news

Ehre, wem Ehre gebührt

Ehre, wem Ehre gebührt

Er ist wieder da. Das Format aller Formate. Der Grund für einen perfekten Start in die Woche. Der LAOLA1-Saloon.

Wie gewohnt werdet ihr mit Kuriositäten, Zahlenspielen und Neuigkeiten aus den Top-Ligen versorgt.

Diese Woche unter anderem im Angebot: Derbys über Derbys, betrogene HSV-Profis sowie Neues von Zlatan und "Super-Mario".

 

Top-Spiele

 Was ist nur mit dem FC Barcelona los? Nicht nur, dass die Katalanen innerhalb einer Woche zwei "Clasicos" verloren. Beim 1:2 am Samstag verzeichnete alleine Cristiano Ronaldo mehr Schüsse (6) als das gesamte Barca-Team (5). Das richtig Bittere kommt aber erst: Eingewechselt in der 57. Minute, spielte Ronaldo nur 37 Minuten (plus Nachspielzeit). Nicht nur deswegen feierte Real nach Toren von Benzema (6.) und Ramos (82.) einen verdienten Sieg. Messis 18. Clasico-Treffer, womit er mit Alfredo di Stefano gleichzog, war zu wenig. "Real stochert in den Wunden von Barca" titelte die "MARCA" genüsslich. Einziger Hoffnungsschimmer der Doppel-Pleite: In der Liga bleiben immer noch souveräne elf Punkte Vorsprung auf Verfolger Atletico und 13 auf den amtierenden Meister.

Gipfeltreffen in der Serie A: Tabellenführer Juventus gastierte beim Zweiten in Neapel. Schon vor der Partie kam es zu Turbulenzen, als Napoli-Anhänger den Mannschaftsbus der Turiner attackierten und sogar eine Scheibe zu Bruch ging. Auf dem Feld zeigten sich die "Bianconeri" davon wenig geschockt und gingen durch Chiellini bereits nach zehn Minuten in Führung. Ein abgefälschter Schuss von Inler (43.) sorgte für den Ausgleich zum 1:1 und letztendlich eine freundschaftliche Punkteteilung - die Teams verhielten sich also weitaus besser als die Tifosi.

 

 Seit 17 Jahren landete Tottenham am Ende der Saison nicht mehr vor dem Erzrivalen Arsenal. Dieses Jahr könnte die Wachablöse jedoch vollzogen werden. Denn nach dem 2:1-Derby-Erfolg vom Sonntag liegen die "Spurs" schon sieben Punkte vor den "Gunners". Bale (37.) und Lennon (39.) entschieden das Spiel mit einem Doppelschlag, indem sie ihre Schnelligkeit gegen die hoch stehende Arsenal-Defensive nutzten. Mertesacker (51.) ließ die "Gooners" kurzzeitig per Kopfballtreffer hoffen, doch letztlich fielen trotz hochkarätiger Chancen auf beiden Seiten keine Tore mehr.

Fünferkette

Dolm der Woche: Nicklas Bendtner + Auto + Alkohol. Das kann nicht gut gehen. Nachdem der von Arsenal an Juve verliehene Stürmer 2011 diverse Vehikel im Rauschzustand mutwillig beschädigte, endete eine durchzechte Nacht an diesem Wochenende für Bendtner wieder im Gefängnis. Eigentlich sollte der Däne in Kopenhagen seine Adduktorenverletzung auskurieren. Stattdessen fuhr der Angreifer mit dem übersteigerten Selbstvertrauen alkoholisiert gegen eine Einbahn. "Es tut mir sehr leid. Ich entschuldige mich bei meinen Fans und Freunden. Es ist nicht okay, in betrunkenem Zustand Auto zu fahren. Ich übernehme die volle Verantwortung", gab sich der Nationspieler wieder einmal einschtig. Seine Beschreibung des Abends - "it was a quiet night" - wirft aber dennoch die Frage auf, wie dann eine "wilde Nacht" aussehen würde...

Balotelli der Woche: Francesco Totti feilt mit weiteren Toren an seinem metaphorischen Denkmal (siehe Fußnoten), Dennis Bergkamp wird vom FC Arsenal mit einem solchen aus Metall vor dem Stadion geehrt und Mario Balotelli, tja, der bestellt sich einfach eines. Der Milan-Angreifer hat beim Künstler Livio Scarpella eine Statue in Auftrag gegeben, die ihn "unsterblich" machen soll. Nicht schwer zu erraten, in welcher Pose sich der Italiener in Bronze widerspiegeln soll: Sein Oben-ohne-Torjubel gegen Deutschland bei der EM. Schließlich kämen da so schön seine Muskeln zur Geltung.

Kompetenz der Woche: HSV-Spieler zu sein, ist zur Zeit nicht ungefährlich. Die "Rothosen" scheinen in letzter Zeit ein besonders beliebtes Ziel von Betrügern zu sein. Zunächst versuchte sich ein "falscher" Maximilian Beister einen 215.000 Euro teuren Ferrari zu erwerben, dann verkaufte jemand auf dem gehackten Facebook-Profil von Rene Adler VIP-Tickets und Trikots, die aber niemals ankamen. "Bitte nicht darauf hereinfallen!", kam sofort das Aviso vom Keeper und die Klarstellung: "Das bin ich nicht und würde ich auch nicht tun." Rene selbst "verkauft" ja nur "Zott Monte"-Pudding.


Streiterei der Woche: Es wird ernst in den europäischen Bewerben, das ist auf den Spielfeldern klar ersichtlich. Nachdem es letzte Woche zum kindischen Streit um einen Elfmeter in Swansea kam, legten dieses Wochenende die Wigan-Profis James McArthur und Emmerson Boyce nach. Beim 0:4 gegen Liverpool mussten die beiden vor einem Eckball von Kapitän Gary Caldwell getrennt werden, um sich nicht gröber in die Haare zu geraten. Was sagt Trainer Roberto Martinez dazu? "Wenn ich ehrlich bin, macht es mich glücklich, das zu sehen. Die Lage, in der wir uns befinden, verlangt Leidenschaft!" Naja, Martinez ist eben auch temperamentvoller Spanier.


Zlatan der Woche: In Paris gab es unter der Woche ebenso einen interessanten Disput, dort allerdings zwischen zwei Gegenspielern, so wie sich das gehört. Im Duell PSG gegen OM gerieten Joey Barton und Zlatan Ibrahimovic aneinander. Das Wortgefecht endete mit einer Geste des Briten, mit der er versuchte, die Nasenlänge des Schweden zu beschreiben. Nicht unbedingt galant, aber auch nicht unwahr: Potential für Mike Krügers und Thomas Gottschalks Supernasen, Teil 2 hätte Zlatan auf jeden Fall.

Bild der Woche

Rafa Benitez' Tage beim FC Chelsea sind gezählt. Die Fans verabschieden den Spanier bereits und rufen laut nach "The Next One". Favorit in der Fan-Gunst weiterhin: "The Special One who already was The One", genau, der aus Madrid.

Schattenspiel

Derby-Time in Europa: Neben "El Clasico" fand unter anderem auch das "Derbi valenciano" zwischen dem FC Valencia und UD Levante (2:2), das Athener Duell AEK vs. Panathinaikos (0:2) sowie der Istanbuler Gipfel zwischen Besiktas und Fenerbahce statt. Das 3:2 war übrigens das letzte Derby im alten Inönü Stadion. Die Heimstätte der "Schwarzen Adler" wird abgerissen. Bei all den Rivalitäten ging ein Spiel fast unter, deswegen heben wir es hier auch hervor - das "Derby de la Corse" zwischen dem SC Bastia und AC Ajaccio. Das 1:0 für Bastia mag nicht spektakulär klingen, fünf Ausschlüsse allerdings schon. Nach Gelb-Rot für Ajaccios Matthieu Chalme (80.) mussten in der Nachspielzeit noch vier weitere Spieler vom Feld. Eine rüde Attacke des AC-Angreifers Dennis Oliech gegen Torhüter Mickael Landreau provozierte einen Tumult, an dem auch Trainer, Betreuer und Ordner beteiligt waren und der mit einer Dreier-Rangelei inklusive Ausschlüssen für Jerome Rothen, Florian Thauvin (beide Bastia) und Benjamin Andre (Ajaccio) seinen Höhepunkt fand. Fast schon selbstverständlich, dass die Anhänger beider Teams da auch nicht ruhig bleiben konnten.

Blau-weiß statt schwarz-weiß - Darko Bodul

Legionär der Woche

Natürlich könnten wir uns hier über Aleksandar Dragovic' Platzverweis mokieren, aber wir wollen ja seriös wirken und uns nicht über eine schlecht adressierte "Stinkefaust" lustig machen. Stattdessen kümmern wir uns um Darko Bodul. Der Angreifer fiel bei Sturm in Ungnade und versucht nun sein Glück in Dänemark. Mit dem ersten Tor im ersten Spiel für Odense BK scheint er das auch zu finden, wenngleich die Partie gegen den FC Kopenhagen mit 2:3 verloren ging. Da kommt uns doch glatt wieder eine "Stinkefaust" - diesmal nach Graz gerichtet - in den Sinn.

"On Fire"

Die Doppelbelastung machte Montpellier zu schaffen. Lange dümpelte der französische Meister in den unteren Tabellenregionen der Ligue 1 herum. Doch seit dem Aus in der Champions League läuft es für die Südfranzosen. Vor allem die Heimbilanz ist dafür verantwortlich, dass die Truppe von Rene Girard mittlerweile auf den sechsten Platz vorgerückt ist. Das 2:0 gegen Rennes war der achte Heimsieg in Folge, siebenmal blieb Montpellier dabei ohne Gegentor. Chapeau!

"On Ice"

Edinson Cavani. Der Top-Torjäger der Serie A soll "On Ice" sein? 7 Spiele oder 590 Minuten ist der Angreifer ohne Treffer. Für Cavani-Verhältnisse eine halbe Ewigkeit. Auch gegen Juve blieb der Mann aus Uruguay farblos - wenn man vom Ellbogencheck gegen Giorgio Chiellini, der lediglich mit Gelb geahndet wurde, absieht.

Maradona - ein Opfer Goikoetxeas Härte

Was macht eigentlich … Andoni Goikoetxea?

Sie nannten ihn den "Schlächter von Bilbao". Wenn Fußball-Fans den Namen Andoni Goikoetxea hören, denken die meisten zuerst an dieses schreckliche Foul an Diego Maradona. Am 24. September 1983 verletzte Goikoetxea den Argentinier so schwer am Sprunggelenk, dass er monatelang außer Gefecht gesetzt war. Auch Bernd Schusters Knie bekam die Härte des Basken zu spüren. Sportlich machte der ehemalige National-Verteidiger mit einem Meistertitel (1982/83) und einem Double (1983/84) mit Bilbao von sich reden. Mittlerweile ist Goikoetxea seit über 20 Jahren als Trainer tätig. Unter anderem war der 56-Jährige Co-Trainer der "Furia Roja" und führte Salamanca in die Primera Division. Nun wagt "Goiko" ein Abenteuer, er wird National-Trainer von Äquatorial-Guinea. Ein interessantes erstes Auslands-Ziel.

Fußnoten

Giggs? - Gareth Bale ist der erste Waliser, der mehr als 15 Tore in einer einzigen Premier-League-Saison erzielt.

Torgarant - Gegen Parma erzielte Sampdoria-Stürmer Mauro Icardi bereits seinen achten Ligatreffer im Kalenderjahr 2013. Öfter trafen in den großen Ligen seit dem Neujahrstag nur Cristiano Ronaldo (10) und Lionel Messi (13).

Jungspund - Mit 18 Jahren und 50 Tagen ist Roma-Verteidiger Alessio Romagnoli der jüngste Serie-A-Torschütze der Saison.

Altmeister - Beim 3:1-Sieg über Genoa traf nicht nur Romagnoli, sondern auch Teamkollege Francesco Totti. Es war sein 225. Ligatreffer, womit er nun gemeinsam mit Gunnar Nordahl in der ewigen Bestenliste auf Rang zwei liegt. Auf Spitzenreiter Silvio Piola fehlen noch 49 Treffer.

Nervenstärke - Oscar Cardozo schießt Benfica per Elfer zum 1:0 gegen Beira Mar. Mit zwölf Toren hat niemand in den letzten zwei Jahren in Portugal öfter vom Punkt getroffen als der Paraguayer.

Schlechte Phase - Bordeaux hat in den letzten sechs Spielen vier Mal und damit genauso oft verloren wie in den vorangegangenen 33.

Rundes Ding - Der 2:1-Sieg über Arsenal war der 200. Premier-League-Erfolg von Tottenham.

Rundes Ding II - Franck Ribery war in 148 Spielen in der deutschen Bundesliga an insgesamt 100 Toren direkt beteiligt. Mit 48 Toren und 52 Assists ist seine Bilanz nahezu ausgeglichen.

Rundes Ding III -Acht Spiele hat er darauf warten müssen, nun darf er jubeln. Das 2:1 von Mallorca in Granada war Dudu Aouates 100. La-Liga-Triumph.

Doppelpack - Zwei Tore gegen Breda bedeuten den vierten Doppelpack von Heerenveen-Stürmer Alfred Finnbogason in dieser Eredivisie-Saison. Nur Graziano Pelle (Feyenoord) traf mit sechs Mal noch öfter doppelt.

 

Jakob Faber/Máté Esterházy/Christian Eberle