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Zeitlupe Kastler

 

Happy Birthday, liebe SV Ried!

Was soll der Spielvereinigung Ried zum 100. Geburtstag am 5. Mai geschenkt werden? Schwierig. Ungefähr so schwierig, wie den Kindern von Microsoft-Milliardär Bill Gates etwas zu schenken. Gewiss ein hinkender Vergleich – aber mit demselben Ergebnis: Die Rieder „Wikinger“ könnten zu ihrem großen Jubiläum nicht besser dastehen. Sie haben alles, was sie sich je erträumt haben. Und das, weil sie sich alles selbst erarbeitet haben. Das größte Geschenk haben sich die Innviertler also bereits selbst gemacht.

Mit kontinuierlicher Arbeit und Realitätssinn haben es die Oberösterreicher von ganz unten nach ganz oben geschafft. Das Rieder Fußballmärchen nahm spätestens 1991 seinen Lauf, als der Aufstieg in die damalige Zweite Division (heute: Erste Liga) geschafft wurde. Nur vier Jahre später folgte das vielumjubelte Upgrade in die Bundesliga. Mit Ausnahme der Saisonen 03/04 und 04/05 – die Folge eines Betriebsunfalls – gehören sie dem Oberhaus an und sind aus diesem nicht mehr wegzudenken. Unter Trainer-Legende Klaus Roitinger wurde bereits 1998 der Cupsieg eingefahren und Europacup gespielt, unter Paul Gludovatz 2011 wurde beides wiederholt und unter anderem Bröndby Kopenhagen aus der Europa-League-Quali geworfen, zudem PSV Eindhoven ein 0:0 zu Hause abgetrotzt.Ein Vizemeistertitel 2007 steht ebenfalls zu Buche wie zwei Herbstmeistertitel.

Der wohl beste Klub-Manager der Liga, Stefan Reiter, nennt es das Rieder System, das zum Erfolg führt. Nicht der einzelne zählt, sondern das Ganze. Keiner steht im Vordergrund, der Erfolg basiert auf die Arbeit im Hintergrund. „Unsung Heroes“ werden unbekannte Helden des Alltags genannt, solche gibt es beim neuerlichen Cup-Finalisten zur Genüge. Etwa Rudi Zauner, der Teammanger mit dem speziellen Kapperl. Den Hut ziehen, das muss und wird jeder an diesem 100er. Aber nicht nur Gratulation zum Geburtstag, liebe SV Ried, auch zu einer der größten Leistungen im österreichischen Fußball!