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Sieg im Clasico als Madrider Meisterstück

Sieg im Clasico als Madrider Meisterstück

„Ich gratuliere Real Madrid zum Sieg und zum Titel.“

Mit diesen Worten eröffnet Pep Guardiola die Pressekonferenz im Anschluss an „El Clasico“.

Nach der 1:2-Heimniederlage scheint der Kampf um die Meisterschaft für den FC Barcelona endgültig verloren. Sieben Punkte Rückstand bei noch vier ausstehenden Partien lassen wohl nur noch hoffnungslose Optimisten träumen.

„Es schmerzt, die Entscheidung nicht noch ein bisschen herauszögern zu können“, sieht auch Andres Iniesta die Würfel gefallen.

Novum "Negativ-Serie"

Statt des Erfolgserlebnisses und der damit verbundenen Spannung im Liga-Finish setzte es unmittelbar nach dem 0:1 bei Chelsea die zweite Niederlage für Barca binnen weniger Tage.

Zwei Pleiten in Folge gab es in der Ära Guardiola überhaupt noch nie. Nun soll alles daran gesetzt werden, dass sich nicht auch noch eine dritte dazu gesellt.

„Am Dienstag geht es um viel und da dürfen wir nicht versagen“, betont Iniesta die Wichtigkeit des Champions-League-Halbfinal-Rückspiels und bekommt dabei Unterstützung von Kapitän Carles Puyol: „Wir müssen das Spiel so schnell wie möglich abhaken und uns auf die wichtige Begegnung mit Chelsea vorbereiten.“

Madrider Freudentaumel

Auf Seiten der siegreichen Gäste will man „El Clasico“ verständlicherweise nicht gleich vergessen.

„In den letzten Jahren hätten wir verdient, hier zu gewinnen, aber es sollte nicht sein. Diesmal haben wir uns als Mannschaft präsentiert und sind gerechte Sieger“, erklärt Esteban Granero.

Teamkollege Xabi Alonso spricht von einem „fantastischen Ergebnis. Wir haben das Spiel perfekt im Griff gehabt.“

Der Defensiv-Mann liegt mit seiner Einschätzung goldrichtig. Über 90 Minuten ließen die Madrilenen nur wenige Torchancen zu und wurden indes selbst immer wieder brandgefährlich.

In Minute 17 nutzte Sami Khedira Unachtsamkeiten in der Barca-Hintermannschaft nach einem Eckball zum 1:0 aus, nur kurz nach dem Ausgleich durch Alexis (70.) traf Cristiano Ronaldo im Konter zum 2:1-Endstand.

Ein französischer Journalist glaubte angesichts der tiefen Position Messis sogar, einen Taktik-Kniff Guardiolas erkannt zu haben, was dieser jedoch verneinte.

Ronaldo hingegen sorgte im Konter für Gefahr, zog die Fouls und wird nicht zuletzt ob seines Siegestors von Real-„Co“ Aitor Karanka erneut zum „besten Spieler der Welt“ erhoben.

Guardiola zufrieden

„Nach dem zweiten Tor waren wir angeschlagen“, bestätigt auch Guardiola, der trotz der Niederlage „ein gutes Spiel“ seiner Mannschaft gesehen hat.

Seine Überraschungen in der Start-Aufstellung – Thiago und Cristian Tello statt Cesc Fabregas und Alexis Sanchez – hätten hingegen nicht den Ausschlag gegeben: „Wenn diese Spieler begonnen hätten und wir verlieren, hättet ihr mich nach den anderen gefragt. Vielleicht habe ich mich auch geirrt. Das weiß man nie.“

Viel Zeit zum Lamentieren bleibt den Katalanen ohnehin nicht. Zwei freie Tage müssen zur Vorbereitung ausreichen, ehe am Dienstag um den Einzug ins Champions-League-Finale gekämpft wird.

„Wenn wir das nicht schaffen, werden wir eben Chelsea gratulieren“, offenbart Barcas Coach abschließend.

Durchaus fremde Worte eines Mannes, der es gewohnt ist, Empfänger und nicht Versender von Gratulationen zu sein.


Christian Eberle

„Das war ein sehr wichtiges Tor, aber noch wichtiger sind die drei Punkte“, analysiert der Portugiese und relativiert zugleich seine persönlichen Statistiken: „Natürlich bin ich zufrieden, in den letzen drei Spielen hier getroffen zu haben, aber das Wichtigste ist die Mannschaft. Ich muss meinen Mitspielern gratulieren.”

CR7 gewinnt Privat-Duell

Nicht nur aufgrund seines Treffers, der den portugiesischen Ausnahmestürmer in der Torschützenliste ungeteilt auf Rang eins hievt, ging das Duell mit Lionel Messi klar an den Real-Akteur.

Sechs Abschlüssen von „CR7“ steht gerade einmal ein geblockter Schuss von „La Pulga“ gegenüber. Der kleine Argentinier war gut zugedeckt, kam so über die ganze Spielzeit kaum zur Entfaltung und ließ lediglich mit einem Zuspiel auf Xavi einmal kurz seine Genialität aufblitzen.