Nachdem die Fähringer zunächst erst ab der Mittellinie attackierten, stellten sie im zweiten Durchgang auf eine aggressivere Spielweise um. Die ÖFB-Abwehr wurde früher attackiert, teilweise sogar zu unkontrollierten Bällen nach vorne gezwungen.

ÖFB-Team nutzt mehr Raum für Entscheidung

Letztlich ergaben sich dadurch für die Österreicher aber mehr Räume, sofern das Fore-Checking umspielt werden konnte. Der Angriff, der zum Elfer-Foul vor dem 3:0 (67.) führte, ist ein typisches Beispiel dafür. Über links kombinierte sich Österreich mit Einkontakt-Fußball trotz Angriffspressing der Färöer nach vorne, bis Harnik im Strafraum gefoult wurde und Alaba den Elfer verwertete.

Mit dem 3:0 im Rücken ließ sich Kavlak noch weiter nach hinten fallen, sodass das ÖFB-Team schließlich mehr mit einem 4-2-3-1 das Spiel beendete, als mit dem zu Beginn ausgeübten 4-1-4-1.

Fazit: Letzte Konsequenz fehlte

Der erwartete Pflichtsieg ist eingefahren. Trotz fünf personeller Änderungen in der Startelf und der bitteren Pleite gegen Schweden am Freitag hat Österreich relativ souverän gegen die Färöer gewonnen. Im hohen Norden haben sich auf dem schwierig zu bespielenden Kunstrasen schon andere Teams schwer getan. Die mangelnde Chancen-Auswertung der Gastgeber nach Standardsituationen hat es dem ÖFB-Team glücklicherweise nicht allzu schwer gemacht.

Teamchef Koller gab seinem Team wieder einen klares Konzept mit auf dem Weg. Dieses wurde aber nicht konsequent genug umgesetzt. Die Außenverteidiger hätten sich im Spielaufbau noch offensiver positionieren können. Gerade weil mit Dragovic eine zusätzliche Absicherung vorhanden war. Zudem wäre auch im Gegenpressing noch mehr drinnen gewesen.

Diese Mannschaft kann mehr, als sie in diesem Spiel gezeigt hat. Man wird sehen, ob Koller gewillt ist, das Team weiterzuentwickeln.

 

Jakob Faber