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"Mische mich nicht in Aufstellung und Taktik ein!"

Marko Arnautovic spaltet die Nation. Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Dazwischen gibt es nicht viel.

Die Reaktionen sind immer gleich. Ganz egal, ob der 24-Jährige ein Traumtor erzielt oder Ärger mit der Polizei hat.

Die einen machen sich für Arnautovic stark, wie zuletzt bei der Diskussion ob er trotz Suspendierung bei Werder Bremen ins Nationalteam einberufen werden soll.

Die anderen, darunter dem Vernehmen nach auch der eine oder andere Teamspieler, wollen ihn am liebsten gar nicht mehr im ÖFB-Trikot sehen.

Schröcksnadel ist Arnautovic-Fan

Aber der Floridsdorfer, der mit Twente Enschede, Inter Mailand und eben Werder prominente Stationen im Lebenslauf stehen hat, hat prominente Fürsprecher.

Wie ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, der sich gegenüber LAOLA1 schon in der Vergangenheit als Fan des Offensiv-Genies mit Hang zu wahnsinnigen Aktionen outete – und trotz diverser Verfehlungen nach wie vor dazu steht.

„Der Arnautovic gefällt mir sehr gut! Es schaut zwar manchmal ein bisserl plump aus, was er macht, aber der kann richtig viel.“

Nicht oft im Stadion

Am Freitag drückt der mächtige Ski-Funktionär dem Fußball-Nationalteam in der WM-Qualifikation gegen Schweden die Daumen.

Traditionell vor dem Fernseher, denn den Weg ins Stadion findet Schröcksnadel nicht allzu oft.

Im Gegensatz zu vielen Fußball-Funktionären, die regelmäßig bei Ski-Rennen zu finden sind.

Öfter beim Skifahren

Auch Bundeskanzler Werner Faymann wurde in der jüngeren Vergangenheit öfter beim Pisten-Spaß denn beim Fußball gesichtet.

Mit den größeren Erfolgschancen der Ski-Asse habe das aber nichts zu tun, erklärt der Politiker im Gespräch mit LAOLA1, sondern ausschließlich mit seinen Terminen.

„Wenn es meine Zeit zulässt, gehe ich natürlich gerne ins Stadion.“ Die heimische Bundesliga, gibt der Regierungschef zu, schaut er nur selten.

Aber das Champions League-Finale zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund hat er sich gemeinsam mit seiner Tochter im Fernsehen angeschaut und „natürlich unserem David Alaba die Daumen gedrückt“.

"Mische mich nicht ein!"

Denn der ist, wie auch die erfolgreichen Wintersportler um Marcel Hirscher und Gregor Schlierenzauer Vorbild für die Jugend und Botschafter für Österreich in Europa und der Welt, wie der Bundeskanzler betont.

Und Marko Arnautovic? „Das gilt natürlich auch für ihn, er ist ebenfalls ein Botschafter. Der Sport hat, wenn er fair ist, eine wunderbare Vorbildwirkung, das darf man nie vergessen.“

Ob der „Bad Boy“ gegen Schweden spielt oder nicht, das überlässt der „Teamchef“ der Bundesregierung dem Teamchef der Nationalmannschaft.

„Als Bundeskanzler bin ich es gewöhnt, dass man mir dreinredet. Aber ich mische mich in Aufstellung und Taktik nicht ein“, lacht Faymann, der sich nicht zu den 8,5 Millionen Teamchefs zählt.

„Marcel Koller hat mir einmal gesagt, dass es eine große Parallele zwischen unseren Jobs gibt: Sowohl beim Bundeskanzler als auch beim Teamchef denken viele Österreicher nach, wie es richtig geht. Deshalb halte ich mich da zurück!“

Flinte nicht ins Korn werfen

Zurückhaltend äußert sich der 53-Jährige auch zu den WM-Chancen des Nationalteams. „Ich halte die Daumen und hoffe, dass wir uns für Brasilien qualifizieren. Sollte es am Ende nicht klappen, werden wir die Flinte aber nicht ins Korn werfen.“

Das gilt übrigens auch für den Sommersport, der seit der „Nullnummer“ bei den Olympischen Spielen in London das große Sorgenkind ist.

„Natürlich ist es mir lieber, wenn wir wie im Winter 15, 16 Medaillen gewinnen. Aber wir haben jetzt mit konkreten Programmen und der Sportförderung einige mittel- und langfristige Maßnahmen getroffen, die hoffentlich dazu beitragen, dass wir auch im Sommer wieder erfolgreich sind.“

Am liebsten bei der Fußball-Weltmeisterschaft UND den Olympischen Spielen ...


Stephan Schwabl