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"King Aggro" und der Ausraster der Woche

Das Licht am Ende des Montags-Tunnels wird angeknipst!

Der LAOLA1 Saloon ist wieder da, um euch die wichtigsten Fakten zum internationalen Fußball näher zu bringen.

Was hat sich am Wochenende getan? Wer hat sich ganz besonders ausgezeichnet? Und welche Klubs haben diesmal aufgezeigt?

Der Saloon versüßt euch den Start in die Woche mit Kuriositäten, Zahlenspielen und den wichtigsten News:

 

Top-Spiele

Valencia FC - Sevilla FC 3:1

Der Kampf um die CL-Teilnahme in La Liga ist längst entbrannt, am Wochenende gab es zwischen dem FC Valencia und dem FC Sevilla ein direktes Duell zweier heißer Anwärter auf einen der begehrten Plätze. Die "Fledermäuse" behielten dabei mit 3:1 vor heimischer Kulisse die Oberhand. Valencia zog durch Parejo früh mit 2:0 in Front, doch die Andalusier kamen durch einen Bacca-Elfer zurück ins Spiel. Der 28-Jährige hätte auch beinahe für den Ausgleich gesorgt, verschoss aber seinen zweiten Versuch vom Punkt. Valencias Fuego sorgte schließlich mit seinem Treffer in der 56. Minute für die Entscheidung. Für Valencia war der Sieg von enormer Bedeutung, damit zog die Truppe von Trainer Nuno am direkten Konkurrenten vorbei.

 

Lazio Rom - AC Milan 3:1 

Die Unserie geht weiter. Der AC Milan hat in den letzten fünf Spielen in der Serie A lediglich zwei magere Pünktchen aufs Konto bekommen - es ist die schlechteste Ausbeute seit 1997/98. Seinerzeit verpassten die Rossoneri als Tabellen-Zehnter das internationale Geschäft. An diesem Wochenende zogen die Lombarden bei Lazio mit 1:3 den Kürzeren. Trotz einer frühen 1:0-Führung durch Jeremy Menez ging der Sieg der Römer mehr als in Ordnung, Milan war in allen Belangen unterlegen. Wobei, in der Aggro-Wertung behielten die Gäste dann doch die Oberhand. Die Rote Karte gegen Philippe Mexes wegen einer Tätlichkeit war ja schon unnötig, daraufhin Stefano Mauri auch noch in den Schwitzkasten zu nehmen, ist nichts anderes als pure Dummheit. Gerade in der aktuellen Situation hat er seinem Team damit einen Bärendienst erwiesen.

Viererkette


 Aggro-König der Woche ist allerdings nicht Mexes, sondern ein echter Weltstar. Was erlauben CR7??? Der Ausraster von Cristiano Ronaldo im Spiel gegen Cordoba erhitzt auch Tage danach noch die Gemüter. Besonders die spanische Presse geht hart mit dem Weltfußballer ins Gericht. "Einfach nur erbärmlich", sei Ronaldos Blackout gewesen, hieß es etwa in "Sport". Als "Prolet" musste sich der Superstar beschimpfen lassen. Irgendwann muss auch wieder gut sein. Selbst Edimar, Opfer des als "Menschenfresser" bezeichneten CR7, sah sich genötigt, diesen zu verteidigen. "Ich erwarte eine normale Bestrafung", erklärte er. "Ich weiß, Ronaldo hat sich via Social Media entschuldigt. Was mich angeht, ist ihm vergeben." In der Hektik ging völlig unter, dass sich Real gegen den Underdog extrem schwer tat und nur mit viel Mühe 2:1 gewann.

 

/?proxy=redaktion/archiv/images/RTE_Bilder/Fussball/2003550_50x25-flag-ITA.jpgDer als Heißsporn bekannte Palermo-Präsident Mauro Zamparini ließ seinem Ärger nach dem Auswärtsauftritt seines Teams bei Sampdoria freien Lauf: "Es muss etwas Geschehen. Wir brauchen Technologie wie in England. Die Kosten sind nur eine Ausrede." Anschließend rechnete er vor, wie viel Torrichter kosten. Was war passiert? Beim Stand von 1:1 landete ein Hammer von Palermo-Verteidiger Michel Morganella via Lattenpendler hinter der Linie. Der gut postierte Torrichter erkannte dies nicht und wurde auch vom Schiedsrichter nicht überstimmt. Das Match endete 1:1. Seiner Machtlosigkeit bewusst, wählte Coach Giuseppe Iachini diplomatischere Worte: "Tor ist, wenn der Schiedsrichter pfeift."

Belgische Geschmacklosigkeiten

Steven Defour bekam in Lüttich einen Empfang, den er nicht so schnell vergessen wird. Der belgische Nationalspieler kehrte ausgerechnet im Trikot des Erzrivalen RSC Anderlecht zurück in das Stadion, in dem er von 2006 bis 2011 spielte. Die Standard-Fans empfingen ihn mit einem riesigen Spruchband, auf dem sie ihm mitteilten, dass man, in Anlehnung an die Vereinsfarben, entweder "Rot oder tot" sei. Daneben war Defours abgetrennter Kopf zu sehen. Diese Geschmacklosigkeit verfehlte ihre Wirkung nicht, Defour zeigte sich sichtlich beeinflusst und wurde schon in Minute 52 mit Gelb-Rot des Platzes verwiesen. Auch wenn es sich dabei nicht um das "Rot" handelte, auf das die Fans anspielten, dürften sie sich über den folgenden 2:0-Heimsieg über die dezimierten Anderlechter gefreut haben. Zumindest vorerst, denn die Aktion könnte ein rechtliches Nachspiel haben.


/?proxy=redaktion/archiv/images/RTE_Bilder/Fussball/2003550_50x25-flag-ITA.jpg Das Lieblings-Duell des italienischen Boulevards stand am Wochenende auf dem Programm: Das sogenannte "Wanda Derby" zwischen Torino und Inter, beziehungsweise Maxi Lopez und Mauro Icardi. Der um neun Jahre jüngere Icardi spannte seinem Ex-Teamkollegen (beide spielten gemeinsam bei Sampdoria) Frau Wanda Nara aus. Nach überschaubar aufregenden 93 Minuten verlängerte Lopez eine Ecke per Kopf. Emiliano Moretti traf zum 1:0-Erfolg. Es war der erste Sieg der "Toro" bei Inter seit 1988. Für Lopez war die Genugtuung offensichtlich so groß, dass er nach Abpfiff der Welt, aber vor allem Icardi, mit einer unanständigen Geste zeigte, wo der buchstäbliche Hammer hängt. Der Stürme setzte noch einen drauf, indem er den Triumph seinem ältesten Sohn widmete. Fortsetzung folgt bestimmt ...

Legenden unter sich: Riquelme & Ronaldinho
Was macht eigentlich ...

JUAN ROMAN RIQUELME

Am Sonntag ging eine Weltkarriere zu Ende. Juan Roman Riquelme, inzwischen bereits 36 Lenze alt, entschloss sich dazu, einen Schlussstrich unter sein Fußballer-Dasein zu ziehen. Der Argentinier kann auf eine bewegte Karriere zurückblicken. Durch seine Auftritte bei den Boca Juniors, seinem Engagement beim FC Barcelona und Galavorstellungen beim FC Villarreal hat er sich einen Namen gemacht, um am Ende dorthin zurückzukehren, wo seine Karriere ihren Ursprung nahm - zu den Argentinos. 51 Mal wurde ihm die Ehre zuteil, für sein Heimatland aufzulaufen, 17 Treffer konnte er dabei bejubeln. Der Olympiasieger von 2008 wurde 2001 Südamerikas Fußballer des Jahres und gewann 2000 den Weltpokal. Er galt als einer der besten Techniker seiner Generation, war aber stark schwankend in seinen Leistungen. Den Mund ließ er sich nie verbieten, selbst von Diego Maradona nicht. Unter dessen Ägide wollte er nicht mehr für die "Gauchos" auflaufen und beendete seine internationale Laufbahn, denn mit dem heute 54-Jährigen teilte er "nicht dieselben Grundsätze". Dabei war es ausgerechnet Riquelme, der 1997 im letzten Spiel Maradonas für die Boca Juniors das Trikot des Exzentrikers bekam.

On Fire

Olympique Lyon ist auf dem besten Weg zurück zu alter Stärke. Der ehemalige Serienmeister (2002-2008) befindet sich seit dem 20. Spieltag an der Tabellenspitze der Ligue 1. Zuletzt feierte "OL" sieben Siege in Folge, die letzten fünf davon, ohne einen Gegentreffer zu erhalten (Torverhältnis: 15:0). Besonders imposant ist die Bilanz im heimischen Stade Gerland mit zehn vollen Erfolgen en suite. Lyon braucht aber auch die Topform. In den nächsten Liga-Partien geht es nach Monaco und gegen PSG.
 

On Ice

Für Lierse sieht es gar nicht gut aus. Dem Tabellenletzten der Jupiler League fehlen bereits acht Punkte auf das rettende Ufer. Das Team von Trainer Stojanovic ist bereits seit zwölf Spielen sieglos, darunter zwei besonders schmerzliche 0:6-Pleiten en suite gegen Charleroi und den FC Brügge. Am Wochenende holte Lierse beim 1:1 gegen Waasland-Beveren immerhin den ersten Punkt im neuen Jahr. Dabei debütierte ein neuer, allerdings schon 36-jähriger Hoffnungsträger: Joan Capdevila, Europameister 2008 und Weltmeister 2010, wechselte im Winter aus der indischen Super League nach Belgien.

Fußnoten

Eigentorkönige - Cesena erzielte gegen Parma bereits das vierte Eigentor in dieser Serie-A-Saison. Ligaspitze. Das Match gewann der Aufsteiger trotzdem mit 2:1.

Premiere - Bei der 2:4-FA-Cup-Blamage Chelseas gegen Bradford kassierte zum ersten Mal ein von Jose Mourinho trainiertes Team zuhause vier Treffer.

Schande - So bezeichnete Jose Mourinho die Niederlage gegen den Drittligisten. Für die "Blues" war es die erste FA-Cup-Heimpleite (exkl. Elfmeterschießen) nach zuletzt 23 Siegen und vier Remis. 

Durststrecke - Torinos 1:0 bei Inter ist gleichbedeutend mit dem zweiten Auswärtssieg in Folge. Sowas gelang der "Toro" in der Serie A zuletzt in der Saison 1994/95.

Distanzschützen - Juventus hält bereits bei 13 Treffern durch Weitschüsse. Das ist Rekord in den Top-5-Ligen Europas.

Torlos - Mit dem RC Lens und dem FC Nantes gibt es zwei Mannschaften in der Ligue 1, die im Kalenderjahr 2015 noch immer auf ihr erstes Tor warten.


Christoph Nister/Máté Esterházy