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Angst vor einer österreichischen Lösung

Die gehäuften Meldungen über diffuse Finanzflüsse im Schwimm-Verband, den Engpässen im Eisschnelllaufen oder dem falschen Spiel mit Werner Schlager zeigen nun womöglich doch Wirkung. Auch wenn das Sportministerium angesprochen auf die Vorfälle die Autonomie der Verbände vorschiebt, scheint die Politik die Augen vor den Problemen dann doch nicht verschließen zu können.

In der Sportausschusssitzung des österreichischen Nationalrats am Mittwoch wird ein Antrag auf die Einsetzung eines Sport-Ombudsmannes in Österreich behandelt. „Dieser soll als Anlaufstelle für Athleten, Vereine und Eltern dienen, um dort auf Unrechtmäßigkeiten in Verbänden aufmerksam machen zu können“, erklärt Dieter Brosz. Der Sportsprecher der Grünen hat sich für die Einbringung des Antrags stark gemacht.

Wie genau dieser Ombudsmann aussehen soll, ist offen. Ein absolutes Muss ist dessen Unabhängigkeit. Ansonsten besteht die Gefahr einer typischen „österreichischen Lösung“. Einer neuen Institution, die auf dem Papier zwar eine Lösung darstellt, in Wahrheit aber nichts bewegt. Eine Befürchtung, die sich auf die personelle Besetzung ausweiten lässt. Eine Abordnung von Partei-Soldaten würde die Installierung einer derartigen Einrichtung ebenfalls ad absurdum führen.

Ehemalige Sportler wären wünschenswert. Schließlich verstehen sie etwas von der Materie und stellen für gewöhnlich mehr die Sache in den Vordergrund.