Salzburg ist auch ein Sprungbrett für Trainer
Natürlich war die Nachricht von der einvernehmlichen Trennung Salzburgs und Adi Hütter ein Paukenschlag. Aber vor allem Insider waren alles andere als überrascht.
In der Double-Saison rumorte es immer wieder. Ex-Sportchef Ralf Rangnick trug mit öffentlicher Kritik (Gegentore) seinen Teil dazu bei. Sportlicher Erfolg ist bei Salzburg das eine, Philosophie, Entwicklung und Ausrichtung der Mannschaft das andere.
Aber nicht nur Salzburg hat einen Plan, auch Hütter. Der ehrgeizige Vorarlberger hat die vergangenen drei Jahre so gut wie alles richtig gemacht. Mit Dorfklub Grödig sensationell aufgestiegen, noch sensationeller in den Europacup gekommen, zu Salzburg gewechselt, das Double geholt. Ob der Ausrichtung, noch mehr und mehr ganz junge Spieler in der "Ausbildungs-Liga" (O-Ton Rangnick) zu entwickeln, wäre das Risiko für ihn wohl zu groß gewesen, die Minimal-Ziele Meisterschaft und Cup-Titel zu verfehlen. Und Hütters Ruf folglich nicht mehr so gut wie jetzt.
Bereits in dieser Spielzeit war es kein Honiglecken, da waren aber noch die Ajax-Helden wie Mane, Kampl, Alan, Ramalho, Gulacsi und Ilsanker an Bord. Mit Sabitzer wird der nächste Stammspieler gehen. Es kommen zwar Spieler nach, aber Talente, die Zeit brauchen. Die Wahrscheinlichkeit gegen aufkommende Teams wie Rapid oder Sturm zu verlieren, wird dadurch größer. Das weiß Hütter.
Salzburg scheint mit Oscar Garcia auch bereits einen Nachfolger gefunden zu haben. Sollte der Spanier es werden und dieser mit Salzburg Erfolge feiern, werden auch andere Klubs auf ihn stoßen. Siehe Roger Schmidt. Oder er geht nach Leipzig.
Salzburg ist nicht nur ein Sprungbrett für Spieler, sondern auch für Trainer. Das weiß Hütter, das weiß Red Bull Salzburg. Deshalb gehen die beiden Parteien auch betont im Frieden auseinander.