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Alonso beantwortet die Kritik im Stile eines Champions

Alonso beantwortet die Kritik im Stile eines Champions

Ungewöhnlich heftig wurde Fernando Alonso in den letzten Wochen von den Medien in die Mangel genommen.

Das Aus beim Rennen in Malaysia, die Durststrecke in den Qualifyings, die Stärke des Felipe Massa – das Momentum sprach klar gegen den Spanier, der in der letzten Saison von vielen als stärkster Fahrer der Formel 1 gepriesen wurde.

Alonso gab die Antwort im Stile eines Champions – er gewann den Grand Prix von China in eindrucksvoller Manier und erstickte damit sämtliche Kritik im Keim.

Hohn und Spott für die Kritiker

Wirklich ernst genommen hat der Doppel-Weltmeister (2005, 2006) die Kritik ohnehin nicht. Bereits bei der Pressekonferenz vor dem Rennwochenende machte er sich über die Medien lustig.

„Ich habe seit Australien nicht mehr geschlafen, esse nur Reis und habe Haarausfall“, spottete er. Speziell seine Quali-Flaute – saisonübergreifend zog er gegen Massa viermal in Folge den Kürzeren – wurde ihm angekreidet.

Auch hierfür hatte Alonso den passenden Spruch parat: „Stehe ich jetzt vor ihm, habe ich eine galaktische Runde abgeliefert.“

Mit Mansell gleichgezogen

Galaktisch war sie wohl nicht, fehlerfrei aber sehr wohl. Und so pilotierte er seinen F138 im Qualifying zum dritten Startplatz. Da Massa Rang fünf einfuhr, verhinderte Alonso, sich erstmals in seiner Karriere in fünf Duellen en suite geschlagen geben zu müssen.

Ein wahres Husarenstück vollbrachte er schließlich im Rennen. Taktisch perfekt und ohne Fehler manövrierte er seinen Boliden 56 Mal um den Shanghai International Circuit, um im Ziel den 31. GP-Sieg seiner Karriere zu bejubeln.

Damit bescherte er sich und Ferrari nicht nur den ersten Saisonerfolg, sondern zog zugleich mit Nigel Mansell in der ewigen Bestenliste gleich. Das Duo teilt sich den vierten Rang. Lediglich Michael Schumacher (91 Erfolge), Alain Prost (51) und Ayrton Senna (41) waren erfolgreicher.

„Ein fantastisches Rennen“

„Es war vom Start bis zur Zieldurchfahrt ein fantastisches Rennen“, erklärte der Triumphator von China höchst erfreut.

Mit den Pneus, die einmal mehr als unvorhersehbare Komponente für Spannung sorgten, hatte die Scuderia „keine größeren Probleme“, der Verschleiß war „nicht so dramatisch, wie wir erwartet hatten“.

Dass er nicht ganz so cool war, wie es seine eingangs erwähnten Aussagen vermuten lassen, beweist Alonsos Aussage, nach Malaysia „unter großem Druck gestanden“ zu haben.

Ein „Zuckerl“ für das Team

Diesem hielt er bravourös stand, wodurch er in der Fahrer-Weltmeisterschaft den Abstand zu Leader Sebastian Vettel auf neun Zähler reduzieren konnte. Eine ausgelassene Sieges-Party nach einem nahezu perfekten Wochenende bleibt allerdings aus, schließlich reist der Formel-1-Tross direkt weiter nach Bahrain, wo kommenden Sonntag Saisonrennen Nummer vier auf dem Programm steht.

Auf ein „Zuckerl“ für sein Team will er allerdings dann doch nicht verzichten. „Ein schönes Abendessen werde ich den Jungs sicher spendieren.“

 

Christoph Nister

Rang Fahrer Nation Siege
1 Michael Schumacher GER 91
2 Alain Prost FRA 51
3 Ayrton Senna BRA 41
4 Nigel Mansell GBR 31
Fernando Alonso* ESP 31
6 Jackie Stewart GBR 27
Sebastian Vettel* GER 27
8 Niki Lauda AUT 25
Jim Clark GBR 25
10 Juan Manuel Fangio ARG 24
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