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Auto Revue - Österreichs führendes Auto-Magazin

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LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

ganz kurz vor Redaktionsschluss hat sich noch das Sommerloch-Thema 2012 aufgetan (nein, es ist nicht die im Elektroauto drängelnde Grünen-Chefin auf der Südautobahn).

Es gab einige Aufregung um einen Crashtest, bei dem die deutschen Premiummarken gar nicht gut aussahen.

Die Note „mangelhaft“ setzte es für die älteren Modelle Audi A4 und Mercedes ¬C-Klasse, und selbst der brandneue Dreier-BMW kam nur mit einem „grenzwertig“ davon. Der Volvo S60 erhielt dagegen die Bestnote.

So weit, so schlecht. Oder? Wer möchte schon bei einem Unfall auf Sicherheit verzichten? Allerdings muss man wissen, dass der Test vom amerikanischen Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) durchgeführt wurde, dem es durchaus nicht fremd ist, im Sinne der US-Autoindustrie zu agieren.

So warnte das IIHS in den jeweiligen Anfängen vor den Gefahren von ABS und ESP, und vor einigen Jahren hat es die Hetzjagd gegen den Toyota Prius orchestriert, die den Japanern empfindlich geschadet hat, am Ende aber alle Anschuldigungen zurückgezogen.

Beim Test handelt es sich um einen Frontalaufprall mit minimaler Überdeckung (25 %) und harter Stahlkante, also eine Situation, wie sie im Straßenverkehr wohl eher sehr selten vorkommt und die größere, schwerere Fahrzeuge eindeutig bevorzugt. Getestet wurde zuerst einmal eine Klasse, wo US-Hersteller praktisch keine Rolle spielen (Midsize Luxury), als Nächstes soll die normale Midsize-Klasse dran sein, die fest in den Händen von Japanern und Koreanern ist.

Natürlich wird die nun folgende Aufrüstung das eine oder andere Menschenleben retten, denn kein Premium-Hersteller kann sich schlechte Testergebnisse auf einem so wichtigen Markt leisten. Aber es bleibt halt alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit, denn den zusätzlichen Aufwand werden wir teuer bezahlen. Eine subtile Form von Wirtschaftskrieg ist es auf jeden Fall. Die Geschichte ist aber auch ein Beweis dafür, dass es sich kein Hersteller leisten kann, bei der Entwicklungsarbeit zu sparen. Und wer es doch tut, wird vom Markt hart dafür bestraft – siehe Kommentar Seite 14. Das Ringen ums beste Auto wird niemals zu Ende sein, gut für uns alle eigentlich.

Herzlichst
Christian Kornherr (Chefredakteur)

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Weitere Infos zur Ausgabe gibt es auf: www.autorevue.at