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Hirschers Husarenritte erinnern an Maiers Heldentaten

Hirschers Husarenritte erinnern an Maiers Heldentaten

Die traditionellen Skirennen auf dem berühmt-berüchtigten Chuonisbärgli im Berner Oberland erlebten den besten Marcel Hirscher aller Zeiten.

Vor einem Jahr gewann der Salzburger in Adelboden zwar sowohl Riesentorlauf als auch Slalom, aber am Wochenende verblüffte er die Fachwelt mit seiner genialen Akrobatik zwischen den Stangen.

Im Riesentorlauf warf ihn auf dem Weg zu einem klaren Sieg der extrem steile Zielhang ab. Doch auch dagegen hatte er ein Mittel parat. Denn wie das Bewegungstalent den sicher scheinenden Ausfall verhinderte und noch auf Rang 16 carvte, löste allerorts Bewunderung aus.

Tags darauf sorgte der 23-Jährige für noch größere Jubelstürme, als er im Slalom-Finale einen Lauf auf die Piste zauberte, der alles in den Schatten stellte. Nach Rang acht im 1. Durchgang versprach Hirscher den totalen Angriff. "Ich bin All in gegangen", bediente sich der Gesamtweltcupsieger der Pokersprache. "Es war ähnlich wie Schnick, Schnack, Schnuck!" Hirscher spielte Alles oder Nichts! Er siegte in einer Art und Weise, die der Konkurrenz zu denken geben muss.

Der einstige Draufgänger beeindruckt durch Sicherheit und Konstanz und auch wenn es die Hermann-Maier-Lobby weiter nicht wahr haben will: Hirscher spielt längst in einer ähnlichen Liga wie der "Herminator" einst die Fans begeisterte.

Und um auf Hermann Maiers aktuelle Aussagen zu kontern: Hirscher ist vom Podest-Fahrer zum Serien-Sieger gereift. Drei Slaloms in Folge zu gewinnen, sind angesichts der hohen Dichte im Torlauf ein Kunststück, das an Maier erinnert.

Und, nachdem der Weltcup-Leader sein Setup für das neue Material gefunden hat, ist es nur eine Frage der Zeit, ehe er auch im Riesentorlauf ähnlich dominiert wie im Slalom. Für die WM gilt er seit dem Wochenende jedenfalls in beiden Disziplinen als heißer Goldfavorit.