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"Der Traum Amerika ist jetzt zum Greifen nahe"

Auf seinem englischsprachigen Wikipedia-Eintrag wird Andreas Dober noch als Altach-Spieler geführt.

Dabei ist es schon eine Weile her, dass der Wiener ins Ländle ausgeliehen war. Das war im Frühjahr 2005 der Fall, um genau zu sein.

Die Chancen, dass auch Wikipedia bald wieder up to date ist, stehen nicht so schlecht. Denn am Donnerstag bestieg Dober das Flugzeug, um sein bislang größtes fußballerisches Abenteuer in Angriff zu nehmen.

Die Reise ging nach Portland im Bundesstaat Oregon, im Nordwesten der USA gelegen. Die Timbers, das dort ansässige MLS-Team, haben den Rechtsverteidiger zu Verhandlungen eingeladen.

Informationen von Gspurning und Herzog

„Das ist durch einen Berater, den ich schon jahrelang kenne, zustande gekommen. Ich habe am Montag davon erfahren, am Mittwoch hat meine Frau den Flug gebucht“, erzählt Dober im Gespräch mit LAOLA1.

Um die stressige Woche abzurunden, galt es vorher noch mit dem aktuellen Arbeitgeber Hartberg Meister Sturm aus dem Cup zu werfen. Der 26-Jährige holte dabei in der Verlängerung den Elfmeter zum vorentscheidenden 3:2 heraus.

Vor dem Abflug holte sich Dober zudem noch die notwendigsten Informationen ein: „Ich habe mich bei Michael Gspurning und Andreas Herzog erkundigt. Sie haben gesagt, ich würde in die Mannschaft passen. Ich habe mir auch das Stadion und das Umfeld angeschaut und mir alles durchgelesen.“

Torhüter Gspurning fängt seit dieser Saison in Portlands „Nachbarschaft“ bei den Seattle Sounders die Bälle, Herzog ist inzwischen Co-Trainer des US-Nationalteams und ließ 2004 seine Karriere bei den Los Angeles Galaxy ausklingen.

„Amerika war schon immer ein Traum von mir“

In L.A. wiederum wird Dober am Samstag auf der Tribüne sitzen, wenn sein potenzieller neuer Arbeitgeber beim Team aus Kalifornien antritt.

Der frühere Rapidler strotzt jedenfalls vor Tatendrang und wäre bereit für den Sprung über den großen Teich: „Amerika war schon immer ein Traum von mir. Der ist jetzt zum Greifen nahe. Jetzt liegt es nur noch an mir und an Kleinigkeiten.“

Dober glaubt, „dass der Fußball dort im Kommen ist“, würde diesen Transfer jedoch auch als „enormen Schritt für die Lebenserfahrung“ einschätzen.

„Finde die Mentalität cool und lässig“

The American way of life würde den dreifachen ÖFB-Teamspieler jedenfalls nicht abschrecken, im Gegenteil: „Ich bin allgemein Amerika-Fan. Ich war als Jugendlicher schon öfter mit meiner Familie dort. Mir taugt das irrsinnig, ich finde die Leute von der Mentalität her cool und lässig.“

Zu früh freuen möchte sich Dober jedoch nicht, denn noch ist die Tinte unter dem Vertrag längst nicht trocken: „Da noch nichts unterschrieben ist, will ich auch noch gar nicht sagen, dass ich schon dort bin.“

Noch ist die Erfüllung des Traums „nur“ zum Greifen nahe…

Peter Altmann