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Gegen "Sir" Svindal schaut ÖSV-Truppe leider alt aus

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Österreichs Sport-Event des Jahres endet mit einer herben Enttäuschung. Nach Blech im Super-G (Hannes Reichelt) driften die Ski-Herren auch in der Königsdisziplin am Podest vorbei. Hausherr Klaus Kröll vergibt auf den letzten Metern eine mögliche Abfahrts-Medaille.

Vom ersten Titel nach zehn Jahren waren die ÖSV-Schussfahrer weit entfernt. Aksel Svindal ist ein würdiger Champion. Der Norweger verinnerlicht wie kein Zweiter "the winning culture".

Nach Kjetil-Andre Aamodt (20 Medaillen bei Großereignissen) und Lasse Kjus (16) ist mit Svindal nach dessen elftem Edelmetall ein dritter "Elch" drauf und dran die Bestenliste der Alpinen zu rocken. Svindal ist ein "Sir" und hat sich mit seinem Auftreten auch abseits der Pisten eine Goldene verdient. Er parliert in mehreren Sprachen, hat bei jeder Pressekonferenz was Gscheites zu sagen und gilt in jeder Hinsicht als vorbildlicher Sportler von Welt.

Die norwegischen Sieger-Kultur beschreibt das Trio mit Arbeit, Freude am Skisport und mit dem totalen Fokus auf die jeweilige Herausforderung. Svindal ist ein Musterprofi, der alles dem Erfolg unterordnet. Von ihm gibt es im Vorfeld des Großereignisses weder Fotos als "Terminator" oder "Mozart" noch eilt er von einem PR-Termin zum nächsten.

Der silberne Dominik Paris ist der Aufsteiger des Jahres. Nach seinen Siegen in Bormio und Kitzbühel war der Südtiroler quasi eine Medaillen-Bank. Dass Österreichs Team am Ende nach vier Bewerben zum dritten Mal in Serie nur "Blech" blieb, ist bitter, bedeutet aber längst keinen Weltuntergang, wie dies ein Partner-Medium des ÖSV marktschreierisch kundtut.

Ja, es könnte für die heimischen Brettlartisten besser laufen, aber von einem Debakel, unsagbarem Pech oder glücklichen Weltmeistern ist aus Schladming nicht zu berichten. Der ÖSV muss einfach zur Kenntnis nehmen, dass andere besser sind als sie. Zumindest in den Speed-Disziplinen und solange Marcel Hirscher noch nicht im WM-Ort ist.