…NENNT GRÜNDE, WARUM ES IN DIESER QUALIFIKATION NOCH NICHT GEKLAPPT HAT:

Es ist sicher so, dass wir noch nicht so weit sind. In Schweden hat beim einen oder anderen die physische Präsenz gefehlt, sodass wir da nicht mehr so dagegenhalten konnten. Rein vom Fußballerischen her sind wir weiter als vor zwei Jahren. Von der Kompaktheit her sind wir weiter, auch wenn es gestern in der zweiten Halbzeit nicht mehr ganz so gepasst hat. Wir sind ja nicht als Favorit gestartet – das sind Dinge, die dazukommen. Wenn du das nicht zu 100 Prozent umsetzen kannst, kriegst du gegen eine Spitzenmannschaft immer wieder Probleme.  Wenn du 2:0 oder 3:0 führst, hast du einen gewissen Vorsprung, aber ein 1:0 war zu wenig.

…DARÜBER, OB DIESES TEAM EINE MENTALE SCHWÄCHE HABE:

Ich denke nicht, dass die Spieler eine mentale Schwäche haben, sonst hätten wir in der ersten Halbzeit nicht so spielen können. Wir haben mit Thomas Graw einen Sportpsychologen. Es ist in der mentalen Trainingsarbeit aber genau gleich wie bei uns in der physischen: Du brauchst auch Zeit. Du kannst nicht sagen: „Du machst die und die Übung mental und kannst es gleich eins zu eins umsetzen.“ Das braucht immer wieder Wiederholung. Da fehlt in dem Sinne auch ein bisschen Zeit. Es ist aber schon so, dass Spieler Kontakt halten und der eine oder andere das nutzt.

…DARÜBER, OB AUF DEN FÄRÖER ERSATZSPIELER EINE CHANCE BEKOMMEN:

Das ist ein verdammt wichtiges Spiel. Wir haben viel Aufwand betrieben, um unsere Fans zurückzuholen. Ich denke, in den zwei Jahren haben die Spieler einen guten Job gemacht. Wenn in fünf Spielen über 200.000 Leute ins Stadion kommen, sagt das etwas über das Team aus. Denn sonst kommen die Leute nicht. Die Leute mögen die Spieler, die Leute mögen das Team. Dementsprechend wichtig ist es, dass sich jeder noch einmal den Arsch aufreißt und nicht sagt: „Es geht um nichts mehr.“ Es ist ein Quali-Spiel, man kann Punkte holen und darf nicht mit Larifari anfangen. Ich weiß aber noch nicht, wie wir auflaufen werden, wer wie fit sein wird.

…ÜBER DAS MUSS DER QUALIFIKATION FÜR DIE EURO 2016:

Ich weiß jetzt noch nicht, in welche Gruppe wir gelost werden. Jeder will dahin! Du brauchst dann aber auch ein Quäntchen Glück, um es über die ganze Quali-Runde zu packen. Diesmal waren wir nah dran. Wir müssen daraus lernen und weiter dranbleiben. Ob psychische Komponenten oder Auswärtsspiele – wir müssen auf der ganzen Ebene besser werden. Man kann immer noch professioneller werden, das Ganze noch bewusster angehen. Ich denke, man kann die EM 2016 verlangen, aber ob es realistisch ist, weiß ich nicht.


Peter Altmann