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Ehemaliger DFB-Bundestrainer Berti Vogts wird 65

Ehemaliger DFB-Bundestrainer Berti Vogts wird 65

Er war keine Lichtgestalt wie sein Vorgänger Franz Beckenbauer. Dafür ist Berti Vogts bis heute der letzte deutsche Fußball-Bundestrainer, der auch einen Titel gewonnen hat.

Diesen Freitag (30.12.) feiert der Trainer der Fußball-Europameister von 1996 seinen 65. Geburtstag.

Er tut dies in Dubai, wo er sich mit Freunden und "einigen Bekannten aus Aserbaidschan", wo er bis 2014 Trainer der Nationalmannschaft ist, trifft.

Spannungen trotz Verdiensten für DFB

"Es ist ein ganz normaler Tag, nicht mehr und nicht weniger", sagte der frühere "Bundes-Berti".

Allerdings sorgte ausgerechnet kurz vor dem Geburtstag ein wieder aufflammender Streit mit dem früheren DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder für Misstöne.

Es geht um die Frage, wem die erfolgreiche Nachwuchsarbeit des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu verdanken sei. Am Donnerstag sah sich deshalb sogar DFB-Chef Theo Zwanziger veranlasst, sich einzuschalten.

"Ich bedauere es, dass zwei Persönlichkeiten, die sich um den deutschen Fußball verdient gemacht haben, so miteinander umgehen", sagte Zwanziger der "Bild"-Zeitung.

Zu ihrer gemeinsamen Zeit im DFB habe es "wohl schon Spannungen gegeben, ohne dass ich Details kenne".

"Wenn ich übers Wasser laufen könnte,..."

Von 1990 bis 1998 führte Vogts die deutsche Nationalmannschaft in 102 Länderspielen zu 66 Siegen und als Höhepunkt zum EM-Titel 1996, doch gerade in seiner Heimat wurde der ehemalige Profi von Borussia Mönchengladbach immer besonders kritisch beäugt.

Als DFB-Trainer eckte er als Nachfolger von "Kaiser" Franz Beckenbauer oft an.

Legendär ist Vogts' Ausspruch: "Wenn ich übers Wasser laufen könnte, würden meine Kritiker sagen: 'Nicht mal schwimmen kann er'."

Jürgen Klinsmann verdankte seinen Bundestrainer-Job auch Vogts. Nach einem gemeinsamen Barbecue im Sommer 2004 in Klinsmanns Wahlheimat Kalifornien hatte Vogts ihn beim DFB empfohlen.

"Ohne mich wäre Jürgen heute noch auf dem Surfbrett unterwegs", sagte er während des WM-Sommermärchens 2006.

Der "Terrier" biss sich durch

Der im niederrheinischen Büttgen geborene Vogts musste sich als Vollwaise in jungen Jahren alles selbst erkämpfen.

"Es gab Tausende von Fußballern, die begabter gewesen sind als ich, doch ich war ehrgeiziger", sagte der 96-malige National- und 419-fache Bundesliga-Spieler.

Der "Terrier" biss sich durch: Weltmeister 1974, Europameister 1972, Europacup-Sieger 1975 und 1979, fünfmal Meister, einmal Pokalsieger - alles mit Gladbach.

Seine Laufbahn als Trainer verlief nach dem DFB-Engagement weniger glanzvoll. Nach Kurz-Jobs bei Bayer Leverkusen und in Kuwait betreute Vogts die schottische Nationalelf und Nigeria, ehe er 2008 in Aserbaidschan - zuletzt auch EM-Quali-Gegner von Österreich - anheuerte.

Über die aktuelle DFB-Auswahl meinte er mit Blick auf die EM in Polen und Ukraine: "Wir haben derzeit die vielleicht beste Nationalmannschaft der Welt, aber das müssen die Jungs nun auch beweisen und den Titel holen."