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Zeitlupe Altmann

 

Foda-Abgang: Konnten Jauk und Co. nicht anders?

Das Wochenende endet mit einer Sensationsmeldung.

Paul Gludovatz wird als Geschäftsführer Sport der neue starke Mann bei Meister Sturm, die Zeit von Franco Foda ist spätestens im Sommer nach 15 Jahren bei den Grazern abgelaufen.

Ein Verbleib des Deutschen als Gludovatz untergeordnetem Trainer ist nicht geplant. Soweit die Fakten.

Wie ist diese weitreichende Personalentscheidung der neuen Führungscrew um Präsident Christian Jauk nun zu bewerten? Eine schwierige Frage.

Foda hat bei Sturm hervorragende Arbeit geleistet. Dies hätte man auch ohne Meistertitel und Cupsieg außer Streit stellen können.

Der frühere Abwehrchef übernahm die Mannschaft 2006 mitten in den ärgsten Konkurs-Troubles und formte sie nach und nach – trotz zahlreicher namhafter Abgänge – wieder zu einem Spitzenteam in der Bundesliga.

Und dies nicht nur auf dem Trainingsplatz. Auch abseits davon musste der 45-Jährigen den Laden immer wieder am Laufen halten, zumindest interimistisch Sportdirektor-Aufgaben übernehmen und somit durch die gute sportliche Optik die bisweilen wenig berauschende Arbeit im organisatorischen Bereich kaschieren.

Die Gründe für die Trennung sind noch nicht bekannt. Die Vermutung liegt jedoch nahe, dass kurioserweise gerade diese „Mehrarbeit“ ihren Anteil haben könnte.

Jauk will mit der Installierung zweier Geschäftsführer einen organisatorischen Neuanfang, dringend benötigte moderne Strukturen einziehen. Ob dies mit dem bisherigen „starken Mann“ möglich gewesen wäre?

Offenkundig konnte man diese Frage in Graz nicht aus Überzeugung mit ja beantworten. Ist dies der Fall, konnten Jauk und Co. gar nicht anders handeln – egal ob die Entscheidung populär oder unpopulär sein mag.

Am Umstand, dass man sich an den Erfolgen der Ära Foda messen lassen muss, ändert sich freilich nichts. Aber das ist Sturms Verantwortlichen sicherlich bewusst.