news

"Werden Lösung finden, die für alle passt"

Wie geht es mit Marcel Sabitzer weiter?

Eine Frage, die der ÖFB-Teamspieler vor knapp drei Wochen selbst ins Rollen brachte.

Denn obwohl seine Leihe bei Red Bull Salzburg mit Saisonende ausgelaufen ist und er vertraglich ab 1. Juli in den Diensten von RB Leipzig steht, meinte der 21-Jährige unmittelbar nach der endgültig  fixierten Meisterschaft:

„Ich werde dort hingehen, wo ich mich am besten weiterentwickeln kann. In meinem Kopf ist da Leipzig nicht drinnen.“

Die Reaktion von Red Bull ließ nicht lange auf sich warten. Zwei Tage später erklärte Ralf Rangnick: "Unser Standpunkt ist völlig klar. Marcel Sabitzer hat einen Vertrag bei RB Leipzig und wird nächste Saison in Leipzig spielen."

Seither wurde viel spekuliert, aber nichts offiziell bekanntgegeben.

Entscheidung nach Russland-Match

Für neuen Nährstoff an Vermutungen sorgte unlängst Stefan Ilsanker, der davon ausgeht, nächste Saison gemeinsam mit Sabitzer in Deutschland zu spielen.

Doch was sagt eigentlich der Betroffene zu den ganzen Aussagen und Gerüchten? „Wir haben vereinbart, dass ich mich einmal voll und ganz auf das EM-Qualispiel gegen Russland konzentriere. Danach wird man sich zusammensetzen und versuchen, eine Lösung zu finden, die für alle Seiten passt“, berichtet der Steirer kurz vor dem Abflug nach Moskau.

Ob sich seine Meinung mittlerweile geändert hat und er sich ein Engagement in Leipzig vorstellen kann - noch dazu, wo mit Rangnick eine vertraute Person auch als Trainer fungieren wird – gibt der 19-fache Saisontorschütze nicht Preis.

„Ich sage dazu nichts. Es ist in alle Richtungen offen, deswegen werde ich mich auf keine Spekulationen einlassen. Das ist der Stand der Dinge.“

Salzburg enorm wichtig für Entwicklung

Somit bleibt auch ein Verbleib in Salzburg im Bereich des Möglichen. Das vergangene Jahr in der Mozartstadt stuft Sabitzer als enorm wichtig in seiner Entwicklung ein: „Ich habe mich als Person und Fußballer weiterentwickelt. Mir hat das Jahr in Salzburg richtig gut getan. Man sieht ja, wie ich mich fußballerisch in diesem Jahr gesteigert habe. Mir hat es irrsinnig Spaß gemacht. Wenn sich ein Fußballer wohl fühlt, kann er seine Leistung bringen. Das war bei mir der Fall.

Spielt dieser Wohlfühlfaktor in seiner Entscheidung eine Rolle? Für sich selbst dürfte er seine Zukunft jedenfalls bereits entschieden haben. „Was im Hinterkopf drinnen ist, ist Gott sei Dank in meinem Kopf drinnen und sonst in keinem“, so der 11-fache Teamspieler.

Eines schließt er kategorisch aus: Eine Rückkehr zu Rapid. „Denn da bin ich sicher nicht herzlich willkommen.“

Statt Harnik in Startformation?

Bevor die „Causa Sabitzer“ endgültig geklärt wird, gilt seine volle Aufmerksamkeit dem Duell mit der „Sbornaja“.

Da Martin Harnik mit Rückenproblemen angeschlagen ist, winkt dem Grazer ein Platz in der Startformation. „Natürlich wünscht man niemandem eine Verletzung. Aber wenn Martin nicht spielen kann, wäre ich bereit.“

Die Position am Flügel hat er in Salzburg seit dem Frühjahr allerdings gegen jene als zweite Spitze neben Jonatan Soriano eingetauscht. In der neue Rolle fühlt er sich pudelwohl und, sie ist ein Mitgrund für seine Leistungs-Explosion im Kalenderjahr 2015.

„Durch das Frühjahr ist noch einmal ein Schub nach vorne gekommen. Ich denke, das hatte auch mit der Position zu tun. Ich habe mich auf der Seite sehr wohl gefühlt, aber als Stürmer habe ich mich nun gut etabliert. Daher sehe ich das jetzt als meine Hauptposition“, gesteht Sabitzer, der jedoch gleich festhält:  „Ich suche mir die Position nicht aus. Dort, wo ich gebraucht werde, werde ich da sein. Egal ob im Zentrum, auf der Seite oder wo auch immer. Das liegt im Endeffekt am Trainer.“

„Uns blüht ein schweres Spiel“

Trotz einer langen Saison mit insgesamt 52 Pflichtspielen (inklusive ÖFB) fühlt sich die Offensivkraft gerüstet für den Tanz mit dem „russischen Bären“.

„Es ist allen bewusst, dass es eine lange Saison war. Jetzt stehen noch einmal 90 Minuten am Programm. Für dieses wichtige Spiel haut man gerne noch einmal alles raus, damit am Ende etwas Positives rausschaut.“

Der Ex-Rapidler erwartet einen übermotivierten Gegner: „Russland spielt daheim, sie werden sicher probieren, uns unter Druck zu setzen und nicht ins Spiel kommen zu lassen. Uns blüht ein schweres Spiel, aber wir sind gut vorbereitet und werden alles daran setzen, ein gute Leistung abzuliefern.“

 

Martin Wechtl