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Hinteregger fliegt bei Salzburg-Kantersieg vom Platz

Hinteregger fliegt bei Salzburg-Kantersieg vom Platz

Red Bull Salzburg ist im Kampf um die erfolgreiche Double-Verteidigung weiter voll auf Kurs.

Die Salzburger zogen am Mittwoch mit einem 4:0-(3:0)-Sieg beim Bundesliga-Rivalen Altach völlig souverän ins ÖFB-Cup-Halbfinale ein.

Marcel Sabitzer (4., 32.) und Jonatan Soriano (34./Freistoß, 78.) sorgten in der Cashpoint-Arena für klare Verhältnisse.

Auch in Überzahl ohne Chance

Die enttäuschenden Altacher konnten nach der Pause auch von einer numerischen Überlegenheit nach einem umstrittenen Ausschluss von Martin Hinteregger (49.) nicht profitieren.

In der Schlussphase sah auch noch Altachs Hannes Aigner (85.) wegen groben Foulspiels gegen Felipe Pires die Rote Karte.

Die beiden schwächten ihre Teams damit auch im Hinblick auf das Wochenende, sind in den Auswärts-Top-Duellen der 28. Bundesliga-Runde mit Rapid (Salzburg) sowie Sturm Graz (Altach) daher gesperrt.

Ende einer imposanten Serie

Die Salzburger beendeten damit die imposante Heimserie der Vorarlberger, die in der Liga zuletzt vor eigenem Publikum sieben Mal gewonnen und zehn Mal nicht verloren hatten.

Mögliche Gegner der Salzburger im Halbfinale sind die Liga-Rivalen Austria Wien (2:0 in Kapfenberg), WAC (2:1 gegen Rapid) und Grödig (2:1 gegen den FAC).

Die Auslosung geht am Sonntag im Wiener Ernst-Happel-Stadion über die Bühne, Spieltermine sind der 28. und 29. April. Das Finale folgt am 3. Juni im Klagenfurter Wörthersee-Stadion.

Zwei Veränderungen bei Salzburg

Die Salzburger wollen diese Saison unbedingt wieder den Cup und die Meisterschaft und damit das dritte Double der Vereinsgeschichte gewinnen.

Deshalb schonte Coach Adi Hütter trotz des am Sonntag in Wien anstehenden Liga-Topspiels gegen den sechs Punkte zurückliegenden Verfolger Rapid keine Kräfte.

Gegenüber dem 3:1-Erfolg gegen die Austria gab es nur zwei Änderungen. Christian Schwegler (für Peter Ankersen) und Valon Berisha (für den verletzten Takumi Minamino) rückten in die Mannschaft.

Für die drittplatzierten Altacher scheint hingegen die Meisterschaft wichtiger zu sein. Das ließ zumindest der Blick auf die Aufstellung vermuten. Coach Damir Canadi veränderte seine Truppe im Vergleich zum 1:0-Sieg am 21. März in Grödig gleich an acht Positionen.

Sabitzer trifft wieder schnell

Nur das Innenverteidiger-Duo Cesar Ortiz und Jan Zwischenbrugger sowie Lukas Jäger blieben über.

Und das sollte sich schnell rächen. Der in die Mannschaft gerückte Ronald Gercaliu ließ sich den Ball von Valentino Lazaro ablaufen und leitete damit den Blitz-Negativstart ein.

Lazaros Zuspiel zur Mitte wurde von Altachs Alexander Pöllhuber vor die Füße von Sabitzer abgelenkt, der keine Mühe hatte zu vollenden (4.). Die Vorarlberger konnten sich von dem Schock nicht erholen.

Die "Bullen" hatten deutlich mehr Ballbesitz, ließen das runde Leder geschickt laufen und sorgten mit ihren Torschüssen zwei und drei für die endgültige Vorentscheidung.

Soriano mit dem Freistoß zum 3:0

Jan Zwischenbrugger konnte eine Berisha-Flanke nicht klären, Sabitzer verschaffte sich mit einer Drehung den nötigen Platz und traf aus kurzer Distanz ins lange Eck (32.).

Dem noch nicht genug erarbeitete sich Soriano einen Freistoß und verwertete aus mehr als 20 Metern selbst zum 3:0 (34.). Lazaro hätte mit einem Volleyschuss auch noch für das 4:0 sorgen müssen, setzte den Ball aber aus elf Metern drüber (43.).

Zur Pause versuchte Canadi mit einem Doppeltausch für frischen Wind zu sorgen. Und der eingewechselte Aigner stand gleich einmal im Mittelpunkt.

Rot für Hinteregger nach "Ringkampf"

Nach einem "Ringkampf" zwischen ihm und Salzburgs Abwehrchef im Strafraum schloss Schiedsrichter Manuel Schüttengruber nach Rücksprache mit Assistent Clemens Schüttengruber Hinteregger wegen eines Faustschlags in der Aktion aus.

Elfmeter gab es aber keinen, die Aktion war schon zuvor abgepfiffen gewesen.

Die Altacher konnten aus der numerischen Überlegenheit kein Kapital schlagen, in der Folge wurde auf dem Rasen vor allem viel gekämpft. Spielerische Glanzlichter suchte man oftmals vergebens.

Auch Aigner flog noch

Die Salzburger legten aber noch einen weiteren Treffer nach. Soriano machte in der 78. Minute auch noch seinen Doppelpack perfekt. Aigner sah nach Foulspiel an Pires auch noch im Finish Rot (85.).

In der Schlussphase kamen Ismael Tajouri (86.) und Alexander Pöllhuber (87.) zumindest noch dem Ehrentreffer nahe.

Die Altacher verpassten damit den erstmaligen Einzug ins Halbfinale. Die Salzburger revanchierten sich für die beiden Liga-Niederlagen im direkten Duell in der laufenden Saison (1:4 in Altach, 0:1 daheim).

 

SCR Altach - Red Bull Salzburg 0:4 (0:3)
Altach, Cashpoint-Arena, 6.147, SR Schüttengruber

0:1 ( 4.) Sabitzer
0:2 (32.) Sabitzer
0:3 (34.) Soriano (Freistoß)
0:4 (78.) Soriano

Altach: Kobras - Zech (46. Kovacec), Ortiz, A. Pöllhuber, Zwischenbrugger, Gercaliu (46. Aigner) - Riverola (58. Luxbacher), Jäger, Salomon - Tajouri, Ngwat-Mahop

Salzburg: Gulacsi - Schwegler (46. Ankersen), Ilsanker, Hinteregger, Schmitz - Lazaro, Ramalho, Keita, Berisha (75. Pires) - Soriano, Sabitzer (66. C. Leitgeb)

Rote Karten: Aigner (85./Foul) bzw. Hinteregger (49./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Tajouri, Ortiz, Salomon, Jäger bzw. Schmitz, Schwegler

 

STIMMEN ZUM SPIEL

Damir Canadi (Altach-Trainer): "Wir haben große individuelle Fehler gemacht, das darf man gegen solche Mannschaften nicht. So war es schwierig ins Spiel zu finden. In der zweiten Hälfte hatten wir mehr Zugriff im Spiel, ein Tor ist uns aber nicht gelungen. Deshalb ist das Spiel sehr verdient für Salzburg ausgegangen. Sie haben es erzwungen, waren von Anfang an präsent. Wir waren nicht in der Lage dem Gegner in irgendeiner Form gefährlich zu werden. Wir waren nicht bei 100 Prozent, deshalb muss man die Niederlage so hinnehmen, wie sie ist."

Adi Hütter (Salzburg-Trainer): "Es ist wichtig, dass wir in die nächste Runde aufgestiegen sind. Dass es so ein klarer Sieg wird, hätte ich nicht gedacht. Die Mannschaft war sehr konzentriert, hat vor allem in der ersten Hälfte sehr gut gearbeitet. Da waren viele Sachen dabei, die mir Spaß gemacht haben. In der zweiten Hälfte war es nach dem Ausschluss nicht so einfach, mit Fortdauer haben wir das Spiel aber wieder gut unter Kontrolle gehabt. Ich bin auch mit der zweiten Hälfte absolut zufrieden."

Martin Hinteregger (Salzburg-Abwehrchef): "Es war ein Gerangel, wo wir dann beide zu Boden gegangen sind. Ich habe ihn dabei vielleicht mit der Hand berührt. Aber von einem Faustschlag ist weit und breit nichts zu sehen. Es ist vor allem bitter im Hinblick auf das Spiel gegen Rapid am Sonntag."

Hannes Aigner (Altach-Stürmer): "Ein direkter Faustschlag war es nicht. Es war ein Zweikampf, es wurde beiderseits ein wenig gezogen, wir sind nebeneinander umgefallen, aber es war nicht so schlimm. Mich hat das selbst gewundert, dass es Rot war. Der Schiedsrichter hat so entschieden. Bei meiner Roten Karte habe ich den jungen Spieler leider getroffen, ich bin froh, dass ich ihn nicht schlimmer erwischt habe. Ich habe versucht noch zurückzuziehen, bin aber zu spät gekommen. Es war sicher kein Frustfoul."