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"Mercedes sollte alle Teams mit Motoren beliefern“

Der Große Preis von China war keiner von der spannenden Sorte, so viel steht fest.

Lewis Hamilton und Nico Rosberg sorgten für einen Doppelsieg der Silberpfeile und stellten die Ordnung in der Königsklasse damit wieder her.

Die Hoffnung auf mehr Spannung in der Formel 1 nach dem Ferrari-Sieg in Malaysia wehrte also nur kurz.

Daher ließ Formel-1-Boss Bernie Ecclestone am Rande des China-GP mit einer Idee aufhorchen, wie man die Königsklasse wieder spannender machen könnte.

„Entweder die alten V8-Motoren oder die gleichen Motoren für alle. Mercedes sollte alle Teams mit Motoren beliefern“, sagte der 84-Jährige gegenüber „Sport Bild“. "Ich würde jetzt gerne einen Vertrag unterschreiben, wonach Mercedes alle Teams mit Motoren beliefern würde - zu einem vernünftigen Preis mit dem Mercedes auch noch Gewinn machen kann."

Uneinigkeit bei Mercedes

Auch wenn der Chef-Vermarkter den Silberpfeilen einen finanziellen Vorteil in Aussicht stellte, hielt Mercedes-Motorsport-Chef Toto Wolff naturgemäß wenig von dem Vorschlag.

„In der Formel 1 geht es darum zu gewinnen. Den Motor auch an deinen härtesten Konkurrenten zu liefern, würde bedeuten, dass du dich selbst schwächst“, sagte der Österreicher.

Sein Landsmann Niki Lauda könnte der Idee hingegen etwas abgewinnen. „Wenn Renault und Honda gehen, dann geben wir allen 20 Mercedes-Motoren. Wo ist das Problem?“, fragte der Aufsichtsratvorsitzende in der „Gazzetta dello Sport“.

„Als ich Weltmeisterschaften gewonnen habe, gab es zwei Ferrari-Motoren und 20 Cosworth, da hat sich nie jemand beschwert“, erinnerte sich Lauda an seine aktive Zeit.

„Lasst Ferrari außen vor“

Wie im vergangenen Jahr profitiert Mercedes in dieser Saison enorm von der überlegenen Power Unit. Renault hinkt weiter deutlich hinterher und droht sogar mit dem Ausstieg, auch Honda hat zu kämpfen. Einzig Ferrari kann mit den Silberpfeilen mithalten.

„Ich glaube nicht, dass Ferrari einen Mercedes-Motor nehmen würde“, entgegnete Wolff. „Lasst Ferrari außen vor. Die sind eine Ausnahme“, gab auch Ecclestone zu.

Im Lager von Red Bull Racing könnte man sich hingegen durchaus mit dem Vorschlag des Briten anfreunden.

„Müssen uns auf das eigene Team konzentrieren“

"Nun ja, im Automobilbau arbeiten Infiniti und Mercedes ja bereits zusammen. Mercedes beliefert Infiniti mit Motoren", merkte Teamchef Christian Horner an.

Beim Weltmeister-Rennstall winkte man aber sofort ab. "Wir müssen uns auf die Performance unseres eigenen Teams konzentrieren. Unserer Business case ist darauf ausgelegt unser Werksteam plus drei Kunden zu beliefern", sagte Wolff.

Bernie Ecclestone wird sich also etwas Neues einfallen lassen müssen, um die Formel 1 wieder spannender zu machen.