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Portugiese Felix da Costa drängt in Formel 1

Portugiese Felix da Costa drängt in Formel 1

Das Reservoir scheint nicht enden wollend.

Für die kommende Saison drängt bereits der nächste Pilot aus dem Nachwuchsprogramm von Red Bull in die Formel 1.

Der Portugiese Antonio Felix da Costa gilt als der mit Abstand aussichtsreichste Kandidat. Österreicher befinden sich hingegen weiterhin keine im Dunstkreis der Königsklasse.

"Will Word Series gewinnen"

Felix da Costa war von Motorsportchef Helmut Marko erst Mitte des Vorjahres ins Red Bull Junior Team geholt worden, hat aber von Beginn an überzeugt.

Der 21-Jährige gewann unter anderem den prestigeträchtigen Macau Grand Prix und will sich heuer mit dem Meistertitel in der World Series by Renault (Formel Renault 3.5) für höhere Weihen empfehlen.

"Es ist ein Schlüsseljahr. Wir sind nahe dran an der Formel 1 und mein Ziel ist es ganz klar, nächstes Jahr dort zu fahren", erklärte Felix da Costa bei einem Besuch auf dem Red Bull Ring in Spielberg der APA. "Dazu will ich die World Series gewinnen." Das nächste Rennen steigt im Rahmenprogramm des F1-Klassikers in Monaco.

Schlüsseljahr

Für Motorsportchef Marko ist ohnehin jedes Jahr ein Schlüsseljahr. "Nach einer schwachen Saison beenden wir die Zusammenarbeit", erklärte der 70-Jährige die Philosophie seines Nachwuchsprogrammes.

Ein Druck, mit dem Felix da Costa umgehen zu können scheint. Im Gegensatz zu vielen langjährigen Red-Bull-Schützlingen ist er "quer" eingestiegen.

"Ich habe vom ersten Tag an mit dem Druck umgehen müssen. Aber Druck macht mich schneller", versicherte Felix da Costa. Das hat er auch schon bei Formel-1-Tests für die Bullen unter Beweis gestellt. Kommende Saison dürfte ein Cockpit beim Zweitteam Toro Rosso frei werden. Felix da Costa: "Das Timing ist perfekt. Und ich fühle mich sehr gut vorbereitet."

Gute Strategie

Bestmöglich vorbereitet sieht Marko seine Piloten nicht durch die GP2, sondern die weniger häufig mit der Königsklasse kollidierende Renault-Serie.

Dadurch kann Felix da Costa an F1-Wochenenden am Freitag in der Fabrik in Milton Keynes am Simulator sitzen und mit der Überprüfung der Red-Bull-Daten von der Strecke wertvolle Erfahrung sammeln.

Ist Reservepilot Sebastien Buemi (früher Toro Rosso) durch sein Engagement in der Langstrecken-WM verhindert, ist Felix da Costa selbst als Ersatz für beide Red-Bull-Teams vor Ort. "Ich bin sehr glücklich mit dieser Strategie", betonte der Youngster aus dem Küstenort Cascais bei Lissabon, der zu Beginn seiner Karriere vom früheren F1-Piloten Tiago Monteiro gemanagt worden ist.

Musterschüler Vettel

Jahrelang habe er auf den Anruf von Marko gewartet - 2012 ist er gekommen. Das Juniorteam von Red Bull hat einst auch Dreifach-Weltmeister Sebastian Vettel durchlaufen. "Die Formel 1 ist eine harte Welt, aber der Fahrer kann immer noch den Unterschied ausmachen", meinte Felix da Costa. "Sebastian ist ein Ausnahmefahrer."

Und immer noch Markos Vorzeigeschüler. "Er lebt nur für diesen Sport, alles andere ist untergeordnet", sagte der Steirer über Vettel. "Diese Ernsthaftigkeit bringt kaum jemand mit."

Im Gegensatz zu vielen jungen Österreichern, denen es laut Marko an "Speed und Ernsthaftigkeit" fehle, könnte Felix da Costa so jemand sein. Der Portugiese hat seinen Hauptwohnsitz längst nach Milton Keynes verlegt. Um möglichst nahe beim Team zu sein.