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Real Madrid will Iker Casillas doch verabschieden

Real Madrid will Iker Casillas doch verabschieden

Für Real Madrid hat am Montag eine als beschwichtigende Geste gedachte Aktion mit Rücktrittsforderungen an Präsident Florentino Perez geendet.

Einen Tag nachdem Club-Ikone Iker Casillas bewegt Abschied genommen hatte, bezeichnete Perez den Torhüter als einen "unersetzlichen" Verlust und eine Legende, die er immer verteidigt hätte. Doch die Fans nahmen dem Bauunternehmer dessen Worte nicht ab.

Fans kritisierten Verabschiedung

Am Sonntag berichteten spanische Medien, Perez habe Casillas nach einem Vierteljahrhundert bei den "Königlichen" mit harten Worten davongejagt - am Montag präsentierten sich die beiden Hauptakteure gemeinsam auf der VIP-Tribüne des Estadio Santiago Bernabeu.

Casillas hielt eine kurze Rede und verabschiedete sich danach auf dem Feld von den zahlreich gekommenen Anhängern.

Die Art und Weise der Verabschiedung hatte dem Club und Perez harsche Kritik von Fans und Medien eingebracht. Real Madrid wäre einmal mehr ein Vorzeigebeispiel, das Fußballromantik im knallharten Business keinen Platz hätte.

Perez habe Iker "immer verteidigt"

Perez erklärte nun, er habe Casillas "immer verteidigt". Der 162-fache Teamtorhüter sei für den spanischen Vizemeister "unersetzlich".

"Iker verlässt uns, weil er es so wollte", sagte Perez, der eigenen Worten zufolge ein Freundschafts-Abschiedsspiel - möglicherweise gegen Casillas neuem Club FC Porto - organisieren will. "Niemand von Real Madrid hat ihm gesagt, den Club zu verlassen. Man muss sich um seine Legenden kümmern - und Iker ist eine davon", erklärte Perez.

Zumindest Teile der Fans nahmen Perez diese Worte nicht ab, einige Hundert artikulierten lautstark Rücktrittsforderungen.

Harter Kontrast zu Xavi-Verabschiedung

Vor allem der Kontrast zur Verabschiedung von Casillas langjährigem Nationalteamkollegen und engen Freund Xavi vom FC Barcelona war am Sonntag augenscheinlich geworden.

Während Xavi, umringt von Familie, Freunden und unzähligen Club-Trophäen, vor einigen Wochen mit Glanz und Glorie verabschiedet wurde, erschien Casillas am Sonntag alleine zur Pressekonferenz.

Neben seinem Abschied wurde auch der Wechsel des 34-Jährigen zum FC Porto vielfach diskutiert. Denn vor allem seine Mutter hatte sich mit dem neuen Club des Sohnemanns nicht glücklich gezeigt.

Handshake zum Abschied

Porto sei ein drittklassiges Team, hatte sie sich in einem Interview beschwert. "Ein Weltmeister kann nicht in Porto enden. Er hätte überall hingehen können, es wäre mir auch egal gewesen, wenn er nach Barcelona gegangen wäre, weil sie dort Gentlemen sind."

Casillas selbst äußerte sich am Montag nicht zur umstrittenen Aussage der Mama. Auch, weil diese beim FC Porto mittlerweile via spanische Medien "tausendmal" um Entschuldigung gebeten hatte.

"San Iker" schüttelte am Montag bei der Verabschiedung zudem zweimal öffentlichkeitswirksam die Hand des Präsidenten - wie es sich für eine Klublegende gehört mit einem Lächeln.