Doch hinsichtlich des Spiels macht sich Ernsthaftigkeit in seinem Gesicht bemerkbar. "Da geht es nur noch um Platz drei, Schweden wird Zweiter", hält der Rovers-Fan ohne mit der Wimper zu zucken fest.

"Die Schweden haben es uns am Freitag vorgezeigt und Zlatan Ibrahimovic ist einfach ein außergewöhnlicher Spieler", legt Dylan nach.

"Iren sind das bessere Team"

Er mag Österreich ("Wir können gut miteinander"), naturgemäß drückt der schlagfertige Ire aber seinen "Boys in Green" die Daumen. "Wir haben das bessere Team und Potenzial", glaubt er.

Im ersten Duell in Dublin trennten sich die Teams im Aviva Stadium 2:2, David Alaba hatte in letzter Minute für den ÖFB ausgeglichen.

"Er ist euer Roy Keane", sagt Dylan, der dem österreichischen Nationalteam auch Potenzial bescheinigt. Aber eben weniger.

"David wirkt sehr bodenständig und natürlich", lobt er Österreichs Aushängeschild weiter.

Dylan mag Alaba

Wir unterbrechen ihn während seines Schwärmens und fragen taktisch wohl nicht zum falschesten Zeitpunkt, wie denn das Spiel überhaupt ausgehen würde.

"9:8 für Österreich", sagt er nach kurzer Überlegungsphase. Ein etwas unorthodoxer Tipp, aber gut, wir würden es nehmen.

Viel wird Dylan vom Spiel wohl ohnehin nicht sehen. Wie schon beim Hinspiel werden wieder viele Fans sich die Partie im "Charly P's" ansehen, bei acht Screens geht das fast auch nicht anders.

So wird wieder ordentlich Guiness gezapft, wie sonst fast nur am St. Patrick's Day, der Mutter aller irischen Feiertage am 17. März.

Steven will, dass Trap geht

Ähnlich wird es im "Flanagan's" in Wien 1 zugehen. Auch dort blickt man ähnlich gespannt auf die Partie.

"Beide Teams werden nicht zur WM fahren", sagt uns Steven wie Dylan dasselbe in grün. Herzlichen Dank auch für diese Motivation. Aber dem Kellner aus Dublin kann man nicht lange böse sein, vielleicht täte hierzulande dem einen oder anderen dieser Realismus auch ganz gut.

Ganz trocken hält Steven weiter fest: "Schweden wird sich Platz zwei sichern, Irland bräuchte mittlerweile schon ein Wunder."

Vor allem, wenn man am Dienstag im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion verliert. Davon geht Steven aber nicht aus. "Wir sind auswärts besser und gewinnen 2:1."

Was aber seiner Ansicht nach Giovanni Trapattoni nichts mehr helfen darf: "Er muss gehen."

Am Dienstag wird sich zeigen, ob sich die lokal-en Weisheiten auf dem Platz wiederspiegeln werden. Eines scheint allerdings klar.

Egal in welchem Irish Pub, in der dritten Hälfte kommen alle dort immer wieder gerne zusammen. Zumindest dahingehend sind Österreich und Irland WM-reif.

 

Bernhard Kastler