Dass sich nach der Pause ein anderes Bild bot, lag zu einem guten Teil auch daran, dass Uruguay auf die Defizite in Halbzeit eins reagierte. Boten sich in den ersten 45 Minuten der ÖFB-Elf vor allem im Mittelfeld teils große Räume, verstärkte Teamchef Oscar Tabarez nach der Pause die Schaltzentrale.

„Die Österreicher waren vor allem in der ersten Hälfte gut organisiert, gut im Angriff und hatten eine gute Ballbehandlung im Mittelfeld. Junuzovic war meiner Meinung nach der beste Spieler auf dem Platz“, begründete der 67-Jährige, warum seine Schützlinge keine allzu gute Figur abgaben.

„Ich wollte eigentlich nicht zu Mark spielen“

Besagter Junuzovic war es auch, dem nach einer schönen Kombination über Christoph Leitgeb und Martin Harnik der Assist zum Treffer von Janko gutgeschrieben wurde, auch wenn bei seinem abgefälschten Ferserl ein wenig Glück im Spiel war, wie er schmunzelnd eingestehen musste:

„Ich wollte eigentlich nicht zu Mark, sondern zu Leiti spielen, aber ungefähr habe ich mir schon gedacht, dass da einer ist und unter Mithilfe des Verteidigers war es auch so. Mark steht halt da, wo er stehen muss.“

Wie schon gegen die USA wurde Janko seiner Rolle als Goalgetter gerecht. „Es war ein bisschen ein Gestocher im Sechzehner, der Ball ist dann in den freien Raum gekullert. Ich habe am schnellsten reagiert und abgezogen“, schilderte der Trabzonspor-Legionär seinen 17. Länderspiel-Treffer.

„Uruguay ist nicht irgendein Gegner“

Alles in allem zeigte sich der 30-Jährige trotz des Rückfalls nach Wiederanpfiff mit dem Remis nicht unglücklich:

„Wir sind mit dem Punkt sehr zufrieden. Es ging immerhin gegen die Nummer sieben der Welt, das ist nicht irgendein Gegner. Das ist auf jeden Fall ein Erfolg für uns. Uruguay hat in den letzten Jahren bei Großereignissen immer für Furore sorgen können und verfügt über eine tolle Mannschaft. Aber natürlich wollen wir immer nach mehr streben, das ist auch logisch. Wenn wir 1:0 in Führung sind, wollen wir auch gewinnen. Aber es funktioniert halt nicht immer. Fußball folgt leider keiner Logik.“

Zumindest weiß man im ÖFB-Lager, woran es beim nächsten Lehrgang Ende Mai/Anfang Juni bei allen Fortschritten weiterhin zu arbeiten gilt.

Koller: „Auch dieses Spiel hat wieder gezeigt, dass wir noch nicht so weit sind und noch lernen müssen. Wir haben noch viel zu tun, mit solchen Spielen können wir lernen."

Peter Altmann