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Fünf Erfolgsfaktoren für die andalusische Fiesta

Fünf Erfolgsfaktoren für die andalusische Fiesta

Nach fünf Runden präsentiert sich La Liga so ausgeglichen wie schon lange nicht mehr.

In der letzten Saison marschierten mit Meister Atletico, Barcelona und Real drei Mannschaften vorne weg. Der Rest der Liga stritt sich um Platz vier. In diesem Jahr soll das anders werden, zumindest wenn es nach dem Geschmack des FC Valencia und des FC Sevilla geht.

Die beiden Klubs liegen aktuell gemeinsam mit dem punktegleichen FC Barcelona an der Spitze der Tabelle. Auf Sevilla wartet am Samstag aber ein echter Härtetest: Der amtierende Europa-League-Sieger ist zu Gast beim Champions-League-Finalisten Atletico Madrid (ab 20 Uhr LIVE bei LAOLA1.tv).

Vor dem Duell stellt LAOLA1 die fünf Erfolgsfaktoren der Andalusier vor:

>>>Atletico Madrid gegen FC Sevilla am Samstag ab 20 Uhr im LIVE-Video<<<

1) DER COACH

Als Unai Emery im Jänner 2013 als neuer Trainer engagiert wurde, dümpelte Sevilla auf Platz zwölf herum. Mittlerweile hat der ehemalige Valencia-Coach die „Rot-Weißen“ zurück ins Tabellen-Spitzenfeld und zum Europa-League-Titel geführt. Der 42-Jährige gilt als akribischer Arbeiter, der dem Team eine defensiv kompakte Spielweise verpasst hat. Nach einer mittelmäßigen Spieler-Karriere sorgte Emery als Trainer erstmals bei Almeria für Aufsehen. Daraufhin wurde der FC Valencia auf ihn aufmerksam. Die „Fledermäuse“ betreute er für vier Jahre. Drei dritte Plätze in Folge waren für den Klub nicht gut genug, woraufhin sein Vertrag 2012 nicht verlängert wurde.  Nach einem missglückten Engagement bei Spartak Moskau übernahm er den FC Sevilla. Emery ist bekannt dafür, den Gegner mit einer gut eingestellten Grundformation herausfordern zu können. In seiner Zeit bei Valencia wurde ihm jedoch vorgeworfen ein Zauderer zu sein, der während des Spiels zu lange an der Anfangstaktik festhält und dem keine alternativen Ideen einfallen.

2) DIE DEFENSIVE

„Unser Schlüssel ist, defensiv gut zu stehen. Die Gegner kreieren gegen uns wenige Chancen und am Ende kommen wir immer zu unseren Möglichkeiten, um ein Tor zu erzielen. Wir müssen auf diese Weise weitermachen, zusammenhalten und als einheitlicher Block verteidigen und angreifen“, gibt Daniel Carrico die Marschroute aus. Der Innenverteidiger, der auch als Sechser agieren kann, ist Teil einer kompakten Defensive, die in dieser Saison erst drei Tore hinnehmen musste. Dazu leistet momentan auch der junge Torhüter Sergio Rico seinen Beitrag. Der 21-Jährige profitiert von den Verletzungen des Stammtorhüters Beto sowie dessen Ersatz Mariano Barbosa. „Er ist sehr jung, aber beweist große Qualitäten. Er hat Charakter bewiesen und gezeigt, dass er immer da ist, wenn wir ihn brauchen“, lobt Carrico seinen Hintermann.

3) DER ZUSAMMENHALT

Die Andalusier bilden nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben eine echte Einheit. Der Teamgeist profitierte vor allem von den Europa-League-Erfolgen der vergangenen Saison, als sich Sevilla Runde für Runde weiterkämpfte und am Ende im Finale gegen Benfica im Elferschießen erfolgreich war. Speziell das Achtelfinale gegen den Stadtrivalen Betis wird den Spielern für immer in Erinnerung bleiben. Nach einem 0:2 machten die „Rot-Weißen“ den Rückstand im zweiten Spiel wett und setzten sich im Penalty-Schießen durch. Für den Europa-League-Erfolg gab es Anfang September eine besondere Belohnung: Jeder Spieler wurde abgewogen und bekam einen Bier-Vorrat entsprechend dem Körpergewicht geschenkt.

Unaussprechlich gut: Grzegorz Krychowiak

4) DIE TRANSFERS

Aufgrund des internationalen Erfolges wurden natürlich auch andere Vereine auf die Spieler des FC Sevilla aufmerksam. Der FC Barcelona schnappte sich mit Ivan Rakitic den großen Star der Mannschaft. Dazu verließ Linksverteidiger Alberto Moreno Andalusien in Richtung Liverpool und Innenverteidiger Federico Fazio ging zu Tottenham. Die Abgänge wurden jedoch erfolgreich kompensiert. Mit dem Polen Grzegorz Krychowiak sowie dem Kameruner Stephane Mbia kamen verlässliche defensive Mittelfeldspieler. Dazu sicherte sich man mit Ever Banega einen Spielmacher mit viel Potenzial, der sich in seiner Karriere bisher allzu oft selbst im Weg stand. Auf den Außenbahnen verstärkte man sich zudem mit dem zweifachen Saison-Torschützen Aleix Vidal von Almeria sowie den beiden Barca-Leihgaben Denis Suarez und Gerard Deulofeu. Letzterer schoss Sevilla gegen Sociedad mit einem herrlichen Volley zum Sieg.

5) CARLOS BACCA

Nach dem Abgang von Rakitic ist der treffsichere Stürmer der unumstrittene Star der Mannschaft. Vier Tore erzielte er in den ersten fünf Partien. Nicht umsonst waren im Sommer einige Top-Klubs, darunter Arsenal, an ihm interessiert. Präsident Jose Castro Carmona wollte den 28-jährigen Kolumbianer aber auf keinen Fall gehen lassen. In der letzten Saison wurde Bacca, der von Club Brugge kam, zum besten La-Liga-Einkauf gewählt. Neben seinen Toren stellt sich der versatile Angreifer auch in den Dienst der Mannschaft: Von den acht Toren, die Sevilla erzielte, wenn Bacca am Platz stand, war er an sechs direkt beteiligt. Trainer Emery erwartet aber noch mehr von seinem Star-Stürmer: „Wir wollen die Leistungen des Teams und der Spieler ständig optimieren. Auch Bacca kann sich noch verbessern.“ Die Möglichkeit dazu hat Emerys Mannschaft schon am Samstag gegen Atletico. Dann wird sich weisen, ob Sevilla die großen La-Liga-Klubs wirklich ärgern kann.

 

Jakob Faber