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"Es ist schwieriger geworden, ins A-Team zu kommen"

Das neue Länderspieljahr beginnt, wie das alte aufgehört hat.

Aufgrund der positiven Jahresbilanz 2012, die der ÖFB zog, gibt es schließlich auch kaum Gründe, viel zu verändern.

Da Teamchef Marcel Koller zudem ein Mann ist, der großen Wert auf Kontinuität legt, hielten sich die Überraschungen bei der Kaderbekanntgabe vor dem ersten Probegalopp im Jahr 2013 gegen Wales (6. Februar in Swansea) in Grenzen.

Mit einer einzigen Ausnahme vertraut der Schweizer jenen Spielern, die sich in seinem ersten vollständigen Jahr als Teamchef im Stamm etablieren konnten. Die Ausnahme heißt wenig überraschend Philipp Hosiner.

„Hosiner hat es sich verdient“

„Wir nehmen Hosiner für den Kurzlehrgang einmal dazu, um uns ein Bild von ihm zu machen“, nahm Koller zu seiner Entscheidung Stellung.

Im abschließenden Test des Vorjahres gegen die Elfenbeinküste fand der Austria-Stürmer trotz bestechender Form noch keine Erwähnung in den Plänen.

„Mit der Vielzahl an Toren, die er erzielt hat, hat er es sich verdient“, muss selbst Koller ob der 21-Tore-Statistik des Führenden der Torschützenliste zugeben, fügt jedoch ein „aber“ hinten an.

„Es ist schwieriger geworden, ins A-Team zu kommen, da wir die momentane Gruppe forcieren wollen.“

Koller macht sich keine Sorgen

Somit sei es auch in Zukunft nicht auszuschließen, dass Kandidaten, wie zuletzt Hosiner (Anm. d. Red.: kam am 7.10.2011 gegen Aserbaidschan zu seinem A-Teamdebüt unter Willi Ruttensteiner), länger auf eine Nominierung warten müssen oder ganz durch den Rost fallen.

„Da könnte es schon den einen oder anderen erwischen. Aber das soll auch ein Ansporn für die Jungs sein“, schlug Koller keinem die Türe zu, wurde aber nicht müde zu betonen, dass er „nicht mit vier bis fünf Neuen alles auf den Kopf stellen wolle.“

Um seiner Linie treu zu bleiben, stärkt er auch jenen Spielern den Rücken, die zuletzt in ihren Ligen nicht in Bestform agierten, nicht zum Spielen kamen oder wie Marko Arnautovic und Martin Harnik Sperren ausfassten.

„Da mache ich mir keine Sorgen, wenn es noch nicht so läuft, wie man es gerne hätte. Die Gesperrten sind dann wenigstens fit, wenn sie nicht spielen, und können sich im Nationalteam voll reinhauen“, scherzte der Chefbetreuer.

Manninger wieder ein Thema für ÖFB

Die Aussichten einiger rot-weiß-roter Akteure interessieren dann aber doch im Speziellen. Und auch das Trainerteam kommt um diese Namen nicht herum.

Allen voran Alexander Manninger. Obwohl der zuletzt sichere Neo-Augsburg-Keeper bereits 2009 seine Teamkarriere beendete, drängt er sich momentan für eine Rückkehr auf.

Obwohl Koller seinen bisherigen Leistungen Respekt zollt („Er hat gegen Schalke gut gehalten“), hat er sich mit der Personalie bewusst noch nicht genauer beschäftigt.

„Wenn ein Spieler seinen Rücktritt erklärt, wird er seine Gründe gehabt haben. Dann wird es prinzipiell schwierig.“

Der Ball im Fall Manninger liegt bei Koller

Trotzdem würde Manninger aufgrund seiner 35 Jahre Erfahrung mitbringen, die man speziell auf dem Torwart-Sektor vergeblich sucht.

„Wir werden ihn auf jeden Fall beobachten. Momentan sehen wir noch nicht so den Bedarf. Aber wenn wir Not am Mann haben, liegt es an mir, nachzufragen, wie es bei ihm aussieht.“

Die Beobachtungen beziehen sich nicht nur auf Manninger, sondern auch auf die zuletzt in der zweiten deutschen und englischen Liga gut in Form befindlichen Ramazan Özcan (Ingolstadt) und Robert Olejnik (Peterborough).

„Wir hatten zwar noch keinen Kontakt, aber wir beobachten auch die zweiten Ligen. Tormann-Trainer Otto Konrad ist viel unterwegs und wird sich einbringen.“

„So gut sind wir Österreicher auch noch nicht“

Positiv sieht Koller auch die Entwicklung von Emanuel Pogatetz, der auf die aussichtslose Situation beim VfL Wolfsburg reagiert hat und nun bei West Ham United sein Glück versucht.

„Es war keine Überlegung, ihn wegzulassen. Ich denke, er ist schnell drin und er kennt die Insel und die Mentalität. Ich hoffe, dass er zum Spielen kommt. West Ham ist ein guter Verein.“

Bei Spielern wie Marc Janko und Co., die derzeit bei ihren Klubs nicht erste Wahl sind, pocht der Teamchef auf Geduld.

„Wir sind Österreich. Wir können nicht davon ausgehen, dass jeder Legionär gleich überall spielt. So gut sind wir auch noch nicht.“

WM-Quali-Chancen sollen gewahrt werden

Dem Jahr 2013 blickt Koller aber alles in allem positiv entgegen, sofern sich die Entwicklung in der WM-Qualifikation weiter vorantreiben lässt.

„Wenn wir im November noch immer mit dabei sind, bin ich mit dem Jahr zufrieden“, stellte Koller klar.

Der besondere Fokus liegt am „Tore schießen“, wo der 52-Jährige noch den größten Unterschied zu Top-Teams ausmacht.

„Da fehlt uns noch der letzte Tick, die letzte Überzeugung, die letzte Konsequenz.“


Alexander Karper

Name Verein
Robert Almer Fortuna Düsseldorf
Lukas Königshofer Rapid Wien
Heinz Lindner Austria Wien
Aleksandar Dragovic FC Basel
Christian Fuchs Schalke 04
György Garics FC Bologna
Florian Klein Red Bull Salzburg
Emanuel Pogatetz West Ham United
Sebastian Prödl Werder Bremen
Franz Schiemer Red Bull Salzburg
Markus Suttner Austria Wien
David Alaba Bayern München
Marko Arnautovic Werder Bremen
Julian Baumgartlinger
  1. FSV Mainz
Martin Harnik VfB Stuttgart
Andreas Ivanschitz 1.FSV Mainz
Jakob Jantscher Dynamo Moskau
Zlatko Junuzovic Werder Bremen
Veli Kavlak Besiktas Istanbul
Christoph Leitgeb Red Bull Salzburg
Philipp Hosiner Austria Wien
Marc Janko Trabzonspor
Andreas Weimann Aston Villa
Auf Abruf:
Thomas Gebauer SV Josko Ried
Martin Hinteregger Red Bull Salzburg
Manuel Ortlechner Austria Wien
Andreas Ulmer Red Bull Salzburg
Guido Burgstaller Rapid Wien
Alexander Gorgon Austria Wien
Yasin Pehlivan Gaziantepspor
Patrick Bürger SV Mattersburg
Rubin Okotie SK Sturm Graz
Marcel Sabitzer SK Rapid Wien