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Macht aus den "Länderspielen" einen Pistenfeger!

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Der Ski-Weltverband FIS ist nicht gerade eine reformfreudige Institution. Gemeinhin gilt die Federation Internationale de Ski mit ihrem Sitz in Oberhofen am Thunersee in der Schweiz als verschlafen, schwerfällig, konservativ, schwach in der Vermarktung und Neuerungen gegenüber nicht sonderlich aufgeschlossen.

Die Snowboarder leiden mächtig darunter, die Skicrosser  und -Freestyler fristen ein Schattendasein und auch bei den Alpinen lassen Innovationen zu wünschen übrig. Die Super-Kombination ist nur noch bedingt super und wird wohl ausschließlich am Leben erhalten, um bei WM und Olympia eine weitere Medaillenentscheidung anzubieten.

Publikumswirksame City-Events fallen zu 90 Prozent dem Schneemangel in Metropolen wie München oder Moskau zum Opfer oder werden im Fall Schönbrunn zum Spielball der Politik.

Am Nationen-Bewerb ist lange gefeilt worden. Die Kritik ist groß, die Akzeptanz im Steigen begriffen. Die WM-Entscheidung in Vail hat unter Beweis gestellt, dass der Wettkampf durchaus attraktiv und spannend sein kann. Nach einer längeren Experimentierphase (bis 2009) mit vier Super-G- und Slalom-Läufen sowie sechs FahrerInnen pro Nation wird das Event seit 2010 im K.o.-System ausgetragen und erfreut sich seither wachsender Beliebtheit.

Auffallend wichtig: Den Ski-Assen taugt’s! Marcel Hirscher und Co. schwärmen von der speziellen Atmosphäre der Er-und-Sie-Rennen und der Einzigartigkeit des Formats.

Ein Mannschafts-Bewerb hat für ehrgeizige und erfolgreiche Einzelsportler einen ganz besonderen Stellenwert. Frag nach bei Golfern (Ryder Cup), Seglern (America’s Cup), Tennisspielern (Davis Cup) oder im Winter bei den Biathleten, Langläufern und Skispringern.

Jetzt liegt es wieder einmal nur noch an der FIS, den Bewerb entsprechend zu pushen. Das Format in die Städte zu bringen (City-Einzel-Event in Kombination mit einem Teambewerb), die "Länderspiele" beispielsweise auf dem Zielhang in Kitzbühel, in Zagreb oder Adelboden auszutragen, ordentliche "Stadionsprecher" zu engagieren und mit einer atemberaubenden Show zu verbinden.

Der Sport ist attraktiv, das Format nicht verkehrt – wenn es jetzt noch gelingt, die Schlafmützen der FIS zu wecken, könnte aus dem Team-Bewerb ein echter Pistenfeger werden.