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Zeitlupe Kastler

 

 

Linzer AMATEUR Sport Klub - was nun?

Aus und vorbei. Der Albtraum ist Realität. Keine Lizenz in erster, zweiter und letzter Instanz. Der LASK ist nur noch ein Amateur. Ein schwarz-weißer Schatten seiner selbst. Ein Verlierer auf ganzer Linie.

Es war ein trauriger Pfingstdienstag für den österreichischen Fußball. Mit dem LASK verlor die Bundesliga, bestehend aus erster und zweiter Leistungsstufe, nicht nur ihren ersten Nicht-Wiener-Meister (1965) sondern auch ein über 62-jähriges Mitglied. Der LASK ist nicht irgendein Klub. Er ist die Nummer eins in Oberösterreich. Das mag aktuell realitätsfremd wirken, ist aber so. Das wissen die Rieder. Das wissen die Blau-Weißen. Kein oberösterreichischer Verein kann auf Anhieb so ein Fan-Potenzial mobilisieren. Auch in Österreich können das nur wenige Klubs besser. Umso bitterer.

Es ist kurzum ein Armutszeugnis. Für das Land Oberösterreich, für die Stadt Linz und natürlich für Präsident Peter-Michael Reichel. Alle haben sie kläglich versagt. Die ersten beiden Parteien, weil sie nicht früher schon im Stande waren, den „Klub der Oberösterreicher“ entsprechend zu positionieren. Und Reichel, weil er samt autoritärem Führungsstil für eine katastrophale Außendarstellung gesorgt hat und – auch wenn es der Welser nicht wahrhaben will – deswegen kaum mehr Sponsoren da sind.

Apropos Sponsoren: Der größte Wunsch der schwarz-weißen Trauergemeinde ist der Abgang Reichels. Für immer. Der große Verlierer äußerte sich am Dienstag nicht zum Absturz in die Bedeutungslosigkeit, deswegen kann keiner die Zukunft prognostizieren. Der LASK hat aktuell ja nicht einmal mehr eine Heimstätte, die Stadt kommt nur für die Stadionmiete im Profi-Fußball auf. Die Fans hoffen auf einen potenten Geldgeber, der sie vom „Alleinherrscher“ befreit. Zuletzt fiel öfters der Name „Zaunergroup“, der Dienstleister für Anlagenbau. Manfred Zauner ist Mäzen und Präsident des SV Wallern, Spitzenreiter der OÖ-Liga (und Klub von Ried-Urgestein Herwig Drechsel). Könnte Zauner der Retter der LASK-Fans werden? Scheint nicht so. Ein Insider: „Reichel selbst ist an Zauner herangetreten, um ihn für eine Beteiligung zu gewinnen. Da wird sich im nächsten halben Jahr nichts tun.“

Die Hoffnungen der leidgeprüftesten Fans Österreichs sollen aber nicht zerstört sein. Ein ranghoher Funktionär hält es für nicht ausgeschlossen, dass neuerlich (so wie 2011) ein Konsortium an Reichel herantritt und das Geld für einen Wechsel an der Klubspitze bereitstellt. Und wenn sich der gescheiterte Boss doch noch wie ein Gewinner im Fußball fühlen will, stellt er sich nicht in den Weg.