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"Die ÖFB-Frauen sind das Highlight 2012"

Österreichs Fußball-Bund (ÖFB) hat am Donnerstag ein insgesamt sehr positives Resümee der vergangenen elf Monate gezogen.

Auch die Männer-A-Auswahl, die das Jahr trotz des 0:3 gegen die Elfenbeinküste mit der besten Bilanz seit 1989 beendete, kam dabei gut weg.

"Der Entwicklungsschritt ist erkennbar. Wir haben ein effizientes, harmonisches Team, das stimmt grosso modo zuversichtlich", erklärte Präsident Leo Windtner auf einer Pressekonferenz in Wien.

"Highlight" war für ihn aber das Frauen-Nationalteam.

"Immenser Imagegewinn"

Laura Feiersinger und Co. hatten im Oktober mit dem erstmaligen Einzug in ein Qualifikations-Playoff für Aufsehen gesorgt.

"Sie sind das ÖFB-Highlight 2012", sagte Windtner, "das hat einen immensen Imagegewinn gebracht und Impulse in der Öffentlichkeit gegeben."

Erfreut zeigte er sich nicht nur über den Vorstoß bis auf Platz 35 der Weltrangliste, sondern auch jene 85.000, die sich die TV-Übertragung des unglücklich verlorenen Play-off-Hinspiels gegen Russland in St. Pölten anschauten.

"Ich bin überzeugt, dass wir die Aufwärtskurve aufrechterhalten werden können", meinte Windtner, der in das im Sommer 2011 eröffnete nationale Zentrum für Frauen-Fußball in St. Pölten besondere Hoffnungen setzt.

Derzeit sind neben der NV-Arena 34 Spielerinnen im Internat stationiert. Ruttensteiner hob nicht zuletzt die Bestellung von Irene Fuhrmann zur ersten ÖFB-Nationalteamtrainerin mit A-Lizenz hervor: "Das ist ein Signal an den gesamten Frauenfußball."

"Zielsetzung war eine andere"

In puncto Männerauswahl musste Windtner einräumen, dass man mit vier Zählern aus drei Spielen der WM-Quali und dem "Verharren" auf Rang 68 der Weltrangliste den Erwartungen nicht ganz gerecht werden konnte.

"Die Zielsetzung war eine andere", betonte der Oberösterreicher am Ende seines vierten Amtsjahres.

Die positiven Aspekte der Entwicklung untermauerte Sportdirektor Willi Ruttensteiner vor allem mit Zahlen, die unter Verwendung der diversen Analysewerkzeuge gewonnen wurden.

Im physischen Bereich gebe es "keinen signifikanten Unterschied zu den Halbfinalisten der EM oder auch Champions-League-Mannschaften", erklärte Ruttensteiner, bestätigte aber auch, dass die Situation im technisch-taktischen Bereich "wesentlich schwieriger" sei.

Verbesserungsbedarf bei Passgeschwindigkeit

"Das Spiel ist schneller und in die Tiefe stärker geworden", konstatierte Ruttensteiner.

"Marcel Koller hat eine klare Philosophie, und die lässt sich am Platz auch erkennen. Die Entwicklung des Spiels hat sich in Offensive und Defensive massiv gesteigert - wobei sich das im Ergebnis nicht so widerspiegelt, wie wir uns das gewünscht haben. Vielleicht hat da auch das nötige Glück gefehlt."

Verbesserungsbedarf erkannte der 50-Jährige bei der Passgeschwindigkeit: "Da liegen wir noch um einiges unter den Topmannschaften und müssen uns noch entwicklen."

"Sehr positiv", sei aber die individuelle Entwicklung der Spieler sowohl von Arrivierten wie Christian Fuchs als auch von Talenten wie Andreas Weimann (Aston Villa) und Raphael Holzhauser (VfB Stuttgart).

Enderunde als Ziel im Nachwuchsbereich

Im Bereich der Nachwuchsteams hob Ruttensteiner die U19- und U17-Auswahlen im Männer- und Damensektor hervor, die jeweils den Sprung in die Elite-Runden, also die letzte Phase der Qualifikation im Frühjahr 2013, schafften.

"Das Ziel muss hier sein, sich auch für die Endrunde zu qualifizieren", stelle Ruttensteiner klar.

Vor allem das U19-Team von Trainer Manfred Zsak, das als Gruppensieger ohne Punktverlust abschloss, gilt als Hoffnungsträger.