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Zuerst Messi, dann Horvath

Zuerst Messi, dann Horvath

Wenn die ÖFB-U19 am Montag, um 20 Uhr, gegen Frankreich ihr Auftaktspiel in die EM in Griechenland bestreitet, werden die Zuseher die meisten Namen ihres Gegners nicht kennen.

So mancher hat zwar schon ein paar Einsatzminuten in der Ligue 1 gesammelt, einige andere warten aber noch auf den Durchbruch bei ihren Klubs.

Doch einen jungen Mann haben alle schon gesehen: Kingsley Coman (LAOLA1-Portrait). Der 19-Jährige wurde in der Schlussminute des Champions-League-Finales von Juventus-Coach Massimiliano Allegri eingewechselt.

Paul Pogba 2.0

Hinzu kommen 19 weitere Pflichtspiele für den italienischen Meister, 14 davon in der Serie A, wo er auch zwei Assists verbuchen konnte. In Turin sind die Erwartungen, die künftig in den Franzosen gesetzt werden, hoch. Schon im Sommer wurde er als Paul Pogba 2.0 bezeichnet.

Kein Wunder, ist neben dem Umstand, dass die beiden Landsleute sind, doch auch so manch andere Parallele zu ziehen. Pogba war bei Manchester United unglücklich über die Perspektive bei den Profis und wechselte nach Turin, Coman spielte zwar im Alter von 16 Jahren erstmals für Paris St. Germain, sah aber auch keine großen Chancen in naher Zukunft und entschied sich ebenfalls für Juve. Hinzu kommt noch das Faible für ausgefallene Frisuren.

Im Gegensatz zu Pogba wird Juve Coman in der kommenden Saison aber verleihen, um ihm genügend Spielpraxis zu garantieren. Aufsteiger Bologna steht in der Pole Position, doch auch Palermo, Sassuolo und der Genoa CFC haben Interesse bekundet.

"Er war überragend"

Pogba hat vor drei Jahren bei der U19-EM gespielt. Frankreich überstand die Gruppe mit Serbien (3:0), Kroatien (1:0) und England (1:2), scheiterte im Halbfinale aber im Elfmeterschießen an Spanien (5:7).

Während Pogba damals auch in den Testspielen regelmäßig für die Jugend-Nationalmannschaft im Einsatz war, hat Coman erst eine Partie für diese U19 gemacht.

„Aber in diesem Spiel war er überragend“, schwärmt ÖFB-Teamchef Hermann Stadler. Beim 2:0 in der Quali gegen Aserbaidschan erzielte das Talent beide Treffer. Warum der Juve-Legionär nur ein einziges Mal im Einsatz war, ist schnell erklärt: Er spielt schon für die U21 seines Landes.

Stadler weiter: „Ein super Spieler. Ein trickreicher, schneller Außenspieler. Das ist für meine Jungs eine große Herausforderung.“

"Da sieht man, was noch fehlt"

Tatsächlich freuen sich die ÖFB-Kicker schon auf das Duell mit dem Ausnahmespieler. „Ich freue mich, gegen so einen Kicker zu spielen, mich mit ihm zu messen. Da sieht man, was noch fehlt, was man noch braucht. Es motiviert zusätzlich, gegen so einen Spieler auflaufen zu dürfen“, sagt Sascha Horvath.

Innenverteidiger Stefan Peric erklärt: „Wenn so einer im gegnerischen Kader steht, motiviert uns das noch einmal zusätzlich. Gegen solche Spieler sieht man, auf welchem Level man selbst ist. Wir wollen ihm zeigen, dass wir Österreicher auch etwas draufhaben. Wenn wir als Team auftreten, ist es egal, welche Namen am Papier stehen.“

Ein wenig zurückhaltender gibt sich Keeper Osman Hadzikic: „Es ist schön zu hören, gegen so einen Spieler anzutreten. Aber das ist nicht entscheidend, entscheidend ist, wie die Mannschaft auftritt. Ein Spieler kann das Spiel nicht entscheiden.“

Man darf gespannt sein…

Harald Prantl