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Bei Real sprühen schon die Funken

Bei Real sprühen schon die Funken

Kurz nach Beginn seiner Amtszeit steht Real Madrids neuer Trainer Rafael Benitez schon im Zentrum heftiger Machtkämpfe.

Stars wie Weltfußballer Cristiano Ronaldo schmollen, die Fans verlangen endlich namhaften Verstärkungen und in den spanischen Medien ist der Coach schon während der Saisonvorbereitung das Ziel der Kritik.

Ronaldo beschimpft den Trainer

Da hilft es dem als Retter aus Neapel geholten Nachfolger von Carlo Ancelotti wohl auch nur kurzfristig, dass Real am Freitag durch ein 4:1 gegen Manchester City in Melbourne das Testspiel-Turnier um den International Champions Cup gewann.

Schon vor dem Start der neuen Saison geht es bei den Königlichen heiß her. So heiß, dass "die Funken sprühten", wie die Sportzeitung "AS" groß auf Seite eins titelte. Grund war ein Eklat auf dem Trainingsplatz. Benitez war von einem wild mit den Armen fuchtelnden Ronaldo böse beschimpft worden, weil der Trainer während einer Übungseinheit ein Tor des Stürmers annulliert hatte.

Ronaldo sei es, behaupten Medien in Madrid, nicht nur um das Tor gegangen. Er möge Benitez überhaupt nicht. Das Verhältnis zwischen den beiden habe sich verschlechtert, als der Trainer vor einigen Tagen den Portugiesen partout nicht als besten Kicker der Welt bezeichnet und ihn nur auf eine Stufe mit den Kollegen Gareth Bale, Benzema und James Rodriguez gestellt hatte.

Bleibt Ramos?

Danach hatte Ronaldo ein von Benitez angeordnetes Trainingsspiel, bei dem die Profis die Torlatte treffen mussten, um in den Feierabend gehen zu dürfen, scharf kritisiert.

"Man muss den Ball rein machen, nicht so einen Scheiß", schimpfte er. Die portugiesischen Schimpfwörter von Ronaldo, die in Spanien überall zu lesen waren, zeigten offenbar Wirkung. Der Coach ruderte plötzlich zurück und beteuerte: "Ronaldo ist ganz klar der Beste der Welt."

Für Unruhe sorgen auch die Abschiedsgedanken von Abwehrstar Sergio Ramos. Der spanische Nationalspieler, der einen Vertrag bis 2017 hat, ist angeblich darüber verärgert, dass Kollegen wie James, Benzema oder Bale viel mehr verdienten als er. Über die von Ramos geforderte Erhöhung seiner Jahresbezüge von sechs auf zehn Millionen Euro netto will Klubchef Florentino Perez gar nicht erst verhandeln, heißt es.

Ein Star muss her

Benitez beteuerte, Ramos bleibe "zu 100 Prozent" in Madrid. Manchester United hat aber einen Trumpf in der Hand. Real will nämlich den spanischen Teamgoalie David de Gea von den "Red Devils" loseisen.

Nach dem unrühmlichen Weggang des langjährigen Vereinsidols Iker Casillas geht es nicht nur um Ersatz im Tor. Perez will den Fans unbedingt und schnell einen neuen Star präsentieren.

Auf Real aber könnte noch ein viel heftigerer Sturm zurollen. Nach einem Bericht der "Manchester Evening News" wird ManUnited versuchen, Ronaldo noch in diesem Sommer nach Old Trafford zurückzuholen.

Sollte der Streit mit Benitez diese Nachwirkung haben, wäre der Trainer wohl endgültig bei den verwöhnten Real-Anhängern unten durch.