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Angel di Maria: Zu wenig Glamour-Faktor für Real?

Angel di Maria: Zu wenig Glamour-Faktor für Real?

Die Situation ist ein Paradoxon.

Angel di Maria war in der letzten Saison einer der Leistungsträger Real Madrids. Er brachte es auf den Liga-Höchstwert von 17 Assists und spielte am Weg zum zehnten Champions-League-Titel eine enorm wichtige Rolle.

Dennoch scheint sein Verbleib bei den „Königlichen“ alles andere als gesichert. Viel deutet daraufhin, dass der womöglich reichste Klub der Welt seinen besten Vorlagengeber verkaufen wird. Warum Real einen solchen Deal überhaupt in Betracht zieht, versteht niemand so richtig. Außer vielleicht Florentino Perez.

Das Faible für den Glamour

Der Real-Präsident ist bekannt für seine unorthodoxe Transfer-Politik. Der Bau-Tycoon steht auf glamouröse Monster-Transfers.

In seiner ersten Ära als Real-Präsident erfand er die „Galacticos“. Bei seinem Comeback 2009 zahlte er für Cristiano Ronaldo die Rekordsumme von 94 Millionen Euro. Sein letzter Streich waren die 90 Millionen Euro für Gareth Bale.

In diesem Jahr lotste Perez WM-Star James Rodriguez nach Madrid. Kolportierte 80 Millionen Euro soll Real für den bisherigen Monaco-Spieler hingeblättert haben. Der spektakuläre Spielstil des Teenie-Schwarms passt perfekt ins Beuteschema von Perez.

Situation wie im letzten Sommer

Zuvor war schon der Transfer von Toni Kroos bekannt gegeben worden. Beide Neuzugänge kommen bevorzugt im zentralen Mittelfeld zum Einsatz. Jene Position, die di Maria im vergangenen Jahr hervorragend ausfüllte. Doch scheinbar vermisst Perez beim Argentinier den von ihm verlangten Glamour-Faktor.

Schon letztes Jahr wollte der Klub-Boss den Dribblanski los werden. Nach dem Bale-Transfer wurde Carlo Ancelotti vor die Wahl gestellt: Um Geld in die Kassen zu spülen, musste entweder di Maria oder Mesut Özil gehen.

Der Italiener entschied, di Maria zu halten. Özil wurde für 40 Millionen Euro an Arsenal verkauft. Die Entscheidung sollte sich im Laufe der Saison als richtig herausstellen.

Di Maria würde gerne bleiben

Im neu formierten 4-3-3-System glänzte di Maria als druckvoller Achter im zentralen Mittelfeld. Mit seinen Vorstößen sorgte er immer wieder für Gefahr. Wahlweise kam er auch auf den Flanken zum Einsatz. Egal wo er eingesetzt wurde, stets gab der 26-Jährige alles für den Erfolg der Mannschaft.

Ginge es nach di Maria selbst, so würde seine Erfolgsgeschichte mit Real Madrid einfach weitergehen. Der Argentinier fühlt sich wohl im weißen Dress.

„Ancelotti hat das Beste aus mir herausgeholt, ich bin als Spieler gewachsen. Es war die richtige Entscheidung, als ich letzten Sommer in Madrid geblieben bin“, sagte di Maria im Mai gegenüber der "Marca".

Angeld di Maria (Real) James Rodriguez (Monaco)
Liga-Saison 2013/14 34 Spiele (2368 Minuten) 34 Spiele (2633 Minuten)
Scorerpunkte 4 Tore, 17 Assists 9 Tore, 12 Assists
Gespielte Pässe 1342 (82 % angekommen) 1599 (82 % angekommen)
WM 2014 1 Tor, 1 Assist 6 Tore, 2 Assists

ManUnited und PSG sehr interessiert

Nun steht der Argentinier, der das WM-Finale verletzunsbedingt verpasste, abermals vor wegweisenden Wochen. Ihm selbst dürfte dabei nicht viel Entscheidungsmacht zukommen.

Viel mehr liegt es an den Real-Verantwortlichen, wie sie den Kader für nächste Saison planen. Anfragen für di Maria gäbe es jedenfalls genug.

Manchester United und Paris St. Germain bemühen sich intensivst um die Dienste des Assist-Königs. Schließlich wünscht sich (fast) jeder Verein auf der Welt einen Spieler wie di Maria im Kader.


Jakob Faber