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"Im Cup geht es um das Weiterkommen"

Peter Zeidler jubelte nach dem Schlusspfiff besonders intensiv.

Kein Wunder, hatte seine Mannschaft doch eine Blamage abgewendet. Erst nach Verlängerung siegte Titelverteidiger Red Bull Salzburg in der zweiten Runde des ÖFB-Cups gegen Regionalligist SV Horn mit 3:2.

„Wir hätten es uns viel leichter machen können“, sagte der Trainer ob des Arbeitssieges. Nach dem vorzeitigen Europacup-Aus wurde der nächste Tiefschlag in der noch jungen Saison verhindert.

„Müssen früher gewinnen“

Glücklich waren die Protagonisten aber letztlich "nur" über den Aufstieg.

„Ich bin zufrieden, dass wir eine Runde weiter sind. Nicht zufrieden, dass wir in die Verlängerung mussten. Gegen so einen Gegner müssen wir schon schauen, dass wir nach 90 Minuten gewinnen“, sagte etwa Christian Schwegler.

Tormann Alexander Walke, der überraschend nicht Cican Stankovic im Cup Platz machte, meinte: „Wir haben vorne die Tore nicht gemacht und hinten wegen einfacher Fehler welche bekommen. Wir haben nicht unsere Leistung gebracht, sonst hätten wir auch nicht in die Verlängerung müssen.“

Salzburg kassierte ein frühes und ein spätes Gegentor in der regulären Spielzeit.

„Ein saublödes Gegentor“

Shota Sakaki brachte die Gastgeber früh in Führung, weil der Japaner im 16er völlig freistehend per Kopf vollenden konnte. „Ein saublödes Gegentor“, meinte Andreas Ulmer zurecht.

Davor hatte Salzburg gut begonnen, ein Tor wurde wegen Abseits aberkannt, zudem vergab Hany Mukhtar eine gute Chance. „Aber dann machen wir den taktischen Fehler“, haderte Zeidler.

Salzburg drehte durch Tore von Takumi Minamino und Smail Prevljak die Partie, doch im Finish traf Stefan Rakowitz zum 2:2.

Der Assist kam von Goalgetter Radovan Vujanovic, der erst spät in die Partie kam. Horn ließ Stammkräfte außen vor, dennoch bot der Underdog Paroli.

„Wenn man die Gegentore sieht, sind das taktische Fehler. Wir bekommen die Abstände nicht hin, stehen nicht kompakt. So gibt es zu viele Chancen und Tore für den Gegner“, analysierte Schwegler.

„Wir agieren als Mannschaft noch nicht so“

Salzburg will sein bekanntes Spiel spielen, kriegt es aber nach wie vor noch nicht auf den Platz. „Wir agieren als Mannschaft noch nicht so, dass wir wenige bis keine Chancen zulassen“, bestätigte Schwegler.

Das hängt auch mit andauernden Verletzten zusammen, die immer wieder für veränderte Startformationen sorgen. Am Dienstag musste Valentino Lazaro angeschlagen (Fuß) raus - Diagnose noch offen.

Ulmers Fazit fiel trotz Zitterpartie halbwegs positiv aus: „Bis auf die beiden Gegentore war die Leistung in Ordnung, da müssen wir einfach noch konsequenter verteidigen, aggressiver und schlauer sein. Wir müssen einfach weiter arbeiten.“

In der Verlängerung sorgte Kapitän Jonatan Soriano mit einem schönen Heber für den Endstand.

„In der Verlängerung waren wir dann endlich die dominantere Mannschaft, das haben wir vorher nicht so geschafft“, hielt Schwegler fest.

Zeidler ärgerte aber vor allem auch, dass die Entscheidung nicht früher herbeigeführt wurde.

„Wir hatten wahnsinnig viele Chancen und hätten den Sack früher zumachen müssen.“

Positive Serien verlängert

Der Deutsche lobte dabei den Gegner: „Wir wissen, dass wir gegen eine Profi-Mannschaft gespielt haben, die mit Spielern wie Vujanovic und Milosevic viel Erfahrung hat. Unser Gegner hat richtig agiert, Freistöße rausgeholt und aggressiv gespielt. Somit war es ein schweres Stück Arbeit.“

Zusatz: „Wir sind im Cup und da geht es darum, weiterzukommen.“

Das haben die Salzburger zum 14. Mal in Folge geschafft. Zudem sind die „Bullen“ national seit acht Spielen ungeschlagen.

 

Bernhard Kastler