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Ancelotti muss einen Platz für James Rodriguez finden

Ancelotti muss einen Platz für James Rodriguez finden

Luxusproblem. Das Wort scheint für die Situation bei Real Madrid noch deutlich zu schwach zu sein.

Nachdem die "Königlichen" mit der Verpflichtung von James Rodriguez den nächsten Mega-Transfer unter Dach und Fach gebracht haben, stappeln sich die Superstars allmählich in Madrid und der Kampf um einen Stammplatz verschärft sich. Denn selbst für das Team von Präsident Florentino Perez, für den Geld, Wirtschaftlichkeit und kaufmännische Logik keine Rolle spielen, dürfen nur elf Spieler auf den Platz stellen.

Geht man davon aus, dass der rund 80 Millionen Euro teure James ebenso in die Starformation eingebaut werden soll, wie Weltmeister Toni Kroos, stellt sich die Frage: Wie und wo?

Wen lässt Ancelotti ran?

Dass Angel di Maria, der in der abgelaufenen Saison ein absoluter Leistungsträger der Madrilenen war und auch in Brasilien überzeugte, den Klub verlassen wird müssen, erscheint paradoxerweise als eine logische Konsequenz.

Mit Isco, der erst im vergangenen Sommer für 30 Millionen Euro verpflichtet wurde, könnte ein weiterer Offensivgeist aus freien Stücken die Flucht ergreifen. An Interessenten mangelt es beiden genauso wenig, wie Sami Khedira, der ebenfalls mit mehreren Vereinen in Verbindung gebracht wird. 

Während die Fans bereits rätseln, wie die neuen "Galaktischen" in der Saison 2014/15 wohl auflaufen werden, lesen wir ein wenig im Kaffeesud und würfeln uns vier Formationen zusammen, die allesamt ihre Vorzüge hätten:

Das Erfolgssystem:

4-3-3 hieß am Ende der letzten Saison das bestens funktionierende System des Champions-League-Siegers. Möchte Coach Carlo Ancelotti diese Grundordnung beibehalten, bietet sich obige Formation an.

Die bärenstarke Mittelfeldreihe der Vorsaison bleibt zu zwei Dritteln erhalten, einzig Di Marias Part wird von Neuzugang Toni Kroos übernommen. Für WM-Shootingstar James wäre seine Lieblingsposition als zentral offensiver Mann allerdings nicht vorhanden. Der Linksfuß könnte auf den Flügel ausweichen und Cristiano Ronaldo in die Sturmspitze wechseln. Alternativ könnte James die Falsche Neun geben.

Leidtragender wäre Karim Benzema. Der Franzose blühte unter Ancelotti auf, genießt in Madrid aber nicht die größte Wertschätzung. Zudem ist noch nicht geklärt, ob er seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag verlängert.

Die konservative Variante:

In einigen wichtigen Partien der letzten Saison setzte Ancelotti allerdings auf ein 4-4-2 mit Benzema und Ronaldo an vorderster Front. Auch in dieser Variante müsste James ausweichen, könnte im Zentrum aber gleich zwei Abnehmer mit Flanken versorgen. Toni Kroos kann sich auf der Doppelsechs an Nebenmann Xabi Alonso orientieren, wie er es 2013/14 beim FC Bayern des Öfteren neben Bastian Schweinsteiger getan hat. 

Nur ein Bankplatz bliebe indes für Luka Modric, der allerdings in der abgelaufenen Spielzeit einen deutlichen Sprung machte und überragend agierte.

Die totale Offensive:

Mehr Zug zum Tor geht wohl kaum. Die beste Flügelzange der Welt, dazu ein echter Stürmer und James, der dahinter die Fäden zieht. Ein zentrales Mittelfeld, das mit zwei grundsätzlich offensiv orientierten Spielern bestückt ist, die jederzeit brandgefährlich aus der zweiten Reihe aufs Tor schießen können. Komplettiert wird das ganze von Marcelo, der angriffslustigeren Option auf der Linksverteidiger-Position.

Zweifelsfrei handelt es sich hier um ein Spiel mit dem Feuer. Defensive Absicherung aus dem Mittelfeld ist kaum gegeben, die Verteidigung müsste enorm hoch stehen, um den Raum zwischen den Mannschaftsteilen nicht zu groß werden zu lassen. 

Die Spektakel-Variante:

Zugegeben, dieser nicht ganz ernst gemeinte Vorschlag ist weit hergeholt, hätte aber auch etwas und Florentino Perez wäre hellauf begeistert. Für rund 200 Millionen Euro holt er sich noch Manuel Neuer ins Boot und lässt den Ausnahme-Keeper den Libero zwischen Pepe und Ramos geben. Dass der Deutsche das kann, hat er bei der WM gegen Algerien immerhin bewiesen.

Damit die im Vorjahr investierten 60 Millionen für die Isco und Illarramendi nicht in den Wind geschossen sind, findet sich so auch für die beiden spanischen Talente ein Plätzchen und alle sind zufrieden. Naja, fast alle. Aber jedem kann man es ohnehin nicht recht machen.