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Derby di Milano - Ein Top-Spiel zum Wegsehen?

Derby di Milano - Ein Top-Spiel zum Wegsehen?

Der LAOLA1-Saloon meldet sich zurück - mit echten Spitzenspielen und solchen, die im Schatten der Top-Ligen über die Bühne gehen. Wir feiern Stars und schimpfen Söldner.

Wir berichten über unsere Legionäre und versorgen euch mit jeder Menge Anekdoten. Diese Woche im Angebot: Ein laues "Derby della Madonnina", drei "Tweets" mit Folgen und ein Abstecher nach Indien.

Top-Spiele

Inter mit fünf Siegen in Folge, Milan seit zwölf Spielen ungeschlagen. Co-Tabellenführer gegen Team der Stunde. Ausverkauftes Haus im San Siro. Sonntag Abend. Die Pasta am Tisch, der Fernseher aufgedreht. Alles war bereit für das "Derby della Madonnina". Die Topform der beiden Mailänder Teams versprach Großes, das Spiel selbst hielt wenig davon. Ein akrobatischer Abschluss von Zlatan Ibrahimovic und ein Lattenknaller von Van Bommel waren die einzigen Highlights aus Sicht der Milanisti, die sich nach dem schmeichelhaften Treffer von Diego Milito um den Sieg betrogen fühlten. Inter gewann mit alt-italienischen Tugenden und muss sich fragen ob das 1:0 nun wirklich ein Schritt nach vorne oder doch wieder zurück war.

Aus dem Schatten rein ins Licht. Das Top-Spiel der Ligue 1 hat sich diese Woche den Aufstieg in diese Kategorie verdient. Vor allem aufgrund eines Mannes, der an prominenter Stelle erwähnt werden soll: Olivier Giroud. Der 25-jährige Stürmer schoss das Goldtor in der Partie des Tabellenzweiten HSC Montpellier gegen den Vierten Olympique Lyon und baute sein Trefferkonto damit auf 14 aus, fünf mehr als die PSG-Angreifer Nene und Menez. Nur gut, dass ihn Montpellier-Präsident Louis Nicollin einst mit den Worten "Willst du dich damit langweilen, gegen Kilmarnoche zu spielen?" von einem Wechsel zu Celtic Glasgow abgeraten hat.

Würden die Teams im Camp Nou nicht in der Halbzeit die Seite wechseln, dann hingen im Tor von Victor Valdes schon längst Spinnweben. Seit dem 2:2 des AC Milan im ersten Champions-League-Spiel am 13. September kassierten der FC Barcelona keinen Treffer mehr im eigenen Stadion. In der Liga ist die katalanische Defensive bei Heimspielen gar seit dem 9. April (3:1 gegen Almeria) unbefleckt. Kaum verwunderlich also, dass Barca nach dem ersten Treffer von Betis geschockt war und gleich einen weiteren kassierte. (hier gehts zu den Highlights) Nach zwei Toren hüben, zwei Toren drüben und wieder zwei Toren hüben ging der Meister letztendlich doch wieder als Sieger vom Platz.

Hat er gezwitschert oder einfach einen Vogel?

Dreierkette

Tweet der Woche, Part I: Lee Steele wurde vergangene Woche entlassen. Schön und gut und soweit auch nicht wirklich relevant, bedenkt man, dass er für den englischen Siebtligisten Oxford City auflief. Interessant ist der Grund für den Rauswurf. Der gute Mann hat sich via "Twitter" eine verbale Entgleisung geleistet, sodass die Ehe zwischen Steele und dem Klub nicht mehr zu kitten war. "Ich wäre nicht scharf auf das Bett neben Gareth Thomas #meinenHinternverschließ", verlautbarte der Routinier in Anspielung an die Teilnahme des homosexuellen Ex-Rugby-Stars bei "Big Brother" für Promis. Der Verein kannte keine Gnade und warf Steele "angesichts seines Kommentars, der dem Klubethos entgegen läuft", raus.

Tweet der Woche, Part II: Wieder ein Nobody, wieder ein unüberlegter Tweet, wieder eine Entlassung. Die Briten verstehen keinen Spaß, wenn es ums "Zwitschern" geht. Max McKee, Spieler des Clyde FC, tat seinem Unmut kund: "Jemand sollte sich beeilen und (Celtic-Trainer, Anm.) Neil Lennon erschießen #wollteichnursagen." Seine Vorgesetzten waren "not amused" und setzten den jungen Mann vor die Tür. Kurios: Nur einen Tag zuvor wurde U17-Kapitän Kieran Bowells Vertrag aufgelöst, nachdem dieser über Lennon ätzte. Sein Tweet? "Wish that parcel bomb f****** killed neil lennon, the little c***." (Übersetzung überflüssig)

Tweet der Woche, Part III: Zurück zu Europas Spitzenklubs. Auch hier gibt es Spieler, die ihr Hirn immer dann einschalten, wenn es zu spät ist. Breno, dem schwere Brandstiftung vorgeworfen wird, der in U-Haft saß und seit Jahren den Ansprüchen hinterher läuft, genau dieser Breno ätzt gegen den FC Bayern. Jenen Verein, der ihn immer in Schutz nahm, der ihm Chance über Chance einräumte und ihn aus dem Gefängnis holte. Und warum? Weil der liebe Breno für die zweite Mannschaft spielen musste. "Es ist nicht so, dass ich über das B-Team von Bayern schlecht rede, aber ich gehe zum B-Team, um ein Freundschaftsspiel zu machen. Was für eine Phase ich durchmache, Bayern macht ein krummes Ding mit mir!" So sieht dann wohl der Dank eines Millionarios aus.

Schattenspiel

Jupiler Pro League: Nach knapp dreiwöchiger Pause ist der Erstligafußball zurück in Belgien...und wie! Am ersten Spieltag des Jahres 2012 trafen mit Rekordmeister RSC Anderlecht und dem Club Brügge zwei der renommiertesten Teams des Landes aufeinander. Die Hoffnungen des Tabellendritten auf einen Punktgewinn beim Leader waren rasch zunichte gemacht, Mbokani traf bereits nach drei Minuten. Nach weiteren Toren von Jovanovic und Suarez schritt der Europa-League-Gegner von Sturm Graz als verdienter Sieger vom Platz.

Marcel Büchel spielt sich in der Serie B langsam ins Rampenlicht

Legionär im Fokus

Dass man es vom No-Name-Klub AS Gubbio zur Gala des "Ballon d'Or" schaffen kann, hat Simone Farina schon einmal vorgemacht. Gut, der Teamkollege von Marcel Büchel hat immerhin einen Wettskandal aufgedeckt und dafür einen Ehrenpreis von FIFA-Präsident Sepp Blatter erhalten, der 20-jährige Österreicher ist aber auch auf einem guten Weg. Vor einer Woche erzielte er beim 2:2 gegen Bari sein erstes Tor im Dress des Zweitligisten, vergangenen Samstag konnte er einen 4:0-Sieg seiner "Squadra" gegen Grosseto bejubeln. Die Leihgabe des AC Siena marschiert mit leisen Schritten Richtung Aufmerksamkeit.

"On Fire"

Woche für Woche begeben wir uns auf die Suche nach einem Spieler, Trainer oder Team, der/das mit einer tollen Serie besticht. Eine Serie liegt uns dabei schon seit längerem auf dem Herzen. Nun ist endlich die Zeit gekommen, um sie euch zu präsentieren. Der FC Porto entschied am Samstag den Zweikampf mit Rio Ave 2:0 für sich und schraubte die Anzahl an ungeschlagenen Liga-Spielen auf unfassbare 54 hoch. Zugleich überbot der Triple-Gewinner der Vorsaison den teaminternen Rekord um ein Match. Nächstes Ziel: "Two years unbeaten!" Zuletzt verloren die "Portistas" am 28. Februar 2010 bei Sporting (0:3).

"On Ice"

Eine Premier-League-Saison ohne Stoke ist für den FC Liverpool eine verlorene. Immer, wenn der Spielplan der "Reds" ein Heimspiel gegen die "Potters" vorsieht, wächst auf Seiten des entthronten Rekordmeisters die Vorfreude. Kein Wunder, können Gerrard und seine Vorgänger doch auf eine einzigartige Erfolgsserie zurückblicken. Noch nie in 48 (!) - achtundvierzig - Matches an der Anfield Road mussten die Hausherren eine Niederlage einstecken. 39 Siege und neun Remis konnte "Pool" verbuchen. So gesehen ist das 0:0 vom Wochenende für Stoke ein gefühlter Sieg.

Cannavaro schlägt seine Zelte in Indien auf

Was macht eigentlich … Fabio Cannavaro?

Wer beim SSC Napoli, dem AC Parma, bei Inter Mailand, Juventus Turin und Real Madrid die Schuhe schnürte, kann getrost behaupten: Ich habe es geschafft. Doch Fabio Cannavaro hat noch einiges mehr auf der Habenseite: 136 Länderspiele für Italien, jede Menge Titel und die Wahl zum Weltfußballer des Jahres 2006.

Inzwischen ist er im Spätherbst seiner Karriere angelangt und genügt nicht mehr für höchste internationale Ansprüche. Seinen im Juni des Vorjahres angekündigten Rücktritt hat der Weltmeister von 2006 mittlerweile revidiert, stattdessen stürzt er sich in ein waghalsiges neues Abenteuer. Cannavaro mimt den Entwicklungshelfer und heuert beim indischen Klub West Bengal an.

Dort trifft er mit Hernan Crespo auf einen alten Weggefährten, einige weitere könnten folgen. Ehemalige Topstars wie Fernando Morientes, Robert Pires oder Jay Jay Okocha sollen auf der Wunschliste der indischen Liga-Bosse stehen. Das Beste an der Geschichte kommt aber noch: Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, um euch diese aufstrebende Liga zeigen zu können. Ab sofort gibt es die I-League LIVE und KOSTENLOS bei LAOLA1.tv. Guckst du!

Fußnoten

Dauerbrenner - Paul Scholes' Comeback sorgt für Furore. Mit seinem Treffer zum 1:0 gegen Bolton hat er nun in 18 Premier-League-Spielzeiten en suite getroffen. Wer denkt, mehr geht nicht, irrt natürlich. Schon mal was von Ryan Giggs gehört? Der hält bei 20 ...

Sparmeister - Vielleicht sollte mal jemand den US-Palermo-Spielern sagen, dass auch die Auswärtstabelle zur Meisterschaft zählt. Zehn Spiele, zwei erzielte Tore. Nuff said!

Unportugiesisch - Über die Härte in der Liga Sagres (Platzverweis in jedem zweiten Spiel) haben wir uns ja schon ausgelassen. Es geht aber auch anders. Sporting Braga wartet noch auf die erste (Gelb-)Rote Karte. Als einziges Team, versteht sich.

Congratulations - zur 100. Premier-League-Niederlage, Mr. Arsene Wenger!

Meilenstein - Sienas 1:3-Niederlage bei Parma wäre an sich nichts Besonderes. Diesmal schon: Paolo Grossi, Torschütze zum 1:2, erzielte das 60.000 Serie-A-Tor. Bravissimo!

Unvollendet - United, City, Pool, Chelsea - kein Problem. Swansea? Leider schon. Der walisische Klub ist der einzige englische Erstliga-Verein, der sich noch keinen einschenken ließ von Thierry Henry.

Déjà-Vu - Im Jänner 2011 kam Betis - damals im Rahmen der Copa del Rey - nach Barcelona, Messi wurde der "Goldene Ball" überreicht und "La Pulga" traf drei Mal, im Jänner 2012 kam Betis erneut, Messi wurde der "Goldene Ball" überreicht und "La Pulga" traf...zwei Mal. Also doch was Neues!

Omnipräsent - Und nochmal der kleine Argentinier: Mit seinem Pass zum 2:1 durch Sergi Roberto bei Osasuna in der Copa del Rey lieferte Messi Assists in allen Saison-Wettbewerben. Sieben Mal Liga, drei Mal Champions League, zwei Mal Supercopa, ein Mal Europäischer Supercup, ein Mal Klub-WM und eben ein Mal Cup - macht 15!

 

Christian Eberle/Christoph Nister