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Ein mehr als rabenschwarzer Tag

Ein mehr als rabenschwarzer Tag

Er ist wieder da. Das Format aller Formate. Der Grund für einen perfekten Start in die Woche. Der LAOLA1-Saloon.

Wie gewohnt werdet ihr mit Kuriositäten, Zahlenspielen und Neuigkeiten aus den Top-Ligen versorgt.

Diese Woche unter anderem im Angebot: Alien-Bekämpfer Ronaldinho, Ibrahimovic als neuer Herkules und türkische Cup-Normalität.

 

Top-Spiel

Das 3:1 des FC Barcelona in Malaga war ein Durchschnitts-Sieg eines Durchschnitts-Vereins. So oder so ähnlich hat es schon Kommentator Michael Gigerl während der Übertragung des Spiels beschrieben. Was er damit meint? Nach 19 Spieltagen lässt sich die Rechnung aufstellen: Im Schnitt schießt Barca knapp über drei Tore pro Partie und bekommt eines. Der Mittelwert an Punkten in einem Auswärtsspiel beträgt genau drei, alle Liga-Partien gezählt liegt er knapp darunter. Drei Punkte und 3:1-Sieg also - Durchschnitt eben.

Auch wenn der FC Liverpool in dieser Saison erneut den Top-Teams nur hinterherjagt, wird ein Antreten des einstigen Rekordmeisters bei Manchester United im Old Trafford immer ein Top-Spiel sein. Zu groß ist die Tradition der beiden Vereine. Im Vorfeld als Duell der beiden Top-Torjäger Van Persie und Suarez hochstilisiert, wusste letztendlich nur der Niederländer zu überzeugen. Ein Tor und die entscheidende Freistoß-Flanke vor dem 2:0 von Vidic (oder doch Evra?) - "Van the Man, 2.0"! Für alle Fans der "Reds" bleibt zumindest die Vermutung, dass Sturridge, der das Tor zum 2:1-Endstand markierte, eine Top-Verpflichtung wird. "Andy Carroll 2.0"? - Nein, eher "Anti-Carroll"!

Die portugiesische Liga ist ob ihrer hohen Spielkunst hier zugegebenermaßen unterrepräsentiert. Deshalb soll der Klassiker FC Porto gegen Benfica auch nicht als "Schatten-Spiel" entehrt werden. Noch dazu, da der Schlager in der 14. Runde der Primeira Liga das Aufeinandertreffen zweier noch ungeschlagener Teams war. Das sind beide noch immer. Auf die Tore der "Dragoes" von Mangala (7.) und Martinez (14.) hatte der Gastgeber aus Lissabon nämlich jeweils postwendend durch Matic (9.) und Gaitan (16.) eine Antwort. Hätten die Mannschaften diesen Rhythmus beibehalten, wäre die Partie 12:12 ausgegangen. Leider schlichen sich Ungenauigkeiten im Spiel ein - so blieb es beim 2:2. Aber auch schön!

Dreierkette

Jubiläum der Woche: "Es gibt Tage, die sollten nie enden und Nächte, die sollten nie gehen", sangen einst die Toten Hosen. Und dann gibt es Tage, an denen man einfach besser im Bett geblieben wäre. Einen eben solchen erlebte Stoke Citys Jonathan Walters am Samstag in der Partie gegen Chelsea. Der irische Teamspieler fabrizierte bei der 0:4-Heimpleite nicht nur gleich zwei Eigentore, sondern brachte es auch noch zu Wege, einen Elfmeter zu verschießen. Die "Sun" stellte unmittelbar fest, dass der 29-Jährige damit in diesem Jahr schon mehr Tore für Chelsea erzielt hat als Fernando Torres. Was dem Ganzen noch die Krone aufsetzt: Es war Walters' 100. Ligaspiel. Na dann - ein Hoch dem Jubilar!

Filmstar der Woche: Aliens bedrohen den Planeten! Doch haltet ein, Erdenbewohner, wir haben einen Retter - Ronaldinho. So lautet im Groben der Plot des Animationsfilms namens "R-10", in dem der ehemalige Weltfußballer auf den Spuren von Michael Jordan in "Space Jam" wandelt und mittels seiner fußballerischen Fähigkeiten die Welt rettet. Die Premiere des cineastischen Meisterstücks soll laut der Produktionsfirma im Mai 2014 erfolgen. Somit wird der Brasilianer im Rahmen der kommenden WM auf jeden Fall einen Auftritt haben - wenn auch eben nur im Kinosaal statt auf dem Fußballfeld.

Zlatan der Woche: Letzten Montag feierte er sein Debüt, nun darf sich Seigneur Ibrahimovic erneut in seiner eigenen Kategorie bestaunen. Zu verdanken hat er das einem Fan, der sich die Rechte an der Webseite zlatan.fr gesichert hat und diese seinem Idol gerne zur Verfügung stellt. Einzige Bedingung: Zwölf kleine Aufgaben. Kurzer Auszug: Der Schwede muss sich öffentlich ins Gesicht schlagen lassen, Neymar überreden, zu PSG zu wechseln oder eine seiner magischen Haarlocken abschneiden. Weiters muss "Ibracadabra" gegen den Homepage-Besitzer im Taekwondo, Elferschießen und FIFA 13 antreten und ihm ein PSG-Trikot mit persönlicher Widmung "Nach Zlatan bist du wirklich der Beste!" schenken. Wie viele der Aufgaben der inoffizielle Nachfolger von Herkules schon erledigt hat, ist noch unklar.

                                                                    Bild der Woche

Unser Mario durfte gegen Arsenal zwar nur kurz mitspielen, sah aber immerhin blendend aus - oder eher blondend? Sein Gegenspieler stand ihm in nichts nach.

Legionäre im Schattenspiel:

Wer Cup-Bewerbe mag und Gruppenphasen sowieso, der hat mit dem türkischen Pokal sicher seine Freude. Dieser befindet sich in seiner fünften Phase, wo die acht verbleibenden Teams in zwei Pools gelost sind und nun um die Halbfinalplätze rittern. Mittendrin auch jede Menge Österreicher. So matchten sich am Freitag Nuhiu-Klub Eskisehirspor und Mersin Idmanyurdu, der neue Arbeitgeber von Tanju Kayhan. Der Ex-Rapidler kam bei der 1:3-Niederlage bei seinem Debüt gleich über 90 Minuten zum Einsatz. Schon am Dienstag geht es gegen Trabzonspor, für das Marc Janko am Samstag beim 3:2 gegen Antalyaspor, den vierten Teilnehmer in Gruppe B, bis Minute 69 aufgelaufen war.

"On Fire"

Das 1:1 von Juventus Turin beim FC Parma mag enttäuschend wirken. Bei einem Blick auf die Heim-Bilanz der "Gialloblu" relativiert sich das Ganze allerdings rasch. Die letzte Niederlage des Klubs aus der Emilia-Romagna vor eigenem Publikum datiert nämlich aus dem März des vergangenen Jahres. Die letzte Mannschaft, die drei Punkte aus dem Stadio Ennio Tardini entführen konnte, war übrigens der AC Milan.

"On Ice"

Nach dem überraschenden Abstieg von Villarreal im vergangenen Sommer war die Devise klar: Direkte Rückkehr in La Liga. Von diesem Ziel hat sich das "El submarino amarillo" aber mittlerweile weit entfernt. Stand man am 14. Spieltag noch auf einem Relegationsplatz mit Aussicht auf den Direkt-Aufstieg, so liegt man sieben Runden später erstmals nicht mehr unter den ersten Sechs. Nur ein Sieg in den letzten sechs Spielen war Grund genug, Trainer Julio Velazquez vor die Tür zu setzen. Schließlich will das "Gelbe U-Boot" nicht für immer in den Niederungen des spanischen Fußballs abtauchen.

"Nerazzurri" gegen "Capelli azzurri"

Was macht eigentlich … Vagner Love?

Mit dem Wechsel des brasilianischen Angreifers von Flamengo zu ZSKA Moskau kehrt eine schillernde Persönlichkeit nach Europa zurück. Neben seiner Haarpracht - und zugegeben einigen sehenswerten Toren - blieb vor allem eine Aussage des 28-Jährigen in Erinnerung: "Ich muss täglich Sex haben". Wir verdanken dem Stürmer tiefe Einblicke in das tägliche Leben eines Fußballers: "Bleibt man eine Woche im Trainingslager, muss man das Telefon, den Laptop oder seine Vorstellungskraft benutzen." In diesem Sinne gilt den freundlichen Verantwortlichen in Brasilien Dank zu sagen, dass diese auf seine 13 Tore in 36 Spielen verzichten und die Raten der Ablösesummen nicht mehr bezahlten. So ist der langjährige Russland-Legionär wieder an alter Wirkungsstätte - Welcome back, Mr. Love!

Eine Übersicht über die wichtigsten Transfers gibt es im Tor zur Welt:

Rätsel-Auflösung:

Das Jubel-Bild von Lionel Messi aus seinem eigenen Saloon stammt tatsächlich aus der CL-Partie gegen Spartak Moskau. Gratulation an DagobertDuck!


Fußnoten

Tribünengast - 60 Liga-Spiele in Folge durfte man Cristiano Ronaldo auf die Füße schauen. Nach seiner Gelb-Sperre gegen Osasuna ist diese beeindruckende Serie nun gerissen.

Freistoßkönig - Andrea Pirlo erzielte gegen Parma sein fünftes Saisontor - das fünfte aus einem direkten Freistoß.

Dauerläufer - Steven Gerrard ist der einzige Offensivspieler der Premier League, der alle Spiele über 90 Minuten absolviert hat.

Dribbelkünstler -  Die Partie Malaga-Barca war zugleich das Treffen der besten Eins-gegen-eins-Spieler Spaniens der letzten zehn Jahre. Lionel Messi führt mit 953 erfolgreichen Soli vor Joaquin (543) und Andres Iniesta (472).

Hosen runter - Der Anpfiff zur zweiten Halbzeit bei Lazio gegen Atalanta (2:0) verzögerte sich, da Keeper Federico Marchetti seine Hose in der Kabine vergessen hatte.

Elferkiller - Mit seinem siebten Tor vom Elferpunkt (gegen Saragossa) führt Radamel Falcao diese Statistik in dieser Saison für alle fünf Top-Ligen an.

Rotgarantie - In den letzten sechs Premier-League-Aufeinandertreffen von Arsenal und Manchester City gab es ebenso viele Ausschlüsse.

Schwarzseher - Dazu passt, dass Arsenal nur eines der letzten 16 Liga-Spiele mit Mike Dean als Referee gewonnen hat.

Linke Sache - Real Sociedad liegt mit 14 Toren mit dem linken Fuß an zweiter Stelle in La Liga - nur der FC Barcelona (oder auch Messi alleine) hat mehr.

Jubiläum - Das 1:0 von Eden Ben Basat beim 2:0-Sieg von Brest bei Evian war das 500. Tor dieser Ligue-1-Saison.


Christian Eberle