verloren, wäre sein Rennen anders verlaufen. Jeder weiß, dass die Reifen hinter einem Vordermann noch extremer abbauen, da bist du machtlos", nimmt Ingenieur Pat Fry den Finnen in Schutz.

Der Londoner erkennt eine klare Aufwärtstendenz. "Das Ergebnis in China war kein Zufall und ist uns nicht in den Schoß gefallen. Wir haben in den Kurven zugelegt, unser Topspeed ist auch besser geworden."

Alonso hält sich diesbezüglich betont zurück. "Wir waren vor zwei Wochen Neunter und Zehnter, was sehr wehgetan hat. Wir müssen also ruhig bleiben. Jetzt können wir uns über das Resultat freuen, aber es ist ein weiter Weg. Für Barcelona können wir nichts versprechen."

 

Andreas Terler