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"Red Bull bleibt die Benchmark der Formel 1"

Gerhard Berger geht davon aus, dass Red Bull auch in den kommenden Jahren das Team sein wird, das es in der Formel 1 zu schlagen gilt.

Ungeachtet der vielen verschiedenen Sieger, die diese Saison bereits gebracht hat.

Wenn das Kernteam bleibt

Grund dafür sei die Rückendeckung durch Firmenchef Dietrich Mateschitz. Der Energy-Drink-Milliardär hat sich für einen langfristigen Verbleib in der Königsklasse entschieden.

"Solange es diese Rückendeckung gibt und das Kernteam zusammenbleibt, wird Red Bull in der Formel 1 die Benchmark sein", sagte Berger vor dem Europa-Auftakt am Wochenende in Spanien im Gespräch mit der APA.

Keine Gedanken an F1-Rückkehr

Der 52-jährige Tiroler hatte von 2006 bis 2008 mit Mateschitz das Red-Bull-Zweitteam Toro Rosso besessen, an eine Rückkehr in die Formel 1 denkt er laut eigenen Angaben derzeit aber nicht.

"Ich habe keine Lust, jedes Wochenende in der Weltgeschichte herumzufliegen", begründete Berger. "Aber man darf niemals nie sagen."

Derzeit schaut sich der zehnfache Grand-Prix-Sieger die Rennen lieber im Fernsehen an. "Dort sieht man auch mehr."

"Das Team floriert"

Red Bull wird zumindest bis 2020 über die F1-Bildschirme flimmern. Zu einer neuen Rahmenvereinbarung, die sieben weitere Jahre laufen soll, hat Mateschitz bereits seine prinzipielle Zustimmung gegeben.

"Das Team floriert", meinte Berger. Daran könne auch der schwierige Saisonstart nichts ändern. Titelverteidiger Sebastian Vettel führt die WM an, obwohl Red Bull erst beim vierten Rennen in Bahrain über ein siegfähiges Paket verfügt hat.

Reifen wichtiger als Aerodynamik

Grund dafür seien laut Berger die schwer zu verstehenden Pirelli-Reifen, die auch Mittelklasseteams eine Chance geben. "Sie sind heuer sogar wichtiger als die Aerodynamik", betonte der Ex-Pilot.

Im Vorjahr hatte Vettel die Saison noch dominiert, heuer muss er um seinen dritten Titel in Serie kämpfen. Für Berger ist der Deutsche, sein ehemaliger Schützling bei Toro Rosso, aber immer noch der große Favorit.

"Wie das Kräfteverhältnis 2012 wirklich ist, sieht man erst nach Barcelona", erinnerte der Österreicher. Das Rennen am Sonntag sei "der erste richtige Gradmesser".

"Neustart" in Barcelona

Alle Topteams bringen nach drei Wochen Pause und einem Test in Mugello neue Teile nach Katalonien. "Nach dem Saisonstart in Melbourne hat man Stärken und Schwächen analysiert. Die fließen in Barcelona erstmals wirklich ein", erklärte Berger.

"Da sieht man, wer seine Probleme gelöst hat." Der Faktor Reifen werde schrittweise in den Hintergrund gedrängt. "Spätestens ab Mitte der Saison wird es sich einpendeln", sagte der Tiroler.

"Armee von Leuten"

Die Hackordnung sieht Berger derzeit so: Red Bull knapp vor McLaren. "Mercedes wird als erster aufschließen", meinte der 210-fache Grand-Prix-Starter.

Auch Lotus sei derzeit noch über sein Ex-Team Ferrari zu stellen. "Es gibt drei, vier Teams, die haben eine Armee von Leuten", beruhigte Berger. "Sie haben die Werkzeuge, um sich auf Veränderungen einzustellen. Das sind heuer eben die Reifen."

Berger glaubt an Schumacher

Berger geht auch davon aus, dass Rekordweltmeister Michael Schumacher seine Probleme mit den Pirelli-Pneus demnächst in den Griff bekommen wird.

"Er kann Rennen gewinnen und wird noch in dieser Saison auf dem Podest stehen", versicherte sein ehemaliger Rivale.

Schumacher sei ein Vollprofi, der auch das Team vorantreibe. Berger: "Ich verstehe aber, wenn er sich nicht immer nur mit den Reifen herumschlagen will."