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Play Kinect

Play Kinect

Nachdem Kinect-Spiele im klassischen Sinn bisher nicht so recht einschlagen mochten, tummeln sich immer mehr Tanz- und Fitness-Titel im Bewegungssensorbecken. Einer der neuesten davon ist die Kooperation von Entwickler Sumo Digital und Sportartikelhersteller Nike. Dem virtuellen Fitness-Programm gelingt dabei etwas, womit die meisten Kinect-Spiele so ihre liebe Mühe haben – nämlich eine umfangreiche und trotzdem grundsolide Einbindung des schwarzen Sensorbalkens von Microsoft. Und genau durch diese zeigt „Nike+ Kinect Training“, dass nicht etwa das System schuld an den schlechten Kinect-Spielumsetzungen ist, sondern tatsächlich die jeweiligen Games beziehungsweise deren Entwickler einfach nicht verstehen, Bewegungen sinnvoll in ihr Gameplay einzubinden.

Eine Erklärung für die soliden Tanz- und Fitness-Titel der letzten Monate und das konstante Versagen der klassischen Spiele, die sich des Kinect-Systems bedienen, vermag ich zwar nicht abzugeben, doch meine schweißtreibenden Erlebnisse mit dem hier diskutierten Titel – sozusagen die Fitness-Passion eines Reviewers – will ich euch nichtsdestotrotz näher bringen. Um euch zu Beginn die Vision der Entwickler zum Thema Fitness nahzubringen, einige bewegte Bilder, die so manchen beim bloßen Zusehen bereits die Schweißperlen auf die Stirn treiben dürften – aber keine Angst… es kommt noch schlimmer!

Eine ernüchternde Bestandsaufnahme
Ich hatte so etwas Ähnliches bereits befürchtet, als „Nike+ Kinect Training“ meinen Fitness-Status erheben will. Die Stunde der Wahrheit und der Moment der Ernüchterung. Der Einstiegstest entpuppt sich als das Vorzimmer zur Fitness-Hölle, deren Pforten ich somit aufgestoßen hatte. Mein Martyrium hatte also begonnen und oh mein Gott es sollte genauso umfangreich wie erbarmungslos sein. Nachdem ich die Folterkammer, die sich Einstiegstest nennt, nun besiegt hatte, eröffneten sich mir drei Wege des Schmerzes. In der Hoffnung auf ein schonenderes Programm gab ich Ausdauer den Vorrang vor Kraft und Gewichtsverlust.

Der Weg zur Kondition ist gepflastert mit Schweißtropfen
In der Folge bekomme ich vom Spiel ein vordefiniertes Setting von Übungen kredenzt, die mir jeweils ein Trainer erklärt und vormacht. Hier taucht auch schon das erste kleine Problem auf, denn während die beginnenden Ansagen allesamt vertont sind, vermittelt das Spiel korrigierende Anweisungen während der Übung alleine in Textform. Ein schwieriges Unterfangen, wenn man sich gerade auf dem Boden befindet und den Blick aus Flexibilitäts- oder Kraftlosigkeitsgründen nicht zu heben vermag. Und damit nicht genug, gibt es noch einen kleinen Bug, der bei verschiedenen Übungsausgängen an den Anfang der Übung zurückspringt und einen teuflischen Kreis der Erschöpfung schließt.

Trotz meines fortschreitenden Leidens erfreue ich mich an der schönen Grafik – ebenfalls keine typische Eigenschaft von Kinect-Titeln – und der gelungenen Präsentation. Obendrein begleitet mittlerweile meine eigene Playlist die tägliche Folterroutine. Apropos „täglich“, das Programm erlaubt die Eingabe eines Zeitbudgets, das man in sein Training investieren will. Somit kann man den Grad der Qualen pro Woche selbst festlegen – zwar kein neues Feature im Fitness-Genre, aber dennoch überaus brauchbar. Die Ergebnisse des schweißtreibenden Programms lassen sich in der Folge online bekanntgeben und in bester Social Media-Manier mit Freunden teilen. Während der Online-Multiplayer vernachlässigbar ist und keinen wirklichen Ansporn bringt, biete die soziale Einbindung durchaus einen gewissen Reiz sich ein ums andere Mal wieder in die Trainingskluft zu werfen und eine Folterroutine zu durchlaufen.

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