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"Wenn wer dieses Ergebnis drehen kann, dann Barca"

Drei Tage nach dem 5:4-Sieg nach Verlängerung im europäischen Supercup in Tiflis gegen FC Sevilla ist Spaniens Fußball-Meister FC Barcelona am Freitagabend im Hinspiel des nationalen Supercups bei Athletic Bilbao in ein 0:4-Debakel geschlittert.

Damit bedarf es am Montag im Rückspiel im Camp Nou eines Husarenstücks, damit sich die Katalanen den heuer fünften von sechs möglichen Titeln holen.

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"Wenn irgendwer dieses Ergebnis drehen kann, dann ist es Barca", versprühte Barcelona-Trainer Luis Enrique in den Minuten nach der Abfuhr Mut. "Wir werden alles geben. Es ist nicht arrogant von uns, zu glauben, dass wir das noch schaffen können."

Der Coach musste freilich zugeben, dass es nicht die unbedingt beste Leistung Barcelonas gewesen sei. "Aber wir waren auch nicht glücklich."

"Barca ist zu allem fähig"

Bilbao allerdings agierte äußerst effizient. Sehenswert das erste Tor. Barcas deutscher Tormann Marc-Andre ter Stegen wuchtete den Ball weit außerhalb des Strafraums per Kopf in den Mittelkreis. Dort richtete sich Athletic-Verteidiger Mikel San Jose das Leder noch nach Belieben und traf aus 47 Metern über Ter Stegen zur Führung (14.). Aritz Aduriz vervollständigte nach der Pause mit einem Hattrick (53./62./67.) den Kantersieg.

"Wir sind sehr zufrieden", meinte der Triple-Torschütze. "Das ist ein Finale und wir wissen, wie schwierig Barca zu besiegen ist. Aber es bleibt schwierig. Barcelona ist in seinem Stadion zu allem fähig. Wir müssen weiter an uns glauben und defensiv sehr gut stehen."

Barcelonas Mittelfeldspieler Javier Mascherano konnte nicht glauben, dass Bilbao aus vier, fünf Chancen vier Tore gemacht hat: "Aber wir können das noch drehen."

Schelte für Ter Stegen

Ter Stegen bezog am Tag danach herbe Medienschelte. "Der Keeper gefällt sich darin, wie ein Feldspieler zu agieren und vergisst dabei, dass er den Ball auch in die Hand nehmen darf", hielt die Zeitung "El Periodico" dem Keeper vor.

Er steht erstmals seit seinem Wechsel vor einem Jahr von Mönchengladbach in der Kritik. Bei den weiteren Bilbao-Toren war Ter Stegen machtlos, ihnen waren eklatante Abwehrfehler vorausgegangen.

"Barca verteilt mehr Geschenke als der Weihnachtsmann", witzelte das Sportblatt "Marca". Und das nicht zum ersten Mal in der noch jungen Saison. Erst drei Tage zuvor hatten die Katalanen beim 5:4 in Tiflis eben vier Treffer kassiert. Acht Gegentore in zwei Spielen nacheinander - das hatte es bei den Blau-Roten zuletzt vor 14 Jahren gegeben.

Enrique übernimmt Verantwortung

"Ich übernehme die Verantwortung für das Debakel", erklärte Luis Enrique. Er hatte das Team nach den Strapazen der 120 Minuten gegen Sevilla gründlich umgebaut, weil er sich von den Reservisten neue Frische erhoffte.

Andres Iniesta, Ivan Rakitic und Gerard Pique blieben auf der Bank. Die Rechnung ging nicht auf. "Die Fußball-Kathedrale von San Mames wurde für Barca zur Hölle", titelte "El Periodico".

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