Eine bessere Bilanz in Testspielen ist ein klares Ziel der zweiten Teamchef-Ära des Eidgenossen. Das stellt auch Kapitän Christian Fuchs klar: „Wir haben die Zahlen und Fakten der letzten beiden Jahre aufgearbeitet. Da sieht man ganz klar, dass wir in Quali-Spielen im Schnitt viel besser waren als in den Testspielen. Wir wissen, dass wir uns da verbessern und zulegen müssen.“

Offensive als US-Prunkstück

Wobei es grundsätzlich keine verkehrte Tendenz ist, sich im Ernstfall steigern zu können. Koller: „In Quali-Spielen ist ein bisschen mehr Spannung und Nervosität vorhanden. Das ist auf der ganzen Welt so.“

Auch die USA hat den Ruf, sich steigern zu können, wenn es darauf ankommt. „Ich glaube, es ist eine amerikanische Tugend, dass man immer gewinnen will und bis zum Abpfiff alles versucht. Ich kann nicht beurteilen, ob das Jürgen Klinsmann zusätzlich eingebracht hat. In den Spielen, die ich beobachtet habe, haben sie das an den Tag gelegt.“

Insgesamt hat der ÖFB-Coach fünf Partien der US-Boys studiert und seinen Schützlingen die Highlights daraus zu Gemüte geführt.

Seine Analyse: „Sie spielen sehr kompakt, lassen defensiv wenig zu. Wenn sie einmal etwas zulassen, können sie gleich reagieren und die Offensive verstärken. Das ist ihr Prunkstück. In der Offensive haben sie Spieler, die individuell stark sind und Begegnungen alleine entscheiden können. In den Quali-Spielen waren sie vielleicht nicht immer die bessere Mannschaft, haben aber schlussendlich die Tore gemacht.“

„Können das Spiel gewinnen“

Welche Formation Klinsmann und Herzog in diesem Test auf das Feld schicken, ist natürlich offen. An vorderster Front sticht Sunderland-Stürmer Jozy Altidore heraus. Koller nennt zudem Alejandro Bedoya und den gegen Schottland eingewechselten Aron Johannsson, die „für Betrieb sorgen“ könnten, und vor allem Eddie Johnson: „Ein hervorragender Spieler mit viel Schnelligkeit und Sprungkraft.“

Eine leichte Aufgabe erwartet die ÖFB-Elf jedenfalls nicht. Koller fordert, dass seine Mannschaft diese mit der gewohnten Leidenschaft in Angriff nimmt.

Dann bestünde durchaus Grund zu Optimismus: „Ich glaube schon, dass wir ihnen Schmerzen bereiten und das Spiel gewinnen können.“

Gelingt es, wäre es wieder Werbung in eigener Sache bei den ÖFB-Fans.

Peter Altmann