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Jordi Gomez blickt zurück zum FC Barcelona

Jordi Gomez blickt zurück zum FC Barcelona

Nachwuchsarbeit wird im Fußball allgemein groß geschrieben.

Kein anderes Team vom Format des FC Barcelona schaffte es aber, derart viele seiner „Eigengewächse“ in der Kampfmannschaft zu etablieren.

Je nach Aufstellung von Pep Guardiola werden auch im Clasico am Samstag (ab 21:30 LIVE auf LAOLA1.tv) sieben oder acht Spieler von Beginn an auflaufen, die in der berühmten „La Masia“ ausgebildet wurden.

Victor Valdes, Gerard Pique, Xavi, Andres Iniesta, Sergio Busquets und Lionel Messi gelten als gesetzt, Kapitän Carles Puyol, Cesc Fabregas, Pedro und Isaac Cuenca dürfen sich ebenso berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz machen.

Geschrieben wurde schon einiges über die Fußballschule des FC Barcelona. Worin liegt das Geheimnis? Warum entwickeln sich die katalanischen Jugendspieler so prächtig?

Vor dem Duell im Santiago Bernabeu mit Real Madrid holte sich LAOLA1 von einem Informationen ein, der es wissen muss.

Jordi Gomez spielte von 1996 an zehn Jahre beim FC Barcelona, ehe ihn sein fußballerischer Werdegang nach England führte.

Heute steht der 26-Jährige bei Wigan Athletic unter Vertrag, wo er inmitten des Abstiegskampfs kurz Zeit für ein Interview fand.

Geheimnis ist keines

„Das Geheimnis der erfolgreichen Jugendarbeit ist bekannt. Wie alle wissen, bevorzugt der FC Barcelona einen ganz besonderen Spielstil, der auf viel Ballbesitz beruht und eine gute Technik der Spieler verlangt. Alle Jugend-Teams versuchen, diese Spielweise zu kopieren und von klein auf zu verinnerlichen. Die Jungen kennen das System der ersten Mannschaft bereits, was die Eingewöhnung viel leichter macht“, erklärt Gomez.

Gomez im Einsatz für Wigan

Auf der britischen Insel bleibt er dem spanischen Fußball dennoch treu und verfolgt die Vorkommnisse, so gut es geht.

Vor dem letzten großen Highlight des Jahres in „La Liga“ hat sich auch Gomez Gedanken zum Ausgang des Spiels, das rund um den Erdball die Massen elektrisiert, gemacht:

„Alle wissen, dass der FC Barcelona den besten Fußball in den letzten Jahren gezeigt und nahezu alles gewonnen hat. Aber es scheint, als hätte Real eine Sieges-Formel gefunden. Sie halten bei nunmehr 15 Siegen in Serie und ich glaube, dass sie in diesem Jahr der Qualität Barcas mehr entgegenzusetzen haben. Ich sehe die Ausgangssituation deutlich ausgeglichener.“

Eine Meinung, mit der er den allgemeinen Tenor trifft. Verständlich, dass er auf die Frage nach einem Ergebnis-Tipp zunächst für Unentschieden plädiert.

Erst nach kurzer Unterbrechung fügt der „Ex-Blaugrana“ augenzwinkernd hinzu: „Natürlich hoffe ich, dass Barca gewinnt.“

Seine Wurzeln vergisst man eben nicht.


Christian Eberle

Wie sehr dieser besondere Barca-Stil in jedem Spieler verinnerlicht ist, zeigte sich am vergangenen Dienstag in der Champions League in beeindruckender Manier.

Mit einer in den Medien als „C-Truppe“ abgestempelten Elf zauberte sich der amtierende Titelträger zu einem 4:0 gegen BATE Borisow und ließ vom Spielerischen nicht anmerken, dass gleich 13 Stammspieler geschont wurden.

Im Kader stand mit Montoya, Bartra, Fontas, Thiago, Jonathan Dos Santos, Sergi Roberto, Rafinha, Muniesa, Deulofeu und Riverola gleich eine ganze neue Generation.

Angesichts des gelungenen Auftritts scheint man sich also um die Zukunft keine Sorgen machen zu müssen, Messis Nachfolger scharren schon in den Startlöchern.

„Messis Qualitäten waren unbestritten“

Auf den kleinen Argentinier angesprochen, erinnert sich Gomez zurück an die gemeinsame Zeit mit „La Pulga“:

„Von klein auf war zu sehen, dass er etwas Besonderes hatte. Seine Qualitäten waren unbestritten und man wusste, er würde es schaffen. Aber du konntest dir nicht vorstellen, dass aus diesem Jungen einmal der beste Fußballer der Welt wird.“

Gemäß dieser Aussage des jetzigen Premier-League-Akteurs scheint also auch eine Leistungsexplosion bei den derzeitigen Barca-B-Spielern möglich.

Der 26-Jährige selbst war nach seiner Jugendzeit, in der auch Abwehr-Bollwerk Pique zeitweise seiner Mannschaft angehörte, zwei Jahre bei den Amateuren, ehe er über die Stationen Espanyol Barcelona und Swansea bei den Latics landete.

Katalanische Expertise aus England

„Mein Vertrag lief aus, ich habe keine große Zukunft bei Barca gesehen und da war Espanyol der einfachste Weg. Im Nachhinein war das für mich die richtige Entscheidung. Ich debütierte in der Primera Division und spielte einige Spiele, ehe ich dann nach England wechselte“, ist der Mittelfeldspieler nicht traurig darüber, dass seine Karriere diesen Weg einschlagen sollte.