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Gute Nachrichten aus England, Kritik aus Italien

Gute Nachrichten aus England, Kritik aus Italien

Der englische Fußball-Profi Fabrice Muamba hat ein Monat nach in einem FA-Cup-Spiel erlittenen Herzstillstand am Montag das Spital verlassen.

Der seit kurzem 24-jährige Mittelfeldspieler der Bolton Wanderers hat dies in einer Aussendung bekanntgegeben.

Muamba glücklich und dankbar

"Ich bin sehr glücklich, dass ich das Krankenhaus verlassen konnte und möchte mich auf diesem Weg bei allen Angestellten des London Chest Hospitals bedanken, die an meiner Genesung Anteil hatten", verlautete Muamba.

Er war am 17. März im FA-Cup-Spiel gegen die Tottenham Hotspurs kollabiert und laut Ärzten 78 Minuten "praktisch tot" gewesen.

Der ehemalige U21-Teamspieler wird laut Expertenmeinung nie wieder Profi-Fußball spielen können.

Di Natale übt Kritik

In Italien ist nach dem Tod des Fußball-Profis Piermario Morosini am vergangenen Samstag indes eine Diskussion über eine möglicherweise zu hohe Belastung der Spieler entbrannt.

"Wir müssen weniger und nicht so schnell hintereinander spielen", forderte Udines Stürmerstar Antonio di Natale. Der zweifache Torschützenkönig der ersten italienischen Fußballliga gab zu, wegen der enormen Belastung im vergangenen Jahr an einen Rücktritt gedacht zu haben.

Es bleibe kaum noch Zeit zur Regeneration. "Fußball ist schön und wichtig, aber wir müssen auch auf unsere Gesundheit achten", mahnte der 34-jährige Ex-Nationalspieler.

Di Natale hatte in Udine zusammen mit Morosini gespielt. Der Mittelfeldspieler hatte im Zweitligaspiel seines Clubs Livorno in Pescara einen Herzstillstand erlitten und war im Alter von 25 Jahren gestorben.

Morosini wurde überall auf der Welt (hier: USA) gedacht

Genetischer Defekt als Todesursache

Unterdessen liegen Ergebnisse der Obduktion vor. Demnach gilt ein genetischer Herzdefekt als wahrscheinlichste Todesursache.

Die Ärzte, die am Montag sechs Stunden lang die Leiche des 25-Jährigen untersuchten, schlossen sowohl einen Herzinfarkt als auch ein Aneurysma aus.

Man wolle jetzt auch mit Hilfe von DNA-Tests feststellen, ob strukturelle Defekte in der Herzregion vorhanden waren.

Fahrlässige Tötung?

Der Arzt Cristiano D'Ovidio, der die Obduktion im Krankenhaus von Pescara führte, plant toxikologische Untersuchungen, um die Todesursache des Spielers festzustellen.

Die Staatsanwaltschaft der Adria-Stadt leitete indes eine Untersuchung wegen fahrlässiger Tötung in die Wege.

Ermittelt wird unter anderem, warum ein Polizeiwagen mehrere Minuten lang die Zufahrt des Krankenwagens zum Stadion verhindert hatte. Dies habe die Rettungsaktion verzögert.