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Bei Rapid ist rasch ehrliches Krisenmanagement gefragt

Bei Rapid ist rasch ehrliches Krisenmanagement gefragt

Totalschaden in Hütteldorf. Ratlosigkeit. Chaos. Der Verein gleicht aktuell wieder einmal einem Pulverfass.

Zum Frust der Fans auf den Rängen gesellt sich Ironie. Eine gefährliche Mischung, die ein geschicktes Krisenmanagement verlangt. Es fehlen Visionen und die sportliche Talfahrt wird durch eine Mannschaft verschärft, die von einer Pleite in die nächste taumelt.

Kopflos, ängstlich, überspielt, verunsichert und ohne jegliches Selbstvertrauen. Ohne Steffen Hofmann – davor wird seit Jahren gewarnt - agiert Rapid wie ein aufgeschreckter Hühnerhaufen. Rapid besitzt keinen Plan B, wer den Spielmacher ersetzen könnte. Vorne fehlt der Truppe ein Knipser, hinten mangelt es dem Team an jener Ruhe und Gelassenheit, die Trainer Peter Schöttel einst als Abwehrchef ausgezeichnet hat.

Präsident, Vorstand und Management klammern sich seit Jahren an ihren Job. Spielerverkäufe sanieren das Budget. Investiert wird lediglich in Schnäppchen.

Die Ruine „St. Hanappi“ bröckelt vor sich hin und die Verantwortlichen schießen sich in der Standortfrage ("Rapid gehört nach Hütteldorf!") ein Eigentor ums andere. Wenigstens dürfte Präsident Rudi Edlinger inzwischen eingesehen haben, dass eine 30-Mio.-Euro-Sanierung der Kultstätte kaum Sinn macht. Aber was nun? Vielleicht doch über den Standort diskutieren?

Sportlich hält sich der Schaden (vorerst) in Grenzen. Rapid qualifizierte sich als einziger ÖFB-Verein für die Europa League, ist (noch) Tabellen-Dritter und steht mit einem Bein im Cup-Halbfinale. Woran es fehlt - und was die Fans derzeit sichtlich am meisten frustriert - sind vernünftige Perspektiven und Visionen, um den Klub für die Zukunft konkurrenzfähig aufzustellen. Wo sind die Mittel und Pläne, um in die Mannschaft zu investieren und die Infrastruktur entscheidend zu verbessern?

Am Trainerstuhl zu rütteln ist keine Lösung - cooles und ehrliches Krisenmanagement ist gefragt.