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Pürk und Co. sorgen für Aufbruchstimmung

Pürk und Co. sorgen für Aufbruchstimmung

Ein kleiner Ort im nördlichen Burgenland ist für seinen Römersteinbruch, Opernfestspiele und Wein bekannt.

In punkto Fußball war Sankt Margarethen bisher kaum eine Erwähnung wert. Spätestens nach dem erbitterten Cup-Fight gegen Wacker Innsbruck (0:3) soll sich dies aber ändern.

Mit dem Aufstieg in die Landesliga machte das 2.800 Einwohner fassende Dorf erstmals auf sich aufmerksam.

Zudem haben dort seit Kurzem mit Josef Degeorgi, Marcus Pürk und Rolf Landerl ehemalige Fußball-Größen ihre Zelte aufgeschlagen.

Pürk und Co. sorgen für Aufbruchstimmung

„Hier herrscht auf jeden Fall eine Aufbruchstimmung. Wir haben schon einiges bewegt. Kompliment an die Fans und die Obmänner, die das alles möglich gemacht haben“, ist Pürk, dem LAOLA1 am Tag des Cup-Schlagers gegen Wacker zu seinem 37. Geburtstag gratulierte, vom Umfeld begeistert.

Ihn selbst verschlug es 2010 in die Festspielgemeinde unweit des Neusiedlersees, nachdem sein Vertrag bei Simmering ausgelaufen war.

„Das war eigentlich ganz kurzfristig. Damals wurde der Kontakt hergestellt und schon hat es gepasst“, blickt der zweifache Teamspieler, der unter anderem bei Rapid, Austria, Sturm, 1860 München und in Spanien aktiv war, zurück.

In St. Margarethen wurde Pürk zum Abwehrchef umfunktioniert, auch wenn er in seiner Karriere meist offensiv als Stürmer oder offensiver Mittelfeldspieler aufgeboten wurde.

„Solange mich die Knochen tragen“

„Bei 1860 München habe ich aber auch ziemlich weit hinten auf der linken Außenbahn gespielt. Wo ich helfen kann, stelle ich mich in den Dienst der Mannschaft. Ich werde rackern und kämpfen, bis ich nicht mehr kann“, so Pürk.

Trotz seines fortgeschrittenen Alters denkt der Wiener noch lange nicht ans Aufhören.

„Ich bin noch lange nicht müde. Solange mich die Knochen tragen, will ich noch weitermachen.“ Trainer Degeorgi wird es freuen, denn die Routiniers Pürk und Landerl verleihen dem Team Stabilität:

„Es ist eine gute Mannschaft, ein Team mit Herz. Gegen Wacker haben wir es vielleicht ein bisschen übertrieben, aber wie hätten wir uns wehren sollen? St. Margarethen hätte nur mit fliegenden Menschen gewinnen können.“

Austria-Legende steuert die Geschicke

Ähnlich wie bei Pürk kam auch das Engagement der Austria-Legende eher spontan zustande.

„Der Zufall spielt im Leben immer eine große Rolle. Nachdem ich als Trainer mit Klingenbach abgestiegen bin und ich den Vetrag nicht verlängert habe, wurde ich angerufen“, erinnert sich der 30-fache Nationalspieler.

Landerl, der ebenfalls ein Länderspiel auf dem Buckel hat und vor allem in Holland Erfolge feiern konnte, machte im Sommer das prominente Trio perfekt.

Pürk ist überzeugt, dass in St. Margarethen noch viel möglich ist: „Gegen Wacker haben wir ein Zeichen gesetzt. Schade, dass es nicht gereicht hat und wir sie nicht länger ärgern konnten. Aber wir schauen positiv in die Zukunft.“

Wacker-Coach Kogler musste lange warten

Der Chefbetreuer war von der Leistung seiner Jungs gegen den Bundesligisten ebenfalls angetan und genoss den Vergleich mit dem Team von Walter Kogler:

„Natürlich muss man zufrieden sein, alles andere wäre falsch. Wenn mir davor wer gesagt hätte, dass es zur Pause 0:0 steht, hätte ich gesagt: Das gibt es nicht.“

„Den großen Unterschied hat man nur im Ballbesitz gesehen, aber Torchancen hat es von Wacker nicht viele gegeben.“ Kogler schätzte die Situation ähnlich ein: „Zittern haben wir nicht müssen. Aber es hat lange gedauert, bis wir das 1:0 gemacht haben. Das ist immer eine ungute Situation.“

Für die Innsbrucker zählte aber nur der Aufstieg: „Wir sind sicher weiter, das war vor dem Spiel unser Anspruch.“

In St. Margarethen werden vorerst noch kleinere Brötchen gebacken. Trotz allem war es eine Freude, Spielern wie Pürk und Landerl noch einmal auf die Beine schauen zu können.


Alexander Karper