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Kommentar: Ein Pflänzchen namens Rapid

Kommentar: Ein Pflänzchen namens Rapid

Rapid-Präsident Michael Krammer gab im November 2013 ehrgeizige Ziele aus: Zu den 50 besten Vereinen Europas wolle man gehören. Rapid solle auch international wieder bekannter gemacht werden.

Zumindest letzteres ist Philipp Schobesberger mit seinem jetzt schon legendären Stolpertor gegen Viktoria Pilsen gelungen. Auch das andere Ziel, von vielen bei Krammers Amtsantritt belächelt, scheint nicht mehr so weit entfernt. Mit Start der nächsten Saison würden die Grün-Weißen nach aktuellen Berechnungen auf Platz 76 der Fünfjahres-Wertung liegen.

In Europa läuft’s für die Hütteldorfer. Auf der Schattenseite stehen teils schaurige Leistungen in der Bundesliga, wo man in den letzten acht Spielen fünf Niederlagen kassierte.

Was ist das wahre Gesicht dieser Mannschaft? Die Auftritte gegen Villarreal und Pilsen oder doch Partien wie das 1:2 gegen Wolfsberg?

Die Antwort liegt dazwischen. Das aktuelle Rapid-Team ist ein empfindliches Pflänzchen. Zwar hat Zoran Barisic seiner Blume mit einer klaren Spielphilosophie einen stabilen Stiel verpasst. Doch ob sie auch wirklich erblüht, hängt von einzelnen Faktoren ab. Kleine Erschütterungen können schon für das Verwelken sorgen.

Bestes Beispiel dafür war der Abgang von Robert Beric. Ohne den Angreifer wurde das Rapid-Spiel fragiler. Auch Doppelbelastung und unglückliche Spielverläufe bringen die Mannschaft ins Wanken.

Das Derby gegen die Austria hätte man nicht unbedingt verlieren müssen, so mancher EL-Sieg war wiederum jedoch nur mit einer ordentlichen Portion Glück möglich.

Es sind Kleinigkeiten, die bei Rapid momentan über Sieg oder Niederlage entscheiden. Damit der Faktor Zufall an Einfluss verliert, muss Barisic sein Pflänzchen pflegen und die bereits funktionierende Spielphilosophie noch besser machen.

Im Vergleich zu Krammers Amtsantritt vor zwei Jahren ist einiges passiert. Die Entwicklung geht voran, aber ihre volle Pracht hat die grün-weiße Blume noch nicht entfaltet. Sie muss weiterwachsen.

 

Ein Kommentar von Jakob Faber